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Warum künstliche Intelligenz ethische Leitplanken braucht

Künstliche Intelligenz (KI) hat viel Potential, birgt aber auch viele Risiken. Damit die neue Schlüsseltechnologie ihr positives Potential für uns Menschen entfalten kann, braucht es einen ethischen Rahmen. Bei der Telekom haben wir daher selbst-bindende Leitlinien für KI entwickelt. Als eines der ersten Unternehmen weltweit. Außerdem setzen wir uns aktiv mit den Fragen auseinander, die die Digitalisierung mit sich bringt. Stichwort „digitale Verantwortung“. Es geht um die Frage: In welcher digitalen Welt wollen wir morgen leben. Das gilt es zu diskutieren.

Roboter hält Schmetterling

Intelligente Algorithmen, Roboter und Computer sind ein Werkzeug und an sich neutral sind. Es liegt an uns, sie positiv einzusetzen.

Künstliche Intelligenz ist mehr als eine Technologie

KI ist in ihren Auswirkungen - positiv wie negativ - nicht zu unterschätzen. Ihre Relevanz mag vielen noch weit entfernt von ihrem Alltag erscheinen, aber tatsächlich nutzt jeder sie fast täglich zum Beispiel bei Navigationssystemen, der Google-Suche, den Kauf-Empfehlungen oder bei der App, die uns sagt, welchen Bus oder Zug wir am besten nehmen. Auch die Deutsche Telekom setzt KI ein. Zum Beispiel im Service als Chatbot, bei T-Systems zur Wartungsunterstützung oder in Produkten wie der Connect App und dem kommenden Smart Speaker.

Warum gibt es bei der Telekom ethische Prinzipien für KI?

Wie alle neuen Technologien bringt KI sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Man denke an die Übernahme von menschlichen Vorurteilen durch Algorithmen, oder die Frage, ob ein Chatbot als solcher erkennbar sein sollte. Oder das Black Box Problem (man gibt Daten rein und erhält ein Ergebnis, weiß aber nicht, wie das KI-System zu diesem kam).

Die Telekom setzt sich mit den sich daraus ergebenden Fragen sowie generell mit der Digitalisierung in breiter öffentlicher Diskussion auseinander. So hat sich das Team um unseren Chief Compliance Officer Manuela Mackert an die Bereiche in der Telekom gewandt, die KI anwenden und bei der (Weiter-) Entwicklung bzw. dem Design mitwirken. Dies sind Spezialisten aus dem Bereich Technologie und Innovation, so auch den Telekom Innovation Laboratories über die IT-Sicherheit, Datenschutz oder Finanzen oder Service, bis hin zur T-Systems. Das Ziel: Leitlinien für einen ethischen Umgang mit KI entwickeln.

Worum geht es bei den Leitlinien?

Diese Leitlinien sind auf unsere Geschäftsmodelle ausgerichtete, selbst-bindende Richtlinien. Sie definieren, wie wir als Deutsche Telekom mit KI umgehen wollen und wie wir unsere auf KI basierenden Produkte und Services künftig entwickeln. Der Grundgedanke ist, dass intelligente Algorithmen, Roboter und Computer erstmal nur ein Werkzeug und an sich neutral sind. Es liegt also an uns, sie positiv einzusetzen ohne dabei die Risiken auszublenden und verantwortungsbewusst mit diesen umzugehen.

Wie dieser positive Einsatz gesichert werden kann, haben wir nicht nur intern, sondern auch in zahlreichen Gesprächen mit anderen Unternehmen, Experten und Institutionen auf dem Gebiet der KI in Deutschland, USA und Israel geführt. Genannt seien als Beispiele Facebook, Microsoft, Amazon, Google, Stanford, Open AI Initiative, Allen Institute sowie Partnership on AI. Wir sind stolz darauf, dass wir einer der ersten Konzerne weltweit sind, der sich solche selbst-bindende Leitplanken/Handlungsprinzipien gibt.

Unser Ansatz: Neun Prinzipien für eine KI-Ethik

Diese Richtlinien orientieren sich an der Maxime, dass Künstliche Intelligenz unsere Handlungen unterstützen soll, Die Technologie soll den Menschen helfen und seine Fähigkeiten erweitern. Ausgewählte Punkte sind:

  • Wir übernehmen Verantwortung.
    Klare Definition, wer verantwortlich für welches KI-System ist.
  • Wir stehen für Transparenz.
    Transparenz, wenn ein Kunde mit einem KI-System kommuniziert und Transparenz über die Nutzung der Kundendaten.
  • Wir bieten Sicherheit.
    Unsere Kundendaten sind vor unautorisiertem, externen Zugriff geschützt (Datensicherheit und Datenschutz).
  • Wir behalten den Überblick.
    Ständige Bereitschaft, in unsere KI-Systeme einzugreifen, um Schäden zu vermeiden bzw. zu reduzieren.

Dies sind nur einige Beispiele. Alle neun Richtlinien können Sie hier nachlesen.

Wir maßen uns nicht an, mit unseren Leitlinien den so genannten „Stein der Weisen“ erfunden zu haben, sondern wollen die Guidelines im Diskurs weiterentwickeln und auf einen noch breiteren Konsens stellen.

Digitale Verantwortung kann niemand verordnen

Intelligente Systeme sind aber nur eine der Technologien, die die Digitalisierung mit sich bringt. Mit ihren Netzen legt die Telekom die Basis für eine voranschreitende Digitalisierung und ist damit einer der Haupttreiber. Wir führen dazu schon seit drei Jahren den Dialog über die Auswirkungen und Folgen von Digitalisierung unter dem Motto „Taumeln wir in die Digitalisierung? Wir brauchen digitale Verantwortung!“ . Welche Chancen, aber auch Risiken birgt Digitalisierung? Welche Hoffnungen und Ängste werden vielleicht geschürt? Die Leitidee: Wie digitale Verantwortung konkret aussehen kann, gilt es zu diskutieren, die kann nicht einer verordnen – nicht ein Unternehmen, nicht eine Institution, nicht eine Regierung. Digitale Verantwortung können wir nur gemeinsam erarbeiten und leben. Im Rahmen der Initiative befragen wir Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

Wir möchten, dass möglichst viele Menschen über Digitalisierung diskutieren und sich eine Meinung bilden. Alle Inhalte finden Sie unter www.telekom.com/digitale-verantwortung. In den Sozialen Medien sind wir mit #digitalduty aktiv.

Wie können Unternehmen digitale Verantwortung übernehmen?

Digitale Verantwortung sollte ein wesentlicher Bestandteil unseres Handelns werden. Deswegen haben wir uns als Deutsche Telekom der „Corporate Digital Responsibility“-Initiative der ehemaligen Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, Katarina Barley, angeschlossen. Zusammen mit Miele, Otto Group, SAP, Telefónica Deutschland und DIE ZEIT wollen wir den Grundstein für verantwortliches Handeln von Unternehmen in der digitalen Welt legen. Was müssen wir jetzt bedenken, damit die Zukunft sicher ist? Ziel ist eine Selbstverpflichtung der Unternehmen – die oben genannten sollen nur der Anfang sein. Wir beginnen die Diskussion grade erst dazu, was Corporate Digital Responsibility konkret bedeutet und worauf wir jetzt achten müssen. Diesen Dialog will die Telekom weiterführen. Nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene. Manuela Mackert gehört der Arbeitsgruppe „KI, Arbeit und Wirtschaft“ der Initiative „Partnership on AI“ an.

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Digitale Verantwortung

Experten diskutieren über die Zukunft der Digitalisierung.

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