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Walter Goldenits

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Das Netz fragt Walter Goldenits

Zur Sache, Walter Goldenits! In den letzten Wochen hatten Telekom-Kunden und Besucher des Netzblogs die Möglichkeit, ihre Fragen an den Technikchef der Deutschen Telekom zu stellen. Und davon haben sie reichlich Gebrauch gemacht. Der Ausbau von 5G, Internet im ICE oder noch schnelleres Verlegen von Glasfaser – das Interesse und das Spektrum waren riesig. Alle Antworten liefert Walter Goldenits im Netzblog-Video. Und wir fassen hier einige der spannendsten und wichtigsten Themen zusammen.

Ob 5G oder Internet im ICE – wir sprechen über die Themen.

Der Technik-Chef Walter Goldenits antwortet auf User-Fragen.

Walter Goldenits über…

…die 3G-Abschaltung in diesem Sommer – und über enorme Fortschritte im Telekom-Netz in Sachen Performance, Erreichbarkeit und Kapazität.

„Wir haben 3G abgeschaltet, weil es ein Standard war, der selbst in seiner Blütezeit nicht mehr als 48 Megabit pro Sekunde produziert hat. Durch die Abschaltung haben wir das Kundenerlebnis gesteigert, weil wir mit den frei gewordenen Frequenzen auf 2,1 GHz unseren Kunden tatsächlich hochwertige Dienste, 5G und 4G, anbieten.

Die Netz-Topologie ist auch einfacher geworden, weil wir keinen 3G-Layer mehr bedienen müssen, bei dem immer wieder die Netzwechsel für zusätzliche Herausforderungen in der Technik sorgen. Wir haben jetzt ein 2G-Netz für Sprache, für diejenigen, die kein 4G- oder 5G-Endgerät haben. Und wir haben unser Powerhorse: Das ist natürlich 4G/5G, wo wir sagen, das ist die Zukunft.“

…lückenloses Internet in den ICE-Zügen der Deutschen Bahn mit mindestens 200 Mbit bis zum Jahr 2024.

„Wir haben ja gemeinsam mit der Deutschen Bahn eine Pressemitteilung herausgegeben, in der wir gesagt haben, dass wir uns den Versorgungsherausforderungen stellen. Unser Teil ist die physische Abdeckung und die dementsprechende Kapazitätsverstärkung entlang der ICE-Strecken. Die Bahn bringt ihren Teil mit – nämlich, dass das Signal, dass wir in die Zugabteile bringen, über Repeater oder andere technische Vorrichtungen ideal beim Kunden ankommt.“

…die Zukunft von 2G/GSM nach der Abschaltung von 3G/UMTS.

„2G ist nach wie vor ein wichtiger Dienst für die Sprachversorgung der Bevölkerung. Wir überlegen natürlich, wie wir diese Sprachversorgung so effizient wie möglich gestalten können. Denn Frequenzen sind ein rares Gut. Und wir würden die Frequenzen gerne für 4G und 5G, vor allem für 5G, verwenden.

Aber es gibt viele Menschen, die nur ein 2G-Handy haben, die können so weiterhin telefonieren. Und wir haben viele Roaming-Gäste, die auch noch nicht mit 4G und 5G unterwegs sind. Das heißt, das ist schon noch einige Zeit ein sehr wertvoller und notwendiger Dienst. Aber die Zukunft ist ganz klar unser 5G-Netz, mit 4G in Ergänzung. Denn da geht die Post ab.“

…den Ausbau von LTE auf der Frequenz 1,5 GHz.

„1,5 GHz ist bereits im Einsatz, in unseren Hybridversorgungen, mit unseren Hybridroutern, wo wir tatsächlich Festnetzverstärkung mit Mobilfunk machen. Und ich glaube, da wird noch mehr kommen.“

…das künftige 5G Standalone – das dann mit einem eigenen Kernnetz komplett ohne die Basis von 4G/LTE funktioniert.

„Wenn es noch 2021 die ersten Use Cases gibt, dann kommt 5G Standalone 2021. Ansonsten werden wir spätestens 2022 springen. Wir sind jetzt allzeit bereit, heißt es bei uns. Und wir freuen uns darauf, wenn die ersten Anwendungen und Endgeräte kommen, dass wir damit starten können.“

...das Tempo von 5G und über die Anzahl an Antennen mit 3,6 GHz.


„Natürlich ist 3,6 GHz tatsächlich das schnellste, was es gibt im Moment, weil wir dort am meisten Spektrum drinnen haben. Aber die Ausbringung dieser Frequenzen mit noch mehr Standorten in den städtischen Bereichen dauert ihre Zeit. Was wir dazu machen, um die Kundenerfahrung in die Höhe zu bringen, ist, dass wir viele Bänder aggregieren.

