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Klaus vom Hofe

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Radeln für den besten Service

Einbahnstraßen, Baustellen, Vollsperrungen: Angesichts des täglichen Verkehrskollaps' in der Hannoveraner Innenstadt steigen Servicetechniker der Telekom auf ihrem Weg zum Kunden aufs Fahrrad um. Versuchsweise zunächst.

Servicetechniker Matthias Wehrstedt mit Lastenrad

Erster Probelauf einer Innovation: Im Juni 1817 legt der Forstbeamte und Erfinder Karl Drais in zwei Stunden mit seiner neuen Lauf­ma­schine eine etwa vierzehn Kilometer lange Strecke zurück. Das geht aus einer Meldung des Badwochenblatt vom 29. Juli 1817 hervor. Die so genannte Draisine gilt als die Urform des Fahr­rads.

Fast auf den Tag genau zweihundert Jahre später testet die Telekom für sich eine – zugegeben kleinere – Innovation in Hannover. Dabei geht es ebenfalls um Zweiräder und auch um ähnlich lange Distanzen: „Wir radeln für Ihr Internet“ – so bringen es Servicetechniker der Telekom auf den Punkt, die samt Werkzeug, Messinstrumenten, Schaltdraht und Router nun probehalber aufs Lastenrad umsteigen. Aber nicht etwa, um beschwerliche Fußwege zu sparen wie zu Drais‘ Zeiten. Vielmehr, um nervige und lange Autofahrten durch die Baustellen, Einbahnstraßen und Staus der Welfenstadt zu umgehen und pünktlich beim Kunden zu sein. Die Idee trugen die Kollegen schon eine Weile mit sich herum. Im April machten sie Nägel mit Köpfen und begannen, das Vorhaben mit der Telekom-eigenen Fahrzeugflotte Mobility Solutions umzusetzen. 

Die ersten Fahrversuche auf dem neuen E-Bike waren „noch wackelig“, erinnert sich Servicetechniker Matthias Wehrstedt (siehe Foto). Die schwere Material-Kiste versperrt den Blick auf das kleine Vorderrad, was gewöhnungsbedürftig ist. Wehrstedt ist Triathlet und darum sehr angetan davon, während seiner Arbeitszeit noch etwas für Gesundheit und Fitness zu tun.

Kunden- und umweltfreundlich

Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Servicetechniker erreichen ihre Kunden ohne Umwege. Sie finden immer einen Parkplatz vor der Tür, sparen Zeit und Kilometer. Klar, Radeln mit schwerem Gepäck ist nicht jedermanns Sache – und gerade bei Regen oder Schnee wird der Drahtesel dem Auto nicht den Rang ablaufen. Alle diese Erfahrungen gilt es nun in die Waagschale zu werfen, bevor aus dem Pilotprojekt womöglich eine größere Lösung wider den Verkehrskollaps und für eine sauberere Umwelt wird - und für die Kunden: Die Telekom arbeitet daran, ihren Service zu verbessern. Künftig soll es keine Beschwerden mehr geben, auch nicht über geplatzte Technikertermine. Fahrräder sind einer von vielen Ansätzen, um das zu erreichen.

Fest steht: Die Resonanz der Hannoveraner ist durchweg positiv. „Cool“, „wow“, „geil“, „krass“ – so kommentieren die Passanten den Hingucker. Auch die Kunden sind begeistert, wie ein Kollege in einem ersten Erfahrungsbericht schildert. Ähnlich also, wie das Badwochenblatt die Reaktion auf die Draisine bei der ersten Probefahrt beschreibt: 

„Der Freyherr Karl von Drais … hat mit der nemlichen Maschine den steilen, zwey Stunden betragenden Gebirgsweg von Gernsbach hieher in ungefähr einer Stunde zurückgelegt, und auch hier mehrere Kunstliebhaber von der großen Schnelligkeit dieser sehr interessanten Fahrmaschine überzeugt.“

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