

LTE auf der Zugspitze: Die höchste Sendeanlage Deutschlands
Begleiten Sie Telekom-Mitarbeiter beim Baubeginn der Funknetzinstallation auf dem höchsten Berg Deutschlands. Videos, Infos und Bilder von der Zugspitze.
Ich habe den Baubeginn unserer ersten LTE-Station auf der Zugspitze zum Anlass genommen, ein für mich neues Format auszuprobieren: Eine Video-Reportage via Twitter.
Ich habe mich bei diesem Format bewusst auf die Möglichkeiten beschränkt, die Twitter vorgibt, und keine Zusatzprogramme wie Vine etc. genutzt. Das heißt:
- Aufnahmen nur im Hochformat
- Keine Bildeffekte
- Keine Text-Einblendungen
- 30 Sekunden Länge
- Tweets mit 140 Zeichen
Die Aufnahmen (Video und Foto) wurden alle mit meinem Samsung Galaxy Note 2 gemacht. Einziges Hilfsmittel war ein externes Mikrofon. Außerdem habe ich mir Hilfe für die "Kamera" geholt, damit ich nicht lauter peinliche "Selfie-Ausschnitte" produziere.
Vor dem Start haben ich für mich ein kleines "Drehbuch" geschrieben, in dem ich Informationen festgehalten habe wie: Welche Reihenfolge sollen die Tweets haben? Was ist der Anlass für den Tweet? Wer oder was soll zu sehen sein? Was soll gesagt werden? Wie soll der Tweet-Text lauten?
Kann ich nur empfehlen, sonst wird es vor Ort schnell chaotisch.
Trotz der Beschränkungen bietet das Format einige interessante Variationsmöglichkeiten. Hier ein Erfahrungsbericht.
Erster Tweet – erster Fehler: Es gibt einen Tippfehler beim Hashtag. In den ersten beiden Tweets lautet der Hashtag "Zugspitz" und dann "Zugspitze". Außerdem führt der Unterstrich bei der Durchnummerierung dazu, dass Twitter in der Suche immer nur die jeweilige Nummer anzeigt. Durch diesen Fehler profitiere ich also weder vom Hashtag "Zugspitze", noch mache ich klar, dass es sich um eine Reportage mit einem festen Ablauf handelt. In Zukunft werde ich auf den Unterstrich verzichten und die Durchnummerierung separat schreiben.
Gelungen ist dafür der kleine Gag bei Sekunde 20, der demonstriert, dass die Twitter-Videos Schnitte zulassen. Man kann sogar die einzelnen Sequenzen umsortieren oder herauslösen. Erst wenn man auf "Fertig" drückt, wird das Video zusammengefügt und ist dann unveränderbar.
Tweet 02 und 03 funktionieren gut. In Tweet 02 wird der Gesprächspartner vorgestellt und ein Hinweis gegeben auf das, was nun kommt – ein Cliffhanger für Arme. Damit haben wir in Tweet 03 Platz für ein kurzes Gespräch. Auch die Möglichkeit eines Schnittes wird hier wieder eingesetzt.
Tweet 04 nutzt die Möglichkeit, durch einen Link Hintergrundinformationen zu platzieren, für die in der eigentlichen Reportage kein Platz ist.
Twitter erlaubt es, bis zu vier Bilder an einen Tweet zu hängen – eine sehr gute Möglichkeit, um eine Bewegung darzustellen, ohne eine Video nutzen zu müssen. Ganz gelingt das hier nicht, was aber lediglich an der schwachen Auswahl der Fotos liegt.
Auch bei den Tweets 05 und 06 wären Fotos ausreichend gewesen. Was hier zu sehen ist, rechtfertigt die Ladezeit und das Datenvolumen nicht.
Der Tweet 08 erscheint im Stream vor Tweet 07, weil das Bild schneller übertragen wurde als das Video. Ist in diesem Fall nicht tragisch – man sollte es aber trotzdem beachten. Twitter bietet eine Entwurfsfunktion, in der Tweets gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt verschickt werden können.
Tweet 07 ist ein Mini-Interview mit Wolfgang Merkl, Bauleiter bei der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG). Ich werde in Zukunft auf die Präsentation des Gesprächspartners im Video verzichten. Es ist völlig ausreichend, diese Informationen in den Tweet-Text zu packen. Auch eine Bauchbinde ist damit überflüssig. Außerdem werde ich künftig von dem Standard "Drei Fragen, drei Antworten" Abschied nehmen und mich auf zwei Fragen beschränken. Das lässt ein bisschen mehr Raum für das Gespräch.
Tweet 09 und 10 sind redundant. Beim nächsten Mal würde ich auf die Fotos verzichten und lediglich die Gondelfahrt hochladen.
Die Tweets 11 und 12 funktionieren gut. Bei einem solchen Schwenk ist es wichtig, dass am Anfang und am Ende das Bild stillsteht. Da der Schwenk auf dem Kollegen Kistler und mir endet, haben wir gleichzeitig einen Übergang vom einen Tweet zum nächsten. Man kann natürlich einwenden, dass beim Tweet 12 etwas viel Himmel zu sehen ist. Aber ich muss die Kamerafrau Wibke Henning in Schutz nehmen: a) Der Himmel ist sehr schön und b) Bei der Bearbeitung ist ein schwarzer Balken in Twitter zu sehen, der einen etwas über den tatsächlichen Bildausschnitt täuscht. Hier muss man etwas Übung haben.
Tweet 13 ist bei der Übertragung leider verloren gegangen. Grund: unbekannt. Schade, denn eigentlich ist die Aufnahme o.k. Zunächst wird ein Objekt im Bild gezeigt und dann erklärt.
Dafür ist der Tweet 14 komplett missglückt: meine Jost-Vacano-Gedächtnisfahrt ("Das Boot"). Ich war so begeistert davon, dass der Technikraum quasi in den Berg getrieben ist, dass ich das spontan in diesem Video festhalten wollte. Funktioniert aber nicht. Ich würde es beim nächsten Mal anders machen: entweder durch ein Video mit erklärenden Worten oder durch Fotos und einen besseren Tweet-Text.
Hier hätte ich – so wie beim "verlorenen" Tweet 13 – zuerst ein bisschen Technik zeigen sollen. Das wäre eine schöne Hinführung auf das Gespräch gewesen.
Der Abbinder passt. Damit ist jedem klar: Hier ist die Reportage zu Ende. Und wer sich erst jetzt eingeschaltet hat, versteht, dass es vorab noch etwas anders gegeben haben muss.
Fazit: Ich werde das Format wieder einsetzen, wenn andere Formate wie Presseveranstaltung oder Pressemitteilung nicht so gut passen. Das Feedback war positiv. Beim Facebook-Auftritt "Deutsche Telekom AG" haben wir fast 6.000 Aufrufe erzielt. Mehr hatte in der jüngeren Vergangenheit nur ein Video von der CeBIT. Auch mit über 300 Likes lagen wir gut im Rennen und wurden seit Jahresbeginn nur von einem Osterhasen-Foto geschlagen. Das nächste Mal werde ich also unbedingt ein Kätzchen mitnehmen und bei passender Gelegenheit in die Kamera halten.
Alle Filme als Playlist
Wir haben die Twitter-Videos nachträglich bearbeitet und als zusammenhängende Playlist auf Youtube gestellt. Hier das Ergebnis: