

Update: Doch alles noch nicht grün? Eindrücke vom telegraphen_lunch zu Green IT
Die IT-Industrie setzt weltweit mittlerweile mehr CO2 frei als der Luftverkehr. Ist die viel beschworene „grüne“ IT also gar nicht so grün? Ist sie eher Dreckschleuder als Klimaretter? Diesen Fragen wollten wir beim telegraphen_lunch in Berlin nachgehen. Und hatten darum als Impulsgeber eingeladen Ingrid Nestle, Sprecherin für Energiewirtschaft der Grünen-Bundestagsfraktion, und Florian König, Projektleiter des Green IT Beratungsbüros des BITKOM.
König sieht die Wirtschaft beim Thema IT vor einer großen Herausforderung: „Wir haben eine dramatische Zunahme bei der Nachfrage nach Informations- und Kommunikationstechnologie. Gleichzeitig steigen die Energiepreise.“ Vor diesem Hintergrund seien die Unternehmen gefordert, Effizienzpotenziale zu nutzen. Was sie aber laut König nicht tun. „Die Leute gehen ignorant mit dem Thema um.“
Mit dem Thema Effizienz setzte sich auch Ingrid Nestle auseinander. „Der Gesamtenergieverbrauch in der IT steigt sehr schnell an“, sagte die Politikerin. Darum sei Effizienz ein wichtiges Thema, das allerdings von der Politik derzeit vernachlässigt werde. „Es gibt keine fertigen Antworten in der Politik.“ Allerdings müsse Politik auch nicht alles regeln. Nestle plädierte für die Einführung eines Energie-Effizienz-Labels für IT-Produkte. Dieses Label müsse allerdings mehr können als das Verbrauchsetikett, das wir von Waschmaschinen oder Kühlschränken kennen. Es solle nicht nur den reinen Energieverbrauch anzeigen, sondern auch die dadurch entstehenden Kosten.
Ein Vorschlag, der von einigen Gästen im Publikum kritisch hinterfragt wurde. Ein solches Instrument sei nicht so einfach umzusetzen - schon deshalb, weil etwa Drucker nicht gleich Drucker sei. Einige Modelle können mehr als andere, wie will man da die Energieeffizienz bei unterschiedlicher Leistung sauber vergleichen?
Die Diskussion in der Hauptstadtrepräsentanz der Telekom machte sehr schnell deutlich, dass IT zwar beim Energiesparen helfen kann, dass andererseits aber noch ein großes Potenzial in der Energieeffizienz liegt.
Update: Mehr Eindrücke von der Veranstaltung könnt Ihr morgen in unserem YouTube-Video hier sehen.