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Hubertus Kischkewitz

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Der mobile Mobilfunk: So werden 80.000 Partygäste mit LTE versorgt

Sex, Drugs and Rock’n’ Roll – das war früher. Heute lautet das Motto bei einem gigantischen Musikfestival eher: Music, Beer and Instagram – und somit auch ein schnelles Mobilfunknetz. Denn nur so landen die Fotos, Videos und Stories der Partybesucher ohne große Ladezeiten in den sozialen Kanälen: Instagram, YouTube, Snapchat oder Facebook.

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Damit das klappt, baut die Telekom bei solchen Großveranstaltungen ein eigenes Netz auf, das viel leistungsstärker sein muss, als es im Alltag vor Ort erforderlich ist. Wir erklären, wie das funktioniert – am Beispiel des Bayern-3-Dorffests in Treuchtlingen in Mittelfranken, zu dem Anfang September 80.000 Menschen kamen. Alle mit Lust auf Party, und alle mit dem Smartphone in der Tasche.

Das ist das Bayern-3-Dorffest

Bayerns größtes Dorffest feierte 2018 seine zehnte Ausgabe, mit Sunrise Avenue, Revolverheld, Glasperlenspiel und Alice Merton als Musikstars. Die Jubiläums-Location lag inmitten von idyllischen Streuobstwiesen im Altmühltal, auf dem Flugplatz Treuchtlingen-Bubenheim.

Bubenheim ist auch das Dorf, dem das Event seinen Namen verdankt. Rund 400 Menschen leben dort, 80.000 Besucher kamen. Das bedeutet: Rund 200 Gäste für jeden Bubenheimer. Dass das an sich durchaus leistungsstarke Mobilfunknetz der Telekom in der Region so einen gewaltigen Ansturm nicht verkraftet, versteht sich von selbst. Denn die laut Bayern 3 „fetteste Party Bayerns“ sorgt auch für den fettesten Datendurchsatz.

Das ist der Event-Container der Telekom

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Für solche Großveranstaltungen, die wie in Treuchtlingen-Bubenheim oft nur einen Tag dauern, hat die Telekom quasi ein mobiles Mobilfunknetz parat. Ein Event-Container bringt sämtliche Technik einschließlich Antenne, die für ein leistungsfähiges Netz erforderlich ist, vor Ort – und reist am Ende der großen Sause weiter zur nächsten Veranstaltung. „Mobilfunk to go“ sozusagen.

Alle erforderlichen Netze, also GSM, UMTS und LTE sind darin doppelt vorhanden. „Dadurch können wir auch die doppelte Anzahl von Teilnehmern aufnehmen, die dann Bilder oder Videos ins Internet hochladen“, erklärt Thomas Jurthe, Projektverantwortlicher der Telekom für das Festival.
Die maximale Bandbreite liegt damit bei 300 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Dazu kommt das gut ausgebaute Mobilfunknetz vor Ort, das einen weiteren Teil der Last trägt.

So funktioniert der Weg ins Glasfasernetz 

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Eine Glasfaseranbindung gibt es mitten auf dem idyllischen Flugplatz des Luftsportvereins Treuchtlingen natürlich nicht. Deshalb wurden beim Bayern-3-Dorffest die Daten vom Event-Container per Richtfunkverbindung drei Kilometer weit nach Markt Berolzheim geschickt, in die nächstgelegene Vermittlungsstelle der Telekom.

Dort wurde das Signal dann ins Glasfasernetz eingespeist – und die Fotos und Videos landeten praktisch ohne Verzögerung bei Instagram (#bayern3dorffest) oder YouTube (@ RadioBayern3). Die Partygäste in Mittelfranken haben vom schnellen „Netz to go“ reichlich Gebrauch gemacht, wie die Telekom später nachrechnete. Über 600 Gigabyte an Daten wurden an einem einzigen Samstag übertragen.

Am Sonntag war’s dann schon wieder ruhig auf dem Flugplatz – und der Event-Container wurde für den Lkw-Transport zur nächsten Veranstaltung nach Zirndorf, ebenfalls in Mittelfranken, vorbereitet.

So nutzt der Bayerische Rundfunk das Telekom-Netz

Nicht nur die Besucher auf so einer gigantischen Party brauchen ein schnelles Mobilfunknetz, sondern auch der Veranstalter. Der Bayerische Rundfunk rückte mit mehreren Übertragungswagen für Radio, Fernsehen und Internet in Bubenheim an.

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Er streamte das Event per Satellit live ins Netz und stellte zudem permanent Fotos, Videos und Updates online. Thomas Zimmermann von der Multimedia-Zentrale des BR erklärt, wie das funktioniert: „Die Filme und die Fotos sind mittlerweile so hochauflösend und die Dateien sind so groß, dass wir sehr schnelle Verbindungen brauchen.

Das geht heutzutage definitiv nur noch über Mobilfunk. Selbst über Satellit könnten wir diese Mengen nicht nach München in die Zentrale überspielen.“ In solchen Fällen greift der BR gleich zu zwei Tricks. Er verwendet ein System, das bis zu sechs Mobilfunkkanäle auch von verschiedenen Anbietern bündeln kann.

Zudem greifen riesige Richtfunkantennen auf den Übertragungswagen auf weiter entfernte Mobilfunkstationen zu, die per Smartphone gar nicht erreichbar sind. Diese Stationen liegen ein paar Kilometer entfernt irgendwo draußen in den ruhigen, idyllischen Streuobstwiesen – und waren deshalb auch nicht vom Datenverkehr des Festivals belastet.

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