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Andreas Leigers

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Warum man zum Streamen nicht mit dem Taxi nach Polen muss

Jüngst hat Sascha Lobo in einer Kolumne bei Spiegel Online ausführlich erklärt, warum Deutschland eigentlich eher offline als online ist. Wir haben den Text intensiv gelesen. Und ja, wir als Netzbetreiber - übrigens mit dem anerkannt besten LTE-Netz in Deutschland – finden: Wir müssen reden.

Arbeiten an einem Mobilfunkmast.

Einige Thesen sind uns aufgefallen:

  • Die LTE Versorgung der deutschen Netzbetreiber belegt im europäischen Vergleich die hinteren Plätze.

Hier werden zwei Studien mit ganz unterschiedlichen Messverfahren einfach vermischt. Denn Opensignal und Umlaut (ehemals P3) haben ihre Werte auf zwei verschiedene Weisen gemessen. Mehr zum Thema Netztest haben wir auch noch mal hier zusammengefasst.

  • Mangelhafte Konkurrenz auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt:  Deutschland hat faktisch nur drei echte Mobilfunkanbieter, in anderen Ländern liegt diese Zahl oft weit darüber.

Das ist falsch. Die Länder, die in den angegebenen Datenquellen als die mit den besten Mobilfunk-Netzen geführt werden, haben eine ähnliche Zahl von Netzbetreibern: Süd-Korea hat drei, Japan hat drei plus einen Neu-Einsteiger und Norwegen hat ebenfalls drei. Genau wie in Deutschland.

  • Die Kosten für die UMTS Lizenzen wurden ein paar Jahre später abgeschrieben, man hätte zwischendurch investieren können.

Das ist nicht richtig. Der Staat hat das Geld für die UMTS-Lizenzen – rund 50 Milliarden Euro – bekommen. Es steht für Masten und Antennen nicht mehr zur Verfügung.

  • Das Gigabyte kostet in Deutschland 6,14 Euro und in Polen 12 Cent.

Hier wird aus einer Quelle aus dem Jahr 2018 ein Durchschnittspreis für Deutschland von 6,14 Euro/Gigabyte (GB) Datenvolumen im LTE-Netz genommen und mit dem niedrigsten Preis in Polen verglichen (0,12 Euro/GB). In der gleichen Quelle wird für Polen ein Durchschnittspreis von 1,17 Euro/GB genannt. Da sieht der Vergleich dann schon deutlich anders aus. Und selbst wenn man diesen Unterschied beachtlich findet: Wollen wir im nächsten Schritt das Preisniveau für alle Güter in der EU vereinheitlichen, für Autos, Mieten, Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren? Trotz sehr unterschiedlicher Durchschnittseinkommen in den Ländern der EU? Polen meldet für 2018 rund 1000 Euro, Deutschland rund 3330 Euro.

  • Es ist billiger, mit dem Taxi nach Polen zu fahren und dort ein Netflix-Video zu streamen, als das in Berlin zu machen.

Das Taxi nach Polen muss wirklich nicht sein. Für knapp 60 Euro im Monat kann man bei uns mit MagentaMobil L und StreamOn so viel Netflix gucken wie man will. Nicht nur eine Staffel. Und nicht nur Netflix, sondern zum Beispiel auch SpiegelTV. Den ganzen Monat lang. Im besten deutschen LTE-Netz. Wenn man einen ganzen Monat lang Netflix guckt, verbraucht das 2160 Gigabyte. Bei 60 Euro Monatsgebühr sind das dann 2,8 Cent pro GB oder, anders gerechnet 8,3 Cent je Stunde Streamen. Und das gesparte Taxigeld reicht dann noch locker für den Pizza-Service. Den rufen Sie dann mit der Telefon-Flat an, die in den 60 Euro auch noch drin ist.

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