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Andreas Middel

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Frequenzauktion: 270 Megahertz kommen unter den Hammer

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Die große Mobilfunk-Auktion in Deutschland ist gestartet. Täglich veröffentlicht die Bundesnetzagentur jetzt den aktuellen Kassensturz

Am Mittwoch morgen um 10 Uhr hatte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, die Frequenzversteigerung für mobiles Breitband eröffnet. „Die Frequenzen, die versteigert werden, sollen einen substanziellen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Mobilfunkversorgung in Deutschland leisten“, sagte er in Mainz.

Update: In unserem neuen YouTube-Video-Format Netzgeschichten haben wir den technischen Hintergrund beleuchtet und beantworten die Frage "Was sind eigentlich Mobilfunkfrequenzen?".

Frequenzen im Umfang von 270 Megahertz (MHz) stehen in diesem Jahr zur Versteigerung an, in den Bereichen 700 MHz, 900 MHz, 1500 MHz und 1800 MHz – vor fünf Jahren waren es 360 MHz. Wie schon vor fünf Jahren nimmt Deutschland auch diesmal bei der Digitalen Dividende II in der EU eine Vorreiter-Rolle ein. Die Frequenzen aus dem 700er-Bereich, die bislang für den terrestrischen TV-Empfang genutzt werden, sollen mit der Umstellung auf DVB-T2 von Ende 2018/Anfang 2019 an schrittweise für mobiles Breitband genutzt werden.

Die neuerliche Auktion dient dem Ziel, eine nahezu flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit mobilem Internet zu erreichen. Entsprechende Auflagen hat die Bundesnetzagentur gemacht, die für alle Erwerber von Frequenzen gleichermaßen gelten. Eine flächendeckende Breitbandversorgung im Mobilfunk mit Übertragungsraten von mindestens 50 Mbit/s pro Antennensektor im Downlink. Damit soll sichergestellt werden, dass in der Regel im Downlink Übertragungsraten von 10 Mbit/s verfügbar sind.

Innerhalb von drei Jahren nach Ersteigerung der Frequenzen sind die Unternehmen verpflichtet, mindestens 97 Prozent der Haushalte in jedem Bundesland und 98 Prozent bundesweit mit diesen mobilen Bandbreiten zu versorgen. Damit dient die Auktion auch der Erreichung der Breitbandziele der Bundesregierung.

Die Mindestgebote je Vergabeeinheit beginnen im 1500-Megahertz-Bereich bei 18,75 Millionen Euro. Im 1800-Megahertz-Bereich liegen sie bei 37,5 Millionen Euro, im 700er und 900er-Band bei 75 Millionen Euro. Insgesamt liegt das Mindestangebot also bei einer Summe von 1,5 Milliarden Euro.

Visualisierte Frequenzen auf einem Bildschirm

Neben der Telekom Deutschland sind in diesem Jahr zur Auktion zwei weitere Bieter zugelassen – Vodafone und Telefónica.

Im Vorfeld der Auktion war viel und ausgiebig über die Dauer und die möglichen Erlöse spekuliert worden. Auch hier hat die Bundesnetzagentur klar gestellt: „Es lässt sich heute weder sagen, wie lange die Auktion dauern wird, noch lässt sich seriös prognostizieren, welche Erlöse erzielt werden", sagte Homann.

Zum Vergleich: Vor fünf Jahren endete die Frequenz-Auktion nach gut sechs Wochen und bescherte dem Auktionator Erlöse von mehr als vier Milliarden Euro. Anders als bei der letzten Auktion werden sich Bund und Länder in diesem Jahr jedoch die Auktionserlöse teilen. Und die Einnahmen sollen in Form von Fördergeldern wieder in den Breitbandausbau in ländlichen Gebieten zurückfließen.

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