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Konzern

Was hybride Arbeit mit Star Trek zu tun hat

Per Teleporter zum Geschäftserfolg: Seid Ihr bereit für einen Ausflug ins Metaverse?

Keine Spielerei: Bei T-Systems entstehen konkrete Business Cases im Metaverse

Wenn Andreas Droste eine Gruppe von Kunden durch seinen Arbeitsbereich führt, braucht es zunächst ein kleines Warm-up. Die Bewegungen der Besucher sind zu Beginn bisweilen etwas ungelenk. Aber nach wenigen Minuten sind die meisten mit der neuen Situation vertraut. Dann geht es an die Arbeit: Produkt-Demos, Präsentationen, Workshops. Hier mal anfassen, da mal was starten, hin und wieder ein kleines Gespräch mit anderen Teilnehmenden. Und will man in einen anderen Raum, wird schnell mal teleportiert.

Wie bitte? Teleportiert? Wie bei Star Trek? 

Und an dieser Stelle muss man wohl auflösen: Der Andreas Droste, von dem bislang die Rede ist, sieht zwar aus wie der Senior Innovation Manager bei T-Systems. Er spricht auch so – und die Mimik kommt dem Original immerhin sehr nahe. Aber die Rede ist von einem gut gemachten Avatar. Und mit dem empfängt der echte Andreas Droste Kunden im virtuellen Innovationcenter. Das ist der digitale Zwilling des realen Labors in München Und selbstverständlich sind auch die Kunden als Avatare dabei.

Andreas Droste in "echt"

Andreas Droste in "echt"

Sieht so die Zukunft aus?

Was sie in München – oder eben im virtuellen Raum – erleben, ist beeindruckend. Es sind Schritte ins sogenannte Metaverse. Der Begriff beschreibt eine erweiterte Realität, von der viele Menschen glauben, dass sie die Zukunft unseres digitalen Miteinanders sein wird.

So gesehen hat die Zukunft bereits begonnen. Man stelle sich vor, in einer Klinik versammeln sich die Spezialisten der unterschiedlichen medizinischen Fachrichtungen, um die Operation eines Patienten zu diskutieren. Der Torso des Patienten schwebt währenddessen transparent in ihrer Mitte und kann von allen Seiten – und unter allen Gesichtspunkten – betrachtet und berührt werden.

Genau dieses Szenario wurde in einem Workshop im Münchner Innovationscenter entworfen. Es sind die Avatare erfahrener Mediziner, die hier im virtuellen Tumorboard zusammenkommen und aufgrund aller medizinischen Daten die bestmögliche Therapie diskutieren. In Kooperation mit der Uniklinik Bonn entsteht aktuell ein arbeitsfähiger Prototyp.

Andreas Droste als Avatar

Andreas Droste als Avatar

Wenn der Avatar mitlernt

Ein anderes Beispiel, ebenfalls aus dem medizinischen Bereich: Computertomographen sind teure Geräte. Sie sind unverzichtbar für die Diagnostik und laufen in den Kliniken nahezu rund um die Uhr. Gleichwohl braucht das medizinische Fachpersonal eine aufwendige Schulung an diesen Geräten. Zumindest einen Teil davon könnten sie an ihre Avatare abgeben. So können sie die richtige Einrichtung und die bestmögliche Position der Patienten an virtuellen CTs üben, sodass die Maschinen im Krankenhaus für die Ausbildung nicht blockiert werden müssen. Auch dieses Projekt befindet sich bereits in der Umsetzungsphase.

Andreas Droste kann eine ganze Reihe von Anwendungen aufzählen, die ihren Ursprung im Münchner Innovationcenter haben – und in der Diskussion mit Kunden entstanden sind. Sie reichen von smarten Gewächshäusern in Spanien bis zu Predictive Maintainance (also vorausschauender Wartung) für Baumaschinen.

Ruhe in der digitalen Oase

Nicht alle freilich sind allein im Metaverse entstanden, so wie die virtuelle Auszeit in einer Oase, die ganz aktuell in Zusammenarbeit mit einer Krankenkasse entwickelt wurde. Als Antwort auf die besondere Beanspruchung und Isolation in Zeiten von Pandemie und Homeoffice. Mit Hilfe des Avatars, so die Idee, finden Anwenderinnen und Anwender zur Ruhe – auch wenn der Arbeitsalltag noch so hektisch ist.

Dabei stand die Pandemie selbst Pate bei der Entwicklung des Centers als rein digitaler Erlebnisraum. Denn Vorsicht und Kontaktbeschränkung verhinderten für mehr als zwei Jahre die herkömmlichen Workshops und Design-Thinking-Prozesse, bei denen üblicherweise Ideen für Kundenprojekte generiert wurden.

Großes Interesse bei Kunden

Der Teilumzug ins Metaverse – er war vor allem der Versuch, der Innovationskraft von T-Systems auch weiterhin eine Bühne zu geben. Und dabei Kunden über alle Branchen hinweg zu demonstrieren, wie sie in der neuen und hybriden Umgebung die eigene Kollaboration aufrechterhalten können – mit T-Systems als Partner an ihrer Seite. Das hat sich offensichtlich gelohnt. Mehr als 200 Gruppen haben sich innerhalb eines Jahres durch das digitale Innovationslabor inspirieren lassen.

Ohne Joystick und VR-Brille

Dazu braucht es weder besondere Rechner noch VR-Brille oder Joysticks. „Eine bewusste Entscheidung,“ so Droste. „Wenn diese Art der Kollaboration wirklich Erfolg haben soll, dürfen die Zugangshürden nicht zu hoch sein.“  Denn auch, wenn sich manche an Gaming-Plattformen erinnert fühlten, gehe es doch um konkrete Business Cases im Unternehmensumfeld.

Und was hat es jetzt mit dem Teleportieren auf sich?

„Besucher unseres Labors sollen bewusst einen realistischen Eindruck bekommen“, erklärt Andreas Droste. „Das geht auch hybrid. Also die einen sind vor Ort – die anderen sind virtuell dabei. Aber manche Vorteile bleiben allein den Avataren vorbehalten. Sie können für eine kurze Pause an einen ganz anderen Ort verschwinden.“

Vorteil für den Avatar

Dafür teleportiert man sie etwa an einen Südseestrand oder einen ruhigen See. Tatsächlich verblassen die Avatare dabei wie Mitglieder der Star-Trek-Crew auf dem Weg zu einem Planeten. Realen Besuchern hingegen bleibt für die Pause das schmucklose Industriegebiet, in dem sich das Innovationcenter befindet.

Es hat schon was für sich, dieses Metaverse…

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