

Gesundheit! Telekom erweitert ihr Engagement im digitalen Hilfsmittelmanagement
Wenn ich mir ein Bein breche, dann bekomme ich einen Gips und zwei Krücken dazu, damit ich mich trotz Klotz am Bein fortbewegen kann. Und wenn ich mir beide Beine breche, dann gibt’s vielleicht einen Rollstuhl. Im Idealfall heilt alles ganz schnell wieder und ich brauche Krücken oder Rollstuhl nicht mehr. Aber was passiert dann damit? Keller, Müll, Flohmarkt, zurück zum Arzt?
Ehrlich gesagt habe ich mir über dieses Ökosystem der medizinischen Hilfsmittel bisher keine Gedanken gemacht. Musste ich zum Glück auch nicht. Aber jetzt haben wir unsere Beteiligung an der HMM Deutschland ausgebaut, einem IT-Dienstleister im Gesundheitswesen, der sich genau um solche Themen kümmert. Und da habe ich mich doch mal für das Thema interessiert.
Es geht um medizinische Hilfsmittel, also Gegenstände, die laut Sozialgesetzbuch SGB V § 33 „im Einzelfall erforderlich sind, um den Erfolg einer Krankenbehandlung zu sichern, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine Behinderung auszugleichen“, also eben Krücken und Rollstühle, aber auch Bandagen oder Hörgeräte. Und es geht darum, wie diese Hilfsmittel möglichst effizient dahin kommen, wo sie benötigt werden.
Das Ganze fängt damit an, dass der Arzt gemäß entsprechender Richtlinien feststellt, ob und welche Hilfsmittel ein Patient bekommen soll. Die Krankenkassen sorgen dann dafür, dass Hilfsmittel und Patient zusammenfinden. An diesem Punkt gibt es allerdings noch viel Verbesserungsbedarf. Viele Krankenkassen haben keine komplette Übersicht über Hilfsmittelpools und die Versorgungssituation eines Versicherten. Dadurch wird für Rollstühle, Gehhilfen und andere Hilfsmittel in Deutschland viel Geld ausgegeben. Diese Ausgaben könnten erheblich gesenkt werden, durch mehr Wettbewerb, aber auch durch besseres Handling der Versorgung insgesamt und mit gebrauchten Produkten. Krücken sind ja keine Einweggegenstände, sondern sollten mehrfach verwendet werden. Um eine mehrfache Verwendung zu organisieren, braucht man allerdings entsprechende Prozesse. Und die kann man durch ein digitales Hilfsmittelmanagement verbessern. Eine solche Onlinelösung bildet alle Prozesse rund um das Hilfsmittelmanagement transparent ab, also Versorgung, Rückholung, Einlagerung, Vermittlung, Leistungskostensteuerung sowie das Vertragsmanagement. Alles erfolgt online über ein Portal. Durch die erhöhte Transparenz und Wettbewerb verbessert sich die Versorgungsqualität und die Preise sinken automatisch.
Hier kommen die HMM Deutschland GmbH und wir, die Deutsche Telekom, ins Spiel. Die HMM ist Spezialist für die Vernetzung von Krankenkassen beispielsweise mit Apotheken, Orthopädietechnikern oder Sanitätsfachhandel. Diese Vernetzung ist notwendig, damit die Krankenkassen ihrer Pflicht nachkommen können, ihren Mitgliedern Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen. Mit ihrer derzeit größten deutschen Telematik-Plattform für gesetzliche Krankenversicherungen ermöglicht die HMM den papierlosen und sicheren Informationsaustausch zwischen Kassen und Leistungserbringern.
Die HMM sagt, sie sei Deutschlands innovativer Anbieter von Lösungen, welche die unterschiedlichen Akteure im Gesundheits-Sektor auf digitalem Wege zusammenbringen. Denn erst die komplette Vernetzung aller Marktteilnehmer und die elektronische Abwicklung aller mit der Versichertenversorgung zusammenhängenden Prozesse führt zu einem effizienten und kostenoptimierten Gesundheitssystem.
Und warum finden wir das interessant und wollen mit der HMM zusammenarbeiten? Dass wir uns mit externen Partnern zusammentun - globale Unternehmen wie auch mittlere und kleine Firmen - darüber haben wir hier im Blog auch schon berichtet. Diese Partnerschaften ermöglichen es uns, interne und externe Innovationsmöglichkeiten leichter anzustoßen und gemeinsame Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Nun wollen wir unser Engagement beim Thema Gesundheit kontinuierlich ausbauen und somit ist die HMM mit ihrer Expertise ein guter Partner. Sie ergänzt mit ihren Produkten unser Portfolio im Gesundheitsbereich sehr gut. Seit 2008 sind wir schon an der HMM beteiligt und nun steigen wir noch stärker mit ein. Mit uns zusammen kann die HMM ihr Angebot weiter ausbauen und ihren Kunden neue Dienstleistungen bieten, beispielsweise im Bereich der Abrechnung von Heil- und Hilfsmitteln. Das Gesundheitswesen spart dadurch Zeit und Geld. Das wird auch bei den Patienten ankommen, weil das die Abläufe beschleunigt und einfacher macht. Und wir können wiederum unser intelligentes Gesundheitsnetz weiter ausbauen und somit unsere Rolle im Markt der vernetzten Gesundheit.
Ich hoffe allerdings dennoch, dass ich es nicht in Anspruch nehmen muss…