

Alles hybrid: SAP und die Multi-Cloud
Die Zukunft ist hybrid! So lautet das Mantra unserer Cloud-Experten. Das gilt auch beim Thema SAP. Denn die wichtigste weltweit eingesetzte Unternehmenssoftware wandert zunehmend in die Cloud. Warum das so ist? Kurz gesagt: Digitalisierung und Disruption zwingen Anbieter und Anwender gleichermaßen zu deutlich agileren Geschäfts- und Betriebsmodellen. So entstehen über den bedarfsgerechten Betrieb – sei es im Eigenbetrieb (on premise) oder in der Private Cloud – hinaus hoch flexible Entwicklungs- oder Projektumgebungen jetzt auch in der Public Cloud. Das geht besonders einfach und ist im Vergleich natürlich deutlich günstiger.
Bis 2025 wollen die Walldorfer rund 50.000 Geschäftskunden mit S/4 HANA aus der Cloud versorgen. Natürlich werden Unternehmen, wie der zitierte Automobilzulieferer, keinen harten Schnitt machen und ihre vorhandenen Systeme einfach abschalten. Für die meisten lautet die Devise Evolution statt Revolution. In einem Prozess der Einzel-Schritte wird sich ihre IT-Landschaft hybrid entwickeln. Doch natürlich geht es nicht nur darum, Geschäftsprozesse weiter zu digitalisieren, die IT zu flexibilisieren, die Betriebsqualität zu verbessern und die Kosten zu senken. Das waren schon die beherrschenden Themen der letzten beiden Dekaden. Im Zeitalter der Digitalisierung geht es immer mehr darum, mehr Wissen aus den Daten zu ziehen, die solch eine Unternehmenssoftware abwirft. Im besten Falle so viel Wissen, dass sich Unternehmen nicht nur schnell auf neue Marktanforderungen einstellen können, sondern sogar vorhersagen können, wie sich dieser Markt entwickelt, und sich möglicherweise so – Stichwort Disruption - den entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern.
Qualitätsprobleme waren der Auslöser für die SAP-Transformation bei einem der weltweit führenden Automobilzulieferer. Die Ausgangssituation, 300 SAP-Systeme und 100 Nicht-SAP-Systeme auf verschiedenen Release-Ständen, waren zu einer komplexer IT-Landschaft gewachsen – mit entsprechend hohem Managementaufwand. Mit der Transformation sollte einerseits die Basis für mehr Flexibilität und andererseits die Voraussetzungen für den Einsatz von SAP HANA für Echtzeit-Analysen geschaffen werden. Denn das Unternehmen plant neue Produkte und Lösungen für autonomes Autofahren.
Mit der Plattform S/4HANA setzt SAP auf ein so genanntes In-Memory-Modell, das die Geschwindigkeit der Datenauswertung um das bis zu 1000-fache beschleunigen kann, weil diese nicht auf klassische Datenbanken zugreift, sondern auf die Daten im Arbeitsspeicher. Das ermöglicht eine Fülle von Echtzeit-Analysen, und damit ein umfassenderes und „echteres“ Bild der Realität. Außerdem lassen sich externe Datenquellen nutzen, also etwa Daten aus sozialen Netzwerken oder aber Messdaten aus Sensoren-Netzwerken von Maschinen, Autos, Eisenbahnwaggons usw. berücksichtigen. In solchen Fällen wird die Datenbasis hybrid. Die vorhandenen Daten verschiedener Plattformen müssen zur Verarbeitung auf einem SAP-System verfügbar und nutzbar gemacht werden. Dazu ist Expertise in der Systemintegration notwendig. Natürlich gilt dies nicht nur für externe Datenquellen, sondern auch für unternehmensinterne Nicht-SAP-Systeme.
Hybrid
In der Informationstechnik wird das Wort “hybrid” in zwei Zusammenhängen verwendet. In der ersten Bedeutung steht hybrid für die Kombination verschiedener IT-Delivery-Modelle, beispielsweise der Kombination von Private mit Public Clouds oder On-premise-Installationen. In der zweiten Bedeutung wird hybrid im Zusammenhang mit Daten unterschiedlicher Formate aus unterschiedlichen Datenquellen verwendet. Durch die Verknüpfung der verschiedenen Datenquellen und -formate entsteht eine hybride Datenbasis.
Doch natürlich geht es in Unternehmen nicht nur um SAP. Es geht auch um Salesforce. Oder Microsoft. Oder, oder, oder … es geht um eine Multi-Cloud, ein ganzes Ökosystem von Cloud-Technologien und Cloud-Lösungen. Die IT-Welt ist schließlich vielfältig – hybrid eben.