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Philippe Tambourgi

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Es geht nicht um dich – es geht um die anderen

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Seien wir ehrlich: Teamarbeit ist nicht immer einfach. Wo Menschen eng zusammenarbeiten, treffen unterschiedliche Charaktere und Meinungen aufeinander. Ein Buch hat mir gezeigt, wie sich Konflikte vermeiden lassen und ein Team noch erfolgreicher sein kann.  

Nach einem Vortrag unseres T-System CEOs Adel Al-Saleh habe ich seit langer Zeit doch mal wieder ein Psychologiebuch in die Hand genommen. Ich war nicht nur begeistert. Es hat mich und meine Zusammenarbeit in Teamstrukturen verändert. “Leadership and Self-Deception: Getting Out of the Box” des Arbinger Instituts ist schon vor rund 10 Jahren erschienen, aber immer noch aktuell. Es gehört bis heute zu einem der meist gelesenen Fachbücher über Führungsverhalten und Motivation. Die im Buch beschriebenen Verhaltensansätze des US-amerikanischen Instituts sind für viele Coaches die Grundlage für ihre Arbeit mit Mitarbeitern und Führungskräften in Unternehmen.

Zusammenarbeit verbessern

Schon immer habe ich mich gefragt, warum es in Teams immer wieder Diskussionen oder gar Konflikte gibt, die sich nicht um inhaltliche Themen drehen. Wer wie ich in einem Beraterteam so viel mit anderen Menschen und direkt für Kunden arbeitet, weiß: Es läuft zwischenmenschlich nicht immer rund. Diese Konflikte, die sich hin und wieder sogar zu Streitigkeiten ausweiten können – und nicht unbedingt motivierend sind. Natürlich habe ich - wahrscheinlich wie jeder - solche Situationen und Konflikte hinterfragt. Warum streiten wir? Worüber eigentlich? Und hätte dieser Konflikt überhaupt sein müssen?

Innen- oder Außenorientierung

Eine Frau sitzt einem Mann im Café gegenüber und betrachtet ihn mit strengem Blick

Nicht immer läuft es auf der Arbeit zwischenmenschlich rund. Und meistens wissen wir nicht einmal genau, warum. © MMS#2018092670003411

Warum hat mich das Buch so begeistert? Bis zum Buch war die Antwort auf Fragen nach den Ursachen eines Konflikts für mich oft eindeutig: Die Anderen haben sich nicht korrekt verhalten. Das ich selbst Teil oder gar Auslöser des Streits gewesen sein könnte, kam mir eher selten in den Sinn. Genau dieses Denken hat sich nach der Lektüre von "Leadership and Self-Deception“ radikal verändert. Die Experten des Arbiger Instituts sprechen von „inward“ versus „outward“ – also einer Innen- oder Außenorientierung. Sehr viele Menschen hinterfragen Probleme sehr aus der eigenen Sichtweise und schauen weniger darauf, wie eigene Verhaltensweisen vom Umfeld wahrgenommen werden. Ein einfaches Beispiel aus dem Privatleben, mit dem die Autoren auch in das Buch einsteigen. Sie versprechen Ihren Kindern zum Sportplatz zu fahren und sagen in letzter Minute ab. Der Grund: Sie machen etwas, was Ihnen wichtiger erscheint. Die Kinder sind enttäuscht und sauer. Als nach innen gerichteter Mensch werden Sie sich sagen: Die Kinder sollen sich nicht anstellen. Wir holen das nach. Ein nach außen gerichteter Mensch dagegen versucht sich in die Lage der Kinder zu versetzen, und erkennt, dass er selbst der Verursacher der Enttäuschung ist. Er lernt und wird sein Verhalten ändern.

Wir selbst sind das Problem

Meistens ist uns also nicht bewusst, dass wir selbst die Ursache des Problems sind. Stattdessen nehmen wir nur die Symptome wahr: Silodenke, Streit und Frustrationen. Im Buch wird uns erklärt, warum solche Probleme entstehen, wie man sie frühzeitig identifiziert und wie wir diesem Teufelskreis entkommen. Im Grunde sind die Botschaften des Arbiger Instituts also recht einfach. „Es hat sehr effektive Werkzeuge entwickelt, eigene Verhaltensmuster zu erkennen und vor allen Dingen zu verändern. Diese Veränderungen sind grundlegend und nachhaltig und wirken sich positiv auf das gesamte persönliche Umfeld aus“, schreibt die Trainerin und Coach Barbara Gerhards.

Wer wie ich nicht unbedingt Fachbücher verschlingt, kann sagen: Das Buch ist sehr kurzweilig und leichtverdaulich, weil einfache Dialoge und alltägliche Beispiele die Problematik beschreiben und Lösungen vorschlagen. Und das Buch ist auch für Leser geschrieben, die nicht unbedingt etwas mit Psychologie anfangen können. Wer "Leadership and Self-Deception: Getting Out of the Box” lieber in Deutsch liest, greift auf die Ausgabe “Raus aus der Box!“ zurück.