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Markus Jodl

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Mobilfunk-Sonderversorgung für ein Krankenhaus

Home-Office und Video-Streaming – Krankenhäuser benötigen in der Krise mehr Bandbreite. In Harlaching haben wir darum eine Mobilfunk-Sonderversorgung aufgebaut.

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Das Krankenhaus Harlaching bekommt eine Mobilfunk-Sonderversorgung

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Innerhalb von nicht einmal zwei Wochen hat die Deutsche Telekom jetzt eine Mobilfunkversorgung für die Münchner Klinik Harlaching aufgebaut, in der zahlreiche Corona-Patienten behandelt werden. Denn neben tüchtigen Ärztinnen und Ärzten, Pflegerinnen und Pflegern benötigen Krankenhäuser jetzt auch schnelle und stabile Internetanbindungen, um ihre Aufgaben bewältigen zu können.

Nicht nur im OP-Saal lautet das Motto deshalb: Bitte verbinden! Wir erklären, wie so eine Mobilfunk-Sonderversorgung funktioniert. Und wir verraten, wie die Telekom ihr Netz auch in Corona-Zeiten in Schuss hält und sogar noch weiter ausbaut.

Mobilfunk-Lücke in Harlaching – warum gibt es sie?

Die traditionsreiche städtische Klinik im Stadtteil Harlaching im Südosten Münchens, in dem auch der FC Bayern zuhause ist, besteht bereits seit dem Jahr 1899. Rund 1.200 Mitarbeiter kümmern sich hier um die Patienten, für die etwa 750 Betten parat stehen. 1965 wurde neben dem Haupthaus ein Neubau eröffnet - als damals modernstes Krankenhaus Deutschlands.

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Die Vorbereitungen am Krankenhaus Harlaching

Zumindest in Sachen Mobilfunkversorgung ist das 55 Jahre alte Gebäude aber nicht mehr auf dem aktuellsten Stand. Eine Versorgung mit LTE war bisher nur schwach oder gar nicht vorhanden. Dafür sorgt auch die ungünstige Lage. Denn der einstige Neubau liegt im Norden im Funkschatten des alten Krankenhauses. Im Süden schließt sich der Perlacher Forst an, ein ausgedehntes Waldgebiet ohne LTE-Netz. Und eine LTE-Antenne auf dem Dach, wie sie die Telekom gerne auf Krankenhäusern installieren würde, wird von Klinikbetreibern oft nicht gerne gesehen.

Warum die Kliniken jetzt zusätzliche Mobilfunkversorgung brauchen

Gerade in der aktuellen Corona-Krise ist das Klinikpersonal auch in Harlaching dringend auf schnelles und stabiles Internet angewiesen. Denn viele Mitarbeiter aus der Verwaltung befinden sich jetzt im Home-Office - mit ihnen muss die Klinik Kontakt halten. Außerdem gibt es permanent Videokonferenzen. Und die Verantwortlichen stehen in ständigem Austausch mit den Krisenstäben.

Dafür genügt die Festnetz-Infrastruktur des Gebäudes längst nicht mehr. Das liegt unter anderem daran, dass es kaum LAN-Leitungen gibt, über die sich ein leistungsfähiges WLAN-Netz aufbauen ließe. Zudem sind momentan Arbeiten am Kommunikationsnetz innerhalb des Gebäudes wegen der Infektionsgefahr praktisch ausgeschlossen.

Deshalb hat der Betreiber Kontakt mit der Deutschen Telekom aufgenommen, ob es möglich wäre, kurzfristig eine schnelle und leistungsfähige Mobilfunkversorgung aufzubauen. So viel vorweg: Es war möglich. Nur zwölf Tage später ging die Sonderversorgung bereits ans Netz.

Komplizierte Vorbereitungen

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Das Glasfaserkabel für die Anbindung des Mobilfunkstandorts wurde provisorisch über Bäume verlegt,

Um die Münchner Klinik innerhalb kürzester Zeit mit schnellem Mobilfunk zu versorgen, waren umfangreiche Vorbereitungen nötig - und zahllose Fragen zu klären. Eine der wichtigsten Entscheidungen: Wie wird der neue Standort ans Telekom-Netz angebunden - per Richtfunk oder per Glasfaser? Hier stellte sich schnell heraus, dass eine Glasfaseranbindung über einen nahegelegenen Kabelverzweiger möglich ist. Gegenüber dem Richtfunk ist das die praktischere und günstigere Lösung. Der erforderliche Stromanschluss war ohnehin direkt vom Krankenhaus verfügbar.

Ein ganz spezielles Problem bildeten die Helikopter, die regelmäßig an der Klinik starten und landen. Die Hubschrauber dürfen sich natürlich nicht mit dem 20 Meter hohen Mobilfunkmast der Telekom ins Gehege kommen, der in unmittelbarer Nähe aufgebaut wird. Dafür sorgt eine sogenannte Flughindernisbefeuerung am Antennenträger als optisches Warnsignal.

Viele Genehmigungen, Anfragen und Materialbestellungen später war dann klar, dass die Telekom direkt vor dem Klinikgebäude eine temporäre Mobilfunkversorgung aufbauen kann - und dass das dank der engen Kooperation zwischen ihren Festnetz- und Mobilfunkexperten in Rekordzeit passiert

Der Mobilfunkmast kommt

Nicht einmal zwei Wochen nach der Anfrage der Klinik fuhr vor dem Gebäude ein Lastwagen mit einem magentafarbenen Container mit der Aufschrift "LTE überall. Für ein ausgezeichnetes Netz" vor. Dieser sogenannte Shelter, der direkt vor dem Krankenhaus aufgebaut wurde, enthält die komplette Mobilfunktechnik. Und auf seinem Dach wurde der Mast montiert.

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Die LKWs mit dem Shelter und dem Material rollen an.

Das Glasfaserkabel für den Anschluss zum nächsten Kabelverzweiger wurde über ein Hausdach und durch Bäume gezogen - unkonventionell und improvisiert, funktioniert aber. Nun versorgt eine moderne Mobilfunkanlage die Münchner Klinik mit LTE 1.800 und LTE 2.600 zum schnellen Surfen, und mit GSM zum Telefonieren sowie zum Lesen und Schreiben von SMS.

Die Deutsche Telekom wünscht dem Personal und den Patienten in Harlaching gute Gesundheit - und hofft, dass sie den "Corona-Mobilfunk" nur für möglichst kurze Zeit benötigen. Und vielleicht setzt sich in deutschen Krankenhäusern nach Corona die Erkenntnis durch, dass eine zeitgemäße Mobilfunkversorgung, möglichst mit Antenne auf dem Dach, heutzutage unverzichtbar ist.

Auch in der Krise - die Telekom verbindet Deutschland

Neben solchen aufwändigen Projekten wie der Mobilfunkversorgung einer ganzen Klinik geht für die Telekom der Alltag auch in Zeiten von Corona fast ungebremst weiter. Denn gerade jetzt, wo zahllose Menschen im Home-Office arbeiten, und wo Kinder per Fern-Unterricht lernen, sind stabile Internet- und Telefonanschlüsse so wichtig wie selten zuvor.

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Nach nur zwei Wochen steht der Mobilfunkmast für die Sonderversorgung des Krankenhaus Harlaching.

Zuletzt haben die Techniker der Telekom innerhalb von nur zwei Wochen rund 9.000 Entstörungen im Festnetz durchgeführt. 20.000 Haushalte wurden neu mit superschnellen FTTH-Anschlüssen angebunden - also mit Glasfaser direkt bis ins Haus. Und 100.000 Haushalte wurden mit Vectoring bzw. Super Vectoring versorgt, mit einer Technik, die bis zu 250 Megabit pro Sekunde möglich macht. 1.700 Mal waren Techniker vor Ort und haben Mobilfunkanlagen gewartet oder entstört. Und allein innerhalb einer Woche wurden 180 neue LTE-Stationen ins Netz integriert.
Bei allen Arbeiten, bei denen direkter Kontakt notwendig ist, schützen die Telekom-Techniker sich und die Kunden dabei mit Handschuhen, Masken, Brillen oder ganzen Schutzanzügen.

Denn auch wenn große Teile des Landes stillstehen - die Telekom verbindet die Menschen in Deutschland auch in der Corona-Krise.

Weitere Eindrücke vom Aufbau beim Krankenhaus Harlaching hier:

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