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Blog.Telekom

Caroline Bergmann

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Vom Autobauer zum Softwareentwickler?

Die Automobilindustrie steht enorm unter Druck: Lieferketten reißen, Energiekosten steigen und Fachkräfte fehlen überall. Gleichzeitig muss die Branche die Digitalisierung stemmen. Vielleicht war es gerade dieser Druck, der in der Branche zu einem Umdenken geführt hat.

Software im Auto.

Autos werden zu rollenden Computern – mit Open Source Kräfte bündeln. © Deutsche Telekom

Ein Auto ist heute viel mehr als nur ein Fahrzeug. Die Zeiten, als Mechanik und Hardware den Kern eines Fahrzeugs bestimmten, sind vorbei. Der PKW von heute – auf dem Weg zum autonomen Fahren - ist mehr denn je ein Automobil (griechisch: sich selbst bewegend). Und was bildet die Grundlage dafür? Genau: die Software.

Autos werden zu rollenden Computern. Die softwaregestützten Funktionen in Fahrzeugen nehmen zu.  Das Auto bietet Unterhaltung, Informationen und Arbeitsumgebung zugleich. Es ist ein Mittel, um von A nach B zu kommen. Und gleichzeitig eine BenutzerschnittstelleLaut Roland Berger werden die Software-Ausgaben von Herstellern und Zulieferern von 26 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 auf 59 Milliarden im Jahr 2030 sprunghaft ansteigen. Verständlich, dass die Branche nach neuen Ansätzen sucht, um Kosten zu sparen.

Hier hat sich ein neuer, softwaredefinierter Ansatz für das Autodesign herausgebildet: Autos werden um Software-Plattformen herum gebaut, anstatt wie bisher die Software ins Auto zu integrieren.  Dieser Ansatz erfordert nicht nur neue Technologie, sondern auch neues Denken, neue Geschäftsmodelle und neue Formen der Zusammenarbeit.

Mit Open Source Kräfte bündeln

Muß wirklich jeder Hersteller alle Software-Komponenten selbst entwickeln? Manche Software-Komponenten betreffen den „Marken-Kern“. Sie sind steuern Funktionalitäten, die im Wettbewerb um den Kunden den Unterschied machen. Andere, wie Steuergeräte für Blinker, Zentralverriegelung oder die Heckscheibenheizung sind wichtig, aber sie dienen nicht der Unterscheidbarkeit. Hier kann Open Source seine Stärke ausspielen.  Mit Open Source (englisch: offene Quelle) wird Software bezeichnet, deren Quelltext öffentlich ist. Sie kann von Dritten eingesehen, geändert und meistens kostenfrei genutzt werden.

Open Source ermöglicht damit ein kosteneffizientes Technologiemanagement und reduziert die Investitionen der einzelnen Unternehmen. Zusätzlich kann ein Auto, das auf einem Software-Defined-Vehicle-Konzept basiert, noch Jahre nach der Auslieferung optimiert werden. Fahrzeugfunktionen werden aktualisiert oder Updates und Upgrades eingespielt.

Das setzt natürlich einen Kulturwandel in den Unternehmen voraus: Nur wenn die Beteiligten Informationen untereinander teilen, gewinnen alle. Konkurrenzdenken dagegen bremst nur aus. Immer mehr Unternehmen sind heute zur Zusammenarbeit bereit. Gemeinsam mit Zulieferern, der Tech-Branche und sogar der Konkurrenz gehen sie die drängendsten Probleme an. Beispielsweise in Initiativen wie Cofinity-X, Catena-X oder der Eclipse Foundation.

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Wie sieht die Zukunft der Mobilität aus? Vernetzt, elektrisch, softwaregetrieben.

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