Das beginnt mit 900 Hz, mit 800 Hz, in Zukunft auch mit 700 Hz, mit 1,8 GHz, mit 2,1 GHz, mit 2,6 GHz – und mit 3,6 GHz, dort, wo wir es haben. Diese Kombination ermöglicht dann tatsächlich Geschwindigkeiten jenseits von einem Gigabit, wie sie der eine oder andere User in unserem Netz bereits gemessen hat.“

…Telekom-Tarife mit StreamOn, bei dem Hunderte von Diensten wie MagentaGaming, Netflix oder Disney nicht aufs Datenvolumen der Kunden angerechnet werden – und über eine Erhöhung des Datenvolumens für alle Kunden als Alternative.

„Wir haben verschiedenste Benutzergruppen. StreamOn ist sehr beliebt und funktioniert. Viele Kunden schätzen diesen Dienst sehr. Wer das nicht möchte und unlimitiertes Datenvolumen haben will, kann das bei uns mit Magenta XL bekommen. Verschiedenste Benutzergruppen haben verschiedene Bedürfnisse. Und wir versuchen eben, so vielen Kunden wie möglich ihre Bedürfnisse zu erfüllen.“

…5G Voice over New Radio, also übers künftige Telefonieren mit 5G – und über die Startschwierigkeiten des Vorgängers Voice over LTE.

„Wir haben bei Voice over LTE ja tatsächlich zu Beginn eine sehr steile Lernkurve durchschritten. Diese Lernkurve werden wir natürlich nicht nochmal durchschreiten, weil die grundsätzliche Technologie, wie ein Sprachdienst auf 4G oder 5G funktionieren soll, jetzt erlernt ist. Das ist schon oft geübt und geprobt. Und das wird dann meiner Meinung nach reibungslos funktionieren.“

…die DSL-Tarife der Telekom – die gerade im Vergleich zum Kabel-Internet oft als hochpreisiger gelten.

„Meine Interpretation sagt mir, dass unsere Tarife wettbewerbsfähig sind – sonst hätten wir ja keine Kunden. Ein Teil davon, warum diese Transparenz nicht gleich ist, ist zum Beispiel, dass die TV-Versorgung beim Kabel in der Wohnungsmiete drin ist, in den Nebenkosten, und somit nicht komplett transparent dargestellt wird. Und das macht durchaus den Unterschied.“

…alternative, schnellere und günstigere Verlegemethoden für Glasfaser wie das „Trenching“, bei dem statt klassischem Tiefbau nur noch ein schmaler Kanal in die Oberfläche gefräst und nach dem Verlegen des Kabels gleich wieder verschlossen wird.

„Wir haben vor zwei, drei Jahren begonnen, zu forcieren, dass wir schneller, billiger und auch für die Anrainer angenehmer verlegen können. Dass wir in geringeren Tiefen verlegen dürfen, das beginnt jetzt abzuheben. Trenching hängt noch ein wenig hinterher.
Aber wir sind auf einem richtigen Pfad. Natürlich kann es immer mehr sein. Aber die Bereitschaft in den Kommunen, uns mit alternativen Methoden willkommen zu heißen, steigt massiv. Und wir sind sehr erfreut, dass hier das Entgegenkommen und das Gemeinsame im Vordergrund stehen.“

…den Mitbewerber Deutsche Glasfaser, der bei FFTH, also beim Verlegen von Glasfaser bis in die Häuser hinein, bisweilen als Benchmark für Deutschland genannt wird.

„So genau kann ich das auch nicht beantworten, weil für mich sehr schwer nachzuvollziehen ist, ob die tatsächlich ein Benchmark sind oder nicht. Ich kann nur auf Zahlen referenzieren. Ich kann sagen, dass wir letztes Jahr über 500.000 Häuser mit Glasfaser, mit FTTH, erschlossen haben.
 
Davon war die Deutsche Glasfaser weit entfernt. Und wenn ich mir die Jahresleistung für 2021 anschaue, werden wir allein in diesem Jahr isoliert über eine Million bauen. Das ist mehr, als die Deutsche Glasfaser in den letzten drei, vier Jahren gebaut hat. Das heißt, mir erschließt sich das Bild nicht, warum die Deutsche Glasfaser der Benchmark sein soll.“

Das gesamte Interview mit dem Telekom Technik-Chef gibt es im Video zu sehen:

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Telekom Mitarbeitende spielen Boccia

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Leonard Dahmen

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