

Mobilfunk-Versorgung für den Midfield-Terminal Flughafen München
Das neue Midfield-Terminal des Münchner Flughafens ist nicht nur bei der Passagier-Abfertigung spitze. Auch die Mobilfunktechnik ist vom Allerfeinsten.
Mir war bekannt, dass der Münchner Flughafen lange Wege hat. Diesmal ging es aber längst nicht nur vom Check-in zum Gate. Es warteten mehr als zehn Kilometer Fußmarsch. Denn der Flughafen selbst war das Thema, genauer gesagt: die Mobilfunkversorgung.
Mit meinem Kollegen Markus drehte ich eine Videoreportage über das neue Midfield- oder Satellitenterminal, ein prächtiger Neubau, der das Terminal II ergänzt und am Münchner Flughafen die Abfertigung von weiteren elf Millionen Passagieren zusätzlich im Jahr ermöglicht. Das entspricht der Kapazität des gesamten Köln/Bonner Flughafens. Und viele dieser Menschen wollen kurz vor oder gleich nach dem Flug telefonieren oder surfen. Die Telekom hatte die Federführung für die Mobilfunkversorgung übernommen, plante und baute vier Jahre lang gemeinsam mit den anderen Netzbetreibern, um dann das Versorgungspaket pünktlich 2016 ausliefern zu können.
Dieses Paket hat es in sich, nicht nur in Sachen Bandbreite. Und alles zu sehen erfordert Kondition. Da die Antennen auch hier zumeist auf dem Dach stehen, ging es mit Telekom-Funknetzplaner Frank Buchholz und Bauleiter Peter Müller unter anderem zweimal ganz hoch hinauf auf Dächer. Dann tief hinunter zur Verbindungs-U-Bahn, die die Passagiere vom alten Terminal II zum neuen Satellitenterminal bringt. Schließlich zu diversen sehr speziellen technischen Einrichtungen, etwa dem Betriebsraum im Keller.
Das neue Terminal ist eines der modernsten Abfertigungsgebäude der Welt. Und das gilt auch für die Mobilfunktechnik. Die Versorger haben alles aufgefahren, was die Übertragungswelt heute schon hergibt: UMTS, LTE, aber auch GSM. Schließlich telefonieren die einen Fluggäste noch mit „Uralt-Knochen“, während die anderen ihre Bilder und Videos über die Flaggschiffe von Apple, Samsung und Co. in die Welt hinausschicken. Doch nicht nur die Passagiere profitieren vom Mobilfunk. Er erleichtert auch die Arbeit auf dem Vorfeld, etwa beim Bodenpersonal und dem Sicherheitsdienst.
Die Herausforderung schlechthin war es aber, angesichts der langen Bauzeit solcher Objekte weit vorauszudenken und etwas zu bauen, was erweiterbar ist. Für Frank Buchholz hieß das Zauberwort Skalierbarkeit, damit weiter wachsende Verkehre in den nächsten zig Jahren bewältigt werden können. So wurden u.a. die Glasfaserstrecken ausreichend dimensioniert. Peter Müller dürfte hingegen wohl noch öfter von den Sicherheitsbestimmungen träumen. Denn gