

Elbe-Düker: Wie die Glasfaser einen Fluss kreuzt
Damit das Hochgeschwindigkeitsnetz in alle Teile der Republik kommt, muss die Glasfaser unter der Elbe hindurch. Dazu wird ein Düker verlegt - das ist ein riesiges Rohr. Die ElbeBlogger besuchen die Baustelle.
Wie breit die Elbe sein kann, nimmt man am Ufer der Hetlinger Schanze sehr gut wahr. Mehr als 1.000 Meter sind es bis zur Insel Lühesand, die schon in Niedersachsen liegt. Dahinter gibt es noch einen kleinen Elbarm, der rund 200 Meter breit ist. Es klingt wie ein unvorstellbares Projekt, dass an dieser Stelle eine Stahlbetonröhre unter der Elbe hindurchgebaut wurde, obwohl mir bewusst ist, dass es bereits eine ältere Röhre gibt. Nicht einmal der Schiffsverkehr wurde dafür unterbrochen.
Die Arbeiten am neuen Düker sind fast beendet. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für den Rückbau des alten Dükers, wie Oberbauleiter Daniel Bley von der Firma Gasunie erklärt. Dieser war vor den immer größer werdenden Container-Schiffen, die das Ufer auf ihrem Weg in den Hamburger Hafen und zurück passieren, nicht mehr sicher. Ein Anker, der sich inzwischen bis zu acht Meter in den Schlick am Boden der Elbe absenken könnte, hätte den Düker beschädigen können.
Neben Gasleitungen läuft hier auch ein Glasfaser-Fernkabel der Deutschen Telekom durch die riesige Betonröhre. Um auf einen weiteren Bedarf an schnellem Internet vorbereitet zu sein oder im Falle eines Kabelschadens durch eine Havarie schnell Ersatz schaffen zu können, hat die Telekom zwei Leerrohre einziehen lassen.
Der neue Düker liegt mit 13 Meter unter dem Elbboden deutlich tiefer und ist laut Konzeption für rund 100 Jahre auf größere Schiffe und mögliche Elbvertiefungen vorbereitet. Laut Bley ist er mit einem Außendurchmesser von drei Metern der tiefste und längste dieser Art weltweit. Nicht der einzige Rekord, der hier wohl aufgestellt wurde. Was der Bautrupp unter seiner Führung geleistet hat, ist eine Pionierleistung der Ingenieurskunst. Die Ausmaße einer solchen Baustelle sind kaum in Worte zu fassen, die Leistung der Menschen hier ist es nicht minder.
(Tobias Schwarz)