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Adrian Sanchez

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Maschinenbauer macht Maschinen schlauer: 5G für die Kunststoffproduktion

Mintgrüne Hightech-Maschinen und dazu das Magenta der Deutschen Telekom. Diese Farbkombination steht jetzt für modernste Technologie und leistungsstarke 5G-Konnektivität. Denn die Telekom zeigt bei der Maschinenbau-Firma Arburg im Schwarzwald mit einem neuartigen 5G-Campus-Netz, wie die vernetzte Kunststoffverarbeitung der Zukunft funktioniert. 

Das ist Arburg 

Das traditionsreiche Familienunternehmen, das mit der Telekom in die Zukunft aufbricht, feierte 2023 seinen 100. Geburtstag. Dabei geht der Blick ein wenig in die Vergangenheit, aber vor allem weit nach vorne. Arburg – der Name stammt aus der Kombination von Firmengründer Arthur Hehl und dem Standort Loßburg im Nordschwarzwald – gehört zu den weltweit führenden Maschinenherstellern für die Kunststoffverarbeitung. Mit Spritzgießmaschinen, additiver Fertigung, Robotersystemen, Prozesstechnik oder neuerdings auch 3D-Druck sorgt Arburg dafür, dass seine Kunden und Kundinnen vom Automobilbau über Elektrotechnik bis hin zum Medizinbereich erfolgreich Kunststoffteile produzieren. An Standorten in 25 Ländern sind rund 3.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Produziert wird dabei ausschließlich am Stammsitz in Loßburg. 

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Das weltweit agierende Unternehmen Arburg gehört zu den führenden Maschinenherstellern für die Kunststoffverarbeitung.

Das ist ein 5G-Campus-Netz 

Weil die Industrie, aber auch Geschäftskunden wie die Messe Hannover oder der Duisburger Hafen, höchste Ansprüche an Geschwindigkeit, Flexibilität und Sicherheit ihrer Datennetze haben, baut die Telekom an solchen Standorten sogenannte Campus-Netze auf. Das sind eigene lokale 5G-Mobilfunknetze, die exklusiv auf die Bedürfnisse solcher Nutzer und ihrer digitalen Anwendungen zugeschnitten sind. Auf solch ein Netz haben in der Regel ausschließlich bestimmte Nutzergruppen und Geräte Zugriff. Durch die mobile 5G-Konnektivität und weil darin vor allem die Daten des Unternehmens unterwegs sind, sind solche Campus-Netze sehr schnell, flexibel anpassbar und sicher. Dabei lässt sich priorisieren, welche Daten zum Beispiel für bestimmte Maschinen Vorrang haben – auf einer eigenen „Überholspur“ im 5G-Netz. Und falls gewünscht, gibt es keinerlei Verbindung zum öffentlichen Mobilfunknetz. Das sorgt für maximale Datensicherheit. 

So nutzt Arburg die 5G-Technik 

Arburg und die Telekom haben am Hauptsitz in Loßburg quasi den 5G-Maschinenraum der Zukunft aufgebaut – als Testfeld für die smarte Produktion in der Kunststoffbranche. Dabei werden die mintgrünen Maschinen mit Hilfe von 5G intelligent miteinander vernetzt. Wenn diese Maschinen kommunizieren und ihre Arbeit aufeinander abstimmen, wird die Produktion noch effizienter. Und sie kann digital gesteuert und überwacht werden. Im Fokus stehen dabei unter anderem die Arburg-Spritzgießmaschine Allrounder und der sogenannte Freeformer – eine Art großer 3D-Drucker. 

Leistungsstarkes 5G-Netz – Ein Showroom für die Kund*innen 

Damit die Arburg-Kund*innen direkt erleben können, wie die 5G-Vernetzung funktioniert, und wie sie davon profitieren, hat das Unternehmen gemeinsam mit der Telekom in seinem Showroom, dem Arburg-Kundencenter in Loßburg ein 5G-Campus-Netz installiert und Anlagen digital vernetzt. Stephan Reich, Bereichsleiter IT Digital Solutions bei Arburg erklärt: „Wir nutzen das bei uns im Kundencenter, um hier live in Prozessen die Verarbeitung und die Digitalisierung zu zeigen. Hier können wir die Leistungsfähigkeit von 5G demonstrieren.“  

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Stephan Reich ist Bereichsleiter IT Digital Solutions bei Arburg und erklärt, wie die 5G-Vernetzung funktioniert.

