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Hubertus Kischkewitz

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Breitbandausbau Baden-Württemberg: 1. Landkreis für Telekom

Der Landkreis Neckar-Odenwald setzt beim Breitbandausbau voll auf die Deutsche Telekom und das Deckungslücken-Modell. Was dahintersteckt, steht hier.

Szene einer Demonstration zum Glasfaser-Spleißen.

So funktioniert das Glasfaser-Spleißen: Telekom-Techniker Klaus Schork (2.v.r.) erklärt Landrat Dr. Achim Brötel (3.v.l.), wie haardünne Glasfasern miteinander verbunden werden.

Geschwindigkeit ist das A und O im Internet, so lautet in der „Rhein-Neckar-Zeitung“ der erste Satz ihres Artikels über den Breitbandausbau im Neckar-Odenwald Kreis (Titel: „Internet-Zugang: Neckar-Odenwald-Kreis startet kooperativen Breitband-Ausbau“, 12. Januar 2016). Anlass war die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages von Landkreis und Telekom: Denn die Region setzt voll auf das Unternehmen. Der Kreis will so rasch wie möglich ins schnelle Internet und einen Partner an seiner Seite haben, der ihm die Sicherheit gibt, dass dieser Wunsch auch in Erfüllung geht.

65.000 Haushalte will die Telekom insgesamt bis Ende 2017 mit schnellen Anschlüssen von mindestens 30 bis maximal 100 MBit/s versorgen. Einen Großteil voll auf eigene Kosten, einen zweiten über eine gemeinsame Finanzierung. Angesichts des Tempos beim Ausbau und der zu erwartenden Surfgeschwindigkeit ist die Freude groß in den Gemeinden rund um die Kreisstadt Mosbach. Die bereits erwähnte „Rhein-Neckar-Zeitung“ schreibt von einem „wegweisenden Ausbau“. Die „Fränkischen Nachrichten“ titeln „Sprint auf dem Weg in die Zukunft“ (12. Januar 2016). Landrat Dr. Achim Brötel (CDU) spricht von einem Investitionsprogramm mit einer „ungeheuren Bedeutung“. Laut Brötel macht der Kreis „mit der Vertragsunterzeichnung einen großen Schritt für seine Zukunftsfähigkeit. Die Veränderungen und Chancen der rasant fortschreitenden Digitalisierung für uns alle sind gewaltig. Deshalb müssen alle Regionen, nicht nur die Ballungszentren, davon profitieren können.“

Auch für die Telekom ist das Ausbauprojekt von großer Bedeutung: Der Neckar-Odenwald-Kreis ist der erste Landkreis in Baden-Württemberg, der gemeinsam mit der Telekom den kooperativen Vollausbau realisiert und dabei auf das sogenannte Deckungslücken-Modell setzt. Das heißt, der Kreis beteiligt sich mit einem Zuschuss am Netzausbau und schließt mit seinem Geld eine Lücke, die entsteht, weil sich in gewissen Bereichen der Ausbau nie und nimmer rentieren würde.

Mit der Glasfaser ganz nah an die Kunden

Andere Landkreise und auch das Land favorisieren bisher ein Betreiber-Modell. Hierbei bauen Kreise und Kommunen ein eigenes Glasfaser-Backbone-Netz aus und suchen später dafür einen Betreiber. Über das Netz sollen die Haushalte in den einzelnen Kommunen per Glasfaser bis in die Häuser versorgt werden. Diese Ausbauvariante wird als FTTH (Fiber to the Home) bezeichnet. Die Kosten, die für Leitungen auf jeweiligem Gemeindegebiet und auf den letzten Metern in die Häuser entstehen, tragen wiederum die Gemeinden. Gleiches gilt für alle Folgekosten, die durch laufende technische Entwicklungen und nötige Updates im Netz entstehen. Und für das finanzielle Risiko, das den Kommunen durch eine mangelnde Auslastung ihres Netzes entstehen würde. Eine Wette auf die Zukunft mit zahlreichen Unbekannten.

Aus Sicht der Telekom ist der FTTC-Ausbau (Fiber to the Curb) der logische evolutionäre Schritt, den wir in Deutschland jetzt gehen müssen. Wir bringen mit dem FTTC-Ausbau das Glasfaserkabel näher an die Kunden. Das Glasfaserkabel wird von der Vermittlungsstelle bis zum Verteilerkasten am Straßenrand gezogen. Die bei Weitem größte Strecke. Nur auf der letzten Meile laufen die Daten auf dem bestehenden Kupferkabel. Durch die Vectoring-Technik kann die Datenübertragung auf dem letzten Stück Kupferleitung so beschleunigt werden, dass die Anschlüsse höchsten Ansprüchen genügen.

Vectoring: 250 MBit/s sind schon in Sicht

Fakt ist: Es gibt derzeit kein realistisches Anwendungsszenario, das über diese Anschlussart nicht realisiert werden kann. Außerdem sind bei FTTC keine baulichen Maßnahmen in der Wohnung des Kunden notwendig und auch durch den Vorgarten muss niemand buddeln. Darüber hinaus sind die nächsten Entwicklungsschritte schon in Sicht. Die Telekom plant, in zwei Jahren Vectoring-Geschwindigkeiten von bis zu 250 MBit/s anzubieten.

Und um es noch einmal ganz deutlich zu sagen:  FTTC-Ausbau ist Glasfaser-Ausbau. Die Telekom besitzt mit knapp 400.000 Kilometern das mit Abstand größte Glasfaser-Netz in Deutschland. Ein Kabel dieser Länge könnte man zehnmal um die Erde wickeln. Jedes Jahr kommen rund 10.000 Kilometer hinzu. Unser Netz wächst also pro Tag um über 27 Kilometer oder mehr als einen Kilometer pro Stunde! Kein anderer Anbieter macht mehr für den Glasfaserausbau in Deutschland als die Telekom.

Ich persönlich bin sehr gespannt, wie sich der Breitbandausbau in Baden-Württemberg weiterentwickeln wird. Deshalb werden mein Kollege Markus Jodl und ich am Ball bleiben und hier im Blog regelmäßig über die Entwicklung im Neckar-Odenwald-Kreis berichten. Der Beitrag hier und dieser Film zur Vertragsunterzeichung sind nur ein Anfang.

Breibandausbau-Baden-Württemberg

Weiter geht es spätestens im März, wenn in Mosbach der erste Spatenstich gemacht wird.

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