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Andreas Kadelke

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Für wen werden Apps und Zubehör gemacht?

Ein Smartphone-Bildschirm mit verschiedenen Apps
Ein Smartphone-Bildschirm mit verschiedenen Apps

Für wen werden eigentlich Apps und Smartphone-Zubehör gemacht? Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich neulich einen Blogbeitrag meines Kollegen Martin Farrent aus der Unternehmenskommunikation las. Der Beitrag wurde auf unserer internen Blog-Plattform gepostet, darum kann ich ihn hier nicht verlinken, sondern nur daraus zitieren. „Neue Zielgruppen für Apps“, überschrieb Martin den Beitrag. Darin geht es um eine App-Idee, die T-Systems-Mitarbeiter Pierre-Zoltan Kühner entwickelt hat, und um die Frage, ob Apps eigentlich immer die selbe Zielgruppe ansprechen müssen.

Die vorgestellte App heißt handyc-app und ist beim App-Award, den die Telekom gemeinsam mit Partner ausgelobt hatte, mit einem Sonderpreis ausgezeichnet worden. Die Idee: Behinderte Autofahrer können mit Hilfe dieser App die nächste Tankstelle kontaktieren, wenn sie beim Tanken Hilfe benötigen. Zwar gibt es seit Jahren ein entsprechendes Notrufsystem, doch dessen Installation ist so teuer, dass die wenigsten Tankstellen es nutzen. Also stößt die Idee von Pierre-Zoltan hier in eine echte Marktlücke – und bei hierzulande etwa 850.000 Autofahrern mit Behinderung sicher auch auf Bedarf.

Diese App-Idee hat Martin zu seinem Blogbeitrag inspiriert, in dem er fragt: „Müssen Apps eigentlich immer dieselbe Zielgruppe ansprechen? Bestimmen die Technik-Affinen alleine über den Erfolg einer mobilen Anwendung?“ Damit ist aber nicht die handyc-app gemeint, sondern hunderttausende anderer Apps, die nach Martins Ansicht vor allem „die ohnehin App-verliebten“ im Visier haben, „die solche Anwendungen auch finden und verwenden“. Martin weiter:

„Das suggeriert als natürliche Zielgruppe für den App-Entwickler vor allem die sogenannten Digital Natives… dicht gefolgt von uns älteren Möchtegerns, die sich nicht abhängen lassen wollen.“

Die meisten Apps konkurrieren mit zig anderen Apps, die mehr oder weniger genau dasselbe oder etwas Ähnliches bieten. Die handyc-app aber zielt ja auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe und wäre ganz allein auf dem Markt. Daraus folgert Martin ganz richtig:

„Das sollte die Entwickler eigentlich auf den Plan rufen. Wer sich einfach mal andere Bevölkerungsgruppen als die bisher bevorzugten anschaut, erkennt möglicherweise Lücken, die viel weiter klaffen als alle, die sich im üblichen App-Dschungel noch ausmachen lassen.“

Ich  finde, dass gilt nicht nur für Apps, sondern ganz ähnlich auch für Smartphone-Zubehör. Der Markt quillt über vor mobilen Lautsprechern, Headsets, Handytaschen und wasweißichwas. Aber für ältere Menschen zum Beispiel  (und damit meine ich nicht zwingend die Generation Ü-80) hat er wenige Dinge zu bieten. Ein positives Beispiel hier sind die Gesundheitsprodukte fürs iPhone von Medisana (im YouTube Video ab 3:35 min.): Waage, Blutdruckmessgerät, Fieberthermometer, Blutzuckermessmodul. Geräte, die auch ältere Menschen sinnvoll einsetzen können.

Um das Bild von Martin oben noch mal aufzunehmen: Auf den Märkten Gesundheit und Produkte für ältere Menschen klaffen nach meiner Beobachtung noch riesige Lücken – und zwar sowohl für App-Entwickler als auch für die Zubehör-Hersteller. Schließlich wird unsere Gesellschaft nicht jünger…

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