So funktioniert die 5G-Fabrik 

Damit die Maschinen mit voller 5G-Leistung vernetzt werden können, hat die Telekom im ersten Schritt das Arburg-Kundencenter mit acht sogenannten „Inhouse“-Antennen ausgestattet. Diese versorgen die 2.100 Quadratmeter Fläche mit dem neuesten Mobilfunkstandard. Der IT-Experte Stephan Reich verrät, wie der interne Zugriff auf das Netz klappt: „Das funktioniert ganz einfach. Man nimmt eine SIM-Karte, steckt diese wie beim Mobiltelefon in das IIoT-Gateway von Arburg, und ist sofort vernetzt, ohne auch nur mit einem Kollegen aus der IT-Infrastruktur zu sprechen oder ein Kabel legen zu müssen.“ Das Kürzel IIoT steht für „Industrial Internet of Things“ – also für das unter anderem aus dem Bereich Smart Home bekannte „Internet der Dinge“, aber in der viel größeren Industrieversion. Und das Gateway ist ein kleines Kästchen –  natürlich in der Arburg-Hausfarbe Mintgrün – mit einer kleinen Antenne, das für den Zugriff aufs 5G-Netz sorgt. 

Campus-Netz mit eigener 5G-Industriefrequenz 

Anja Cramer von Laue ist Senior-Projektmanagerin bei der Technik der Deutschen Telekom und Expertin für 5G-Campus-Netze. Sie schildert, welche Systeme die Telekom im Arburg-Kundencenter verwirklicht hat: „Bei Arburg haben wir im ersten Schritt ein Campus-M-Produkt realisiert.“ Dabei funkt das Netz auf der 3,6-GHz-Frequenz, die auch der öffentliche 5G-Mobilfunk der Telekom nutzt. Darüber hinaus hat die Telekom diese Campus-Netz-Infrastruktur ohne zusätzlichen baulichen Aufwand mit einer sogenannten Industriefrequenz aufgerüstet, so die Expertin: „Das ist der Bereich von 3,7 bis 3,8 GHz, den die Bundesnetzagentur Arburg zugeteilt hat. Die haben wir hier vor Ort in ein dediziertes privates Netz integriert, so dass in diesen 100 Megahertz Bandbreite hohe Datenraten im Gigabit-Bereich erreicht werden können.“ Gleichzeitig bleibt die öffentliche 5G-Versorgung parallel dazu vollständig erhalten. Mit den zusätzlichen „eigenen“ 5G-Frequenzen und eigenen SIM-Karten für den Zugriff lässt sich so ein geschlossenes, schnelles, sicheres und flexibles Netz für Industriekunden wie Arburg realisieren – logisch getrennt vom öffentlichen 5G-Netz und mit noch mehr Bandbreite für den Maschinen-Datenverkehr. Mit dem neuen Konzept erhalten Unternehmen so im Grunde zwei Campus-Netze in einem. 

Mit der Telekom Neuland betreten 

Jürgen Boll, Geschäftsführer für den Bereich IT von Arburg, verrät, warum sein Unternehmen als erster Kunde auf das neue 5G-Campus-Netz der Telekom gesetzt hat: „Wir wollen technologisch immer etwas voraus sein. Und da hat uns frühzeitig die Neugier auf 5G gepackt. Dabei stand für uns außer Frage, dass wir dazu einen innovativen, leistungsfähigen Partner brauchen. Und die Arbeitsergebnisse und vor allem auch die Geschwindigkeit, mit der wir vorangekommen sind, belegen eindeutig, dass es die richtige Entscheidung war.“ Sein erstes Fazit: „5G eröffnet Perspektiven, die wir mit unseren Kunden gemeinsam testen. Wir schauen mit unseren Kunden und mit der Telekom gerne in die technologische Zukunft.“ Und die sieht bei Arburg nicht nur mintgrün aus, sondern durchaus rosarot. Denn dank 5G werden auch beim Maschinenbauer die Maschinen schlauer. 

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Jürgen Boll (l.) ist Geschäftsführer für den Bereich IT von Arburg und verrät Reporter Adrian Sanchez (r.), warum sich Arburg für die Zusammenarbeit mit der Telekom entschieden hat.

Mehr zum Thema erfahrt ihr hier:

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