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Hubertus Kischkewitz

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Telekom bei Nacht: Einbrecher auf frischer Tat ertappt

Es ist 22 Uhr, Schichtwechsel. Dienstbeginn für Dirk Stein und Andreas Mimberg. Die beiden haben in dieser Woche die Nachtschicht im Leitstellenservice der Deutschen Telekom in Meschede. Mehr als 3000 sogenannte Gefahrenmeldeanlagen werden von hier aus betreut. Stein und Mimberg werden bis morgen früh um sechs Uhr darauf achten, dass sich die Kunden auf die Deutsche Telekom verlassen können. Diese Kunden wollen ihre Unternehmen schützen gegen Einbrecher, bei Bränden und Unfällen. Und sollte bereits etwas passiert sein, geht es um schnellstmögliche Hilfe.

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Schichtwechsel: Lars Tüllmann (re.) von der Spätschicht übergibt an Dirk Stein, der die Nacht über Dienst hat.

Bevor er sich an seinen Schreibtisch setzt, geht Dirk Stein zur Kaffeemaschine. Drei große Tassen pro Nachtschicht, das ist sein Minimum. Denn die nächsten Stunden müssen er und sein Kollege wach und hochkonzentriert sein. Unter jedem Schreibtisch stehen drei Rechner, zu jedem Rechner gehören drei Bildschirme, die er und sein Kollege beobachten müssen. Hier laufen die Alarmmeldungen auf. Ausgelöst durch Brand- und Bewegungsmelder oder Sensoren an Türen und Fenstern. Sie betreuen Büros und Liegenschaften von Versicherungsunternehmen, Banken und Großmärkten, Flächen im Gebäude wie außerhalb, auch die technische Funktion von Aufzügen haben sie im Blick.

Stein sitzt keine zwei Minuten, dann schlägt einer der Rechner Alarm. Einer der Bildschirme zeigt das Grundstück eines Landmaschinenherstellers. Ein Bewegungsmelder hat eine Kamera aktiviert, das Bild wird in die Leitstelle übertragen. Es ist nichts zu sehen. Doch Stein gibt sich damit nicht zufrieden. Er aktiviert weitere Kameras, mit denen er das Grundstück absuchen kann. Erst nach Sichtung der Bilder von Kamera acht ist er sich ganz sicher: „Ein Fehlalarm. Je nachdem, wie sensibel die Bewegungsmelder oder Kameras eingestellt sind, reichen schon ein paar Motten, um einen Alarm auszulösen.“

Die Alarme werden still ausglöst

Meist sind es stille Alarme, die in der Leitstelle auflaufen. Vor Ort ist davon weder etwas zu sehen noch zu hören: Dies lässt bei einem Fehlalarm die Nachbarn weiterschlafen. Auch der Eigentümer wird nicht unnötig durch einen Anruf oder eine SMS geweckt. Und sollte es sich um einen tatsächlichen Ernstfall handeln, wird auch der Täter nicht gewarnt, und die Polizei kann ihn möglicherweise noch auf frischer Tat ertappen.

So geschehen kürzlich in Niederzissen, als jemand erwischt wurde, der in eine Halle eingestiegen war, in der wertvolle Rennwagen geparkt waren.

„Was passieren muss, wenn eine Gefahr gemeldet wird, wird mit jedem Kunden separat vereinbart, jeder einzelne Schritt“, erzählt Andreas Mimberg, als es kurz vor Mitternacht für kurze Zeit ruhiger wird. Telefonketten werden hinterlegt, Kontakte von Reparaturdiensten, Feuerwehr und Polizei. Alle paar Minuten greifen Dirk Stein und Andreas Mimberg deshalb auch zum Telefon, auch bei einer normalen Nachtschicht, zigmal in der Stunde.

Es klingelt wieder im Computer. Stein versucht den Geschäftsführer des Düsseldorfer Büros der Versicherung zu erreichen. Fehlanzeige. Er ruft die nächste Nummer auf der Liste wird an. Ein Mitarbeiter des Büros geht dran. Er entschuldigt sich. Die Alarmanlage war, wie immer, um 22:30 Uhr automatisch scharf geschaltet worden. Der Mitarbeiter hätte die Leitstelle informieren müssen, dass er heute länger im Büro arbeitet. Die Leitstelle hätte die Einschaltzeiten verändern können, dann wäre kein Alarm losgegangen. Es klingelt übrigens auch in der Leistelle, wenn eine Alarmanlage mal nicht aktiviert wurde.

Oft sind es Fehlalarme, die die Leitstelle auf Trab halten. Aber auch Störungen. Solche zu erkennen und möglicherweise gleich aus der Leitstelle heraus zu beheben, ist eine weitere Aufgabe der Telekom-Mitarbeiter. Höchste Priorität haben dabei die Notrufleitungen von Polizei und Feuerwehr. Schwächelt eine solche Leitung, etwa weil ein Bagger zu tief gegraben hat, dann kann die Leitstelle sofort eine Umleitung schalten. „Schutzengel“ sind die Leitstellen-Kollegen auch für Waldarbeiter. Arbeiten diese im Wald mit schwerem Gerät oder großen Maschinen, dann sind auch sie mit der Leitstelle verbunden. Sollte etwas passieren, wird alarmiert. Entweder, weil ein regelmäßig vereinbarter Kontakt ausbleibt, oder ein Notrufknopf in der Maschine gedrückt wird. Anhand der GPS-Daten kann die Leitstelle die Hilfe sofort zum Unfallort lotsen.

Für die Leitstelle gilt die höchste Sicherheitsstufe

Stein schiebt den Stuhl zurück und steht auf. Er sagt seinem Kollegen Bescheid und verschwindet für zwei Minuten hinter einer Tür. Eine biologisch notwendige Auszeit, ohne den Sicherheitsbereich zu verlassen. Denn die Leitstellen-Mitarbeiter sitzen hinter dicken, mit Codes verschlossenen Türen. Das Fensterglas ist kugelsicher. Auch für die Leitstelle selbst gilt eine hohe Sicherheitsstufe. Deshalb existiert auch eine Zwillingsleitstelle an einem anderen Ort. Sollte jene in Meschede einmal ausfallen, kann sofort der voll funktionsfähige Ersatzstandort bezogen werden.

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Andreas Mimberg mag den Job: „Er ist spannend und immer wieder irgendwie neu. Die Technik verändert sich rasant."

Stein und Mimberg erzählen gerne über den Job in der Leitstelle. Auch am Ende einer Nachtschicht. Sie mögen ihn. Stein arbeitet schon 12 Jahre hier. Mimberg macht den Job schon 21 Jahre. „Es ist spannend“, sagt er, „das Thema Sicherheit wird für viele Menschen immer wichtiger. Es ist schön, da helfen können.“ Das war besonders gut an einem Dienstag im April des Jahres 2017. „Wir haben über unsere Bildschirme anhand der Alarme den Beutezug einer Diebesbande nachvollziehen und eine nächste Station prognostizieren können“, sagt er. Und zwar so überzeugend auch für die Polizei, dass diese dann tatsächlich die Bande am vorhergesagten Ziel in Empfang nehmen konnte.“ Andreas Mimberg  lächelt, sichtlich stolz. Seinen Blick lenkt er aber sofort wieder Richtung Bildschirme .

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Pia Habel

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