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Klaus vom Hofe

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Kult-Roboter verbindet Menschen

Der „Maschinenmensch“ im Stummfilm „Metropolis“ von 1927 ist einer der ersten Roboter der Filmgeschichte. 90 Jahre später leiht die Telekom sein Antlitz aus für einen neuen Roboter. Dieser dürfte indes nicht instrumentalisiert werden wie die filmische Vorlage. Vielmehr bringt er Menschen zusammen.

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Das Handy-Display zeigt die Welt durch die Augen des Roboters. Über das Gerät lässt sich sein Kopf einfach drehen und neigen, je nachdem in welche Richtung es gekippt wird. Was Phil Cornforth von der Telekom hier für den Fototermin präsentiert, funktioniert genauso, wenn tausende von Kilometern zwischen Roboter und Smartphonebesitzer liegen. Sprachverständigung inklusive.

Der noch namenlose Protoyp der Telekom ist mehr als ein Roboter, nämlich ein Roboter-Avatar. Eine künstliche Figur also, die sich Internetnutzer zulegen – und in diesem Fall eben nicht nur digital, sondern greifbar als Skulptur mit elektronischem Innenleben.

Ein Smartphone mit Internetverbindung reicht. Darüber lassen sich von jedem Ort der Welt die Kopfbewegungen und so das Sichtfeld dieser Figur steuern. Mikrofon und Lautsprecher ermöglichen die Verständigung zwischen den Menschen am Roboter und denen in der Ferne. Letztere erhalten nahezu den Eindruck, als wären sie mit im selben Raum: eine Kippbewegung mit dem Smartphone oder Tablet, und der Roboter wendet den Blick nach rechts, links, oben oder unten. Auf dem Gerät erscheint exakt das Bild, das die Linsen in den Augenhöhlen des Roboters aufnehmen. Der Smartphone-Besitzer schaut also genau durch die „Augen“ des Roboters. Wer dazu eine Virtual Reality-Brille (VR-Brille) benutzt, erhält zudem einen räumlichen Eindruck. Also das Gefühl, noch enger am Geschehen dort zu sein, wo der Roboter steht.

Sein Erfinder, Phil Cornforth von der Deutschen Telekom in London, setzt bewusst auf Einfachheit. Die Lösung hat er so ausgelegt, dass theoretisch möglichst viele Menschen Zugang dazu haben, also schon alle Besitzer von Smartphones, die weltweit weiter verbreitet sind als VR-Technologie.

Der Roboter-Avatar feierte bereits auf der Klimakonferenz im vergangenen Jahr in Marrakesch sein Debüt. Studenten in Großbritannien nahmen so an Sitzungen teil, und interviewten Teilnehmer vor Ort. Dazu bloggten und twitterten sie. Dies ermöglichte die Zusammenarbeit der Telekom gemeinsam mit dem Walker Institut an der Universität Reading (Großbritannien).

In diesem Jahr erscheint der Roboter mit neuem Äußeren: Auf dem Klimatag der Telekom im Rahmen der Klimakonferenz in Bonn zeigte er sich erstmals in der Gestalt des Maschinenmenschen aus dem Stummfilm „Metropolis“ von Fritz Lang. Vor 90 Jahren uraufgeführt, ist das der erste Science Fiction-Streifen in Spielfilmlänge und zudem einer der ersten Filme mit Roboterthematik. Die Telekom erhielt für die Nachbildung die freundliche Genehmigung der Tochter von Walter Schulze-Mittendorff. Das ist der Bildhauer, der den Filmroboter erschaffen hatte. Mehr Informationen dazu auf ihrer Internetseite.

Es ist indes bei weitem nicht das erste Mal, dass die offensichtlich zeitlose Skulptur die öffentliche Bühne betritt. Mit „C-3PO“ hatten die Macher des Films „Star Wars“ ein männliches Pendant erschaffen. Auch in die Popkultur zog der Maschinenmensch ein, modisch genauso wie in einer Sequenz im offiziellen Musikvideo zu Queens Radio Gaga. Da verwandelt sich sein Gesicht in das des Sängers Freddy Mercury. 

Was brachte Phil Cornforth dazu, den Roboter-Avatar zu verwirklichen? Mit Videokonferenzen lassen sich viel Zeit und Geld und vor allem Emissionen einsparen, so der Grundgedanke. „Das ist nicht neu“, sagt der Techniker. „Doch Menschen, die nicht an einem Ereignis vor Ort teilnehmen können, lassen sich mit dem Roboter-Avatar besonders nah ans Geschehen und die Teilnehmer bringen – und die volle Aufmerksamkeit ist ihnen sicher.“

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Operation am offenen Roboter-Herzen: Phil Cornforth bereitet den Avatar für seinen Auftritt in Bonn vor.

Mädchen hält Blumen vor die Augen.

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