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Hubertus Kischkewitz

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Das vernetzte Fahrrad geht in Serie

Mit einem automatisch geführten Drehmomentschlüssel werden die Speichen eines Laufrads angezogen.

Mit einem automatisch geführten Drehmomentschlüssel werden die Speichen eines Laufrads angezogen.

Der Fahrradhersteller Winora verkauft ab Frühjahr ein e-Mountainbike, das online ist. Möglich macht dies ein Minicomputer der Telekom, der fest im Fahrrad verbaut ist, Daten sammelt und per Mobilfunk überträgt.

Der Besitzer des Fahrrades hat dadurch drei enorme Vorteile. Erstens: Er kann sein Fahrrad virtuell verschließen und wird gewarnt, wenn es jemand stehlen will. Zweitens: Das Fahrrad ruft bei einem Sturz automatisch um Hilfe, es setzt einen Notruf an vorher bestimmte Empfänger ab. Drittens: Übers Netz ist das Tracking des Bikes mit Details zur Fahrstrecke sehr anschaulich möglich. Über eine von der Telekom entwickelte und betreute Plattform in der Cloud sind alle Daten sowohl auf dem Smartphone wie über den PC abrufbar.

Thomas Eckert, Produktmanager der Deutschen Telekom, freut sich: „Der Serienstart belohnt unsere akribische Entwicklungsarbeit. Er ist ein Meilenstein bei der Vernetzung des Fahrrades und Ansporn für uns, die damit verbundenen Möglichkeiten schnellstmöglich noch zu erweitern.“

In Christian Malik hat Eckert einen Gleichgesinnten gefunden. Der Produktmanager von Haibike, einer Marke von Winora, prophezeit dem Fahrrad mit e-Connect eine große erfolgreiche Zukunft. Wen wundert´s, hat doch das Nduro-e-Connect in diesen Tagen bereits einen weiteren Preis gewonnen. Das Fachmagazin E-Mountainbike.com hat ihm den Design- und Innovation Award 2017 verliehen. Ein sehr zufriedener Christian Malik (im Bild rechts) öffnete meinem Kollegen Markus Jodl und mir die Türen der Fertigungsstätten von Winora in Schweinfurt und erklärte uns im Video Schritt für Schritt, was hier genau passiert. Klar, dass wir gerne die Gelegenheit zu einer kleinen Probefahrt nutzten.

Hier entsteht das vernetzte Fahrrad. Produktmanager Christan Malik (re.) erläutert die einzelnen Schritte der Montage.

Für den erfolgreichen Marktstart werden derzeit alle Vorbereitungen getroffen. Die Produktion der Räder läuft auf Hochtouren. Und derzeit laufen die Schulungen hunderter Fachhändler, sie werden in die technischen Details der Lösung eingeführt. Die Nachfrage nach den Rädern ist im Handel außerordentlich hoch. Noch in der Mache ist ein umfangreicher Online-Marketingauftritt, denn e-Connect ist auch für Winora nicht nur irgendein neues Produkt, sondern der Start in ein neues Zeitalter.

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Blick auf das Montageband bei Haibike. Hier wird noch mit den Händen gearbeitet.

Wir sind gespannt, wie es weitergeht, deshalb haben wir Christian Malik schon einen weiteren Besuch angekündigt und auch bei Thomas Eckert angeklopft. Noch mag sich niemand in die Karten schauen lassen. Doch es dürfte Schlag auf Schlag weitergehen. Vorbild ist sicher vieles, was im Bereich der Autos passiert, in Sache Navigation oder Service beispielsweise: Schwächeln die Bremsen oder die Kette, wird eine Prüfung empfohlen und die nächste Werkstatt taucht im Display auf. Hätte ich einen Wunsch frei, müsste ich nicht lange überlegen. Rechtsabbiegende Autofahrer sollten gewarnt werden, wenn sich im toten Winkel ein Rad nähert. Noch ist das Zukunftsmusik, mal sehen, wann diese gespielt wird.

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