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Lena Raschke

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Glasfaserausbau: Das Geheimnis des schwarzen Koffers

Der Glasfaserausbau der Deutschen Telekom geht beinahe mit Lichtgeschwindigkeit voran: Allein 2023 sollen in Deutschland 2,5 bis 3 Millionen weitere FTTH-Anschlüsse dazukommen. Das Kürzel steht für „Fiber to the Home“ – also für Glasfaserleitungen, die bis in die Häuser und Wohnungen der Kunden reichen, und die damit Gigabit-schnelles Internet ermöglichen. Bleibt die Frage: Wer behält bei jährlich gut 80.000 Kilometern neuen Leitungen den Überblick und weiß auch noch in vielen Jahren, wo jedes Kabel liegt? Dieses Logistik-Kunststück schaffen die Baubegleiter der Telekom, die jetzt digitale Unterstützung erhalten. Wir lüften das Geheimnis ihres schwarzen Koffers. 

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Unternehmenssprecherin Lena Raschke geht den Geheimnissen des scharzen Koffers auf den Grund.

Was macht ein Baubegleiter bei der Telekom? 

Was Anatoli Kuschnir von der Telekom-Technik mit seiner Arbeit schaffen will, steht auf seiner Jacke: „Kunden zu Fans machen.“ Beim Erreichen dieses ehrgeizigen Ziels hilft er selbst tatkräftig mit – als Baubegleiter beim Glasfaserausbau. Seinen Job beschreibt er so: „Die Aufgaben sind sehr vielseitig. Ich muss schauen, dass die Baustelle kontrolliert wird. Ich muss sie koordinieren, und ich muss den aktuellen Stand der Arbeiten immer wieder von den Firmen einholen.“ Der Baubegleiter ist quasi der Dirigent des Glasfaser-Orchesters. Er spielt zwar nicht selbst mit, hält aber alle Fäden in der Hand. 

Was steckt im schwarzen Koffer? 

Was enthält der schwarze Koffer, der jetzt auf den Baustellen der Telekom zum Einsatz kommt? Eine Bohrmaschine? Ein Glasfasermodem zum Testen der Leitung? Sonnencreme, wenn es auf den Baustellen zu heiß wird? Alles falsch. Anatoli Kuschnir verrät, was drin steckt: „Das ist die Zukunft der digitalen Baubegleitung. Damit gestalten wir die Arbeit eines Baubegleiters effizienter.“ Der Inhalt wirkt eher unspektakulär, mit einem iPhone und einer Gerätschaft, die aussieht wie eine Mischung aus Mikrofon, Fön und überdimensionalem Rasierer. Auf dem iPhone läuft die GeoAce-App, die die neuartige digitale Vermessung erst ermöglicht. Der Riesen-Rasierer entpuppt sich als GNSS-Modul, wie Telekom-Techniker Kuschnir erklärt: „Das ist eine verstärkte GPS-Antenne, mit der wir sämtliche Satellitendaten abfangen können.“ 

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Telekom-Techniker Anatoli Kuschnir ist als Baubegleiter beim Glasfaserausbau tätig.

Was kann die GeoAce-App? 

GeoAce ist das neue Ass der Telekom beim Glasfaserausbau. Die App ist eine sehr einfach zu bedienende Vermessungssoftware, die Geodaten zentimetergenau erfasst und weitergibt. Das passiert unter anderem mit Augmented-Reality-Technik, die die Position eines Smartphones im Raum genau bestimmt und die es ermöglicht, dreidimensionale Daten direkt im Videostream zu erzeugen. Statt wie bisher aufwändige und unhandliche Vermessungsgeräte einzusetzen, filmen Nutzerinnen und Nutzer auf der Baustelle ganz einfach mit dem Handy den ausgehobenen Graben. Die GeoAce-App erstellt daraus exakte Vermessungsdaten. 

Wie ist der digitale Baubegleiter entstanden? 

GeoAce stammt von der Thüringer Firma ITS Geo Solutions. Deren Geschäftsführer Erik Schütz erklärt, was hinter dem neuen Glasfaser-Ass steckt: „Die Zielstellung war, jeder Baukolonne ein präzises und bezahlbares Vermessungssystem mitzugeben.“ Dafür kommt ein iPhone 14 Pro zum Einsatz – denn dieses Modell enthält den Lidar-Sensor für räumliche Daten, der das automatische Vermessen beim Filmen der Baustelle ermöglicht. Das GNSS-Modul ist zum eigentlichen Vermessen nicht zwingend erforderlich, sorgt aber für noch genauere Daten. GNSS steht für „Global Navigation Satellite System“, das die verfügbaren Satelliten zur Positionsbestimmung und Navigation verwendet. Deren Daten erfasst das Modul auf der Telekom-Baustelle, entsprechend exakt sind die Messungen. 

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Geschäftsführer Erik Schütz gibt Einblick in die App GeoAce, eine sehr einfach zu bedienende Vermessungssoftware.

Was bringt die digitale Baubegleitung? 

„Die GeoAce-App ermöglicht das präzise Messen des Leitungsgrabens, der Kugelmarker oder der Hausanschlüsse nur mit dem Videobild“, schildert App-Hersteller Erik Schütz. Baubegleiter Anatoli Kuschnir verrät, welche Daten per Smartphone-Messung dann praktisch „live“ in Echtzeit auf den Rechnern der Telekom landen: „Wir erhalten die GPS-Koordinaten auf vier Zentimeter genau. Wir sehen eine 3D-Modulation des Grabens. Wir sehen, was im Graben verbaut ist, wie tief und wie breit er ist. Das sind die wichtigsten Daten, die man als Baubegleiter benötigt.“ Der fotorealistische 3D-Graben auf dem Bildschirm lässt sich zoomen, drehen, nachmessen und vieles mehr. So erhält die Telekom mit erstaunlich einfacher Technik eine hochpräzise digitale Kartierung ihrer zigtausend Kilometer Glasfaserleitungen im ganzen Land. 

Profitieren auch die Telekom-Kunden davon? 

Wenn der Glasfaserausbau dank digitaler Unterstützung noch schneller und effizienter läuft, kommt das Gigabit-Internet früher bei den Kundinnen und Kunden an – dieser Vorteil liegt auf der Hand. Wenn die Telekom und ihre Partner noch genauere Daten zum Verlauf der Leitungen parat haben, bedeutet das aber auch, dass Internetnutzer weniger Sorge haben müssen, dass ein eifriger Baggerfahrer versehentlich ihre Leitung aus der Straße rupft. Die Zahl der Störungen sinkt weiter. Und die Telekom muss künftig keine Straßen und Wege mehr für „Suchschachtungen“ öffnen, um alte Leitungen aufzustöbern, von denen nur mehr ungefähr bekannt ist, wo sie liegen. Das alles macht GeoAce möglich – das neue Ass der Deutschen Telekom im Spiel mit den Glasfaser-Karten. 

Mehr zum Thema erfahrt ihr hier:

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Lena Raschke

Lena Raschke

Pressesprecherin und Telekom Bloggerin

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Georg von Wagner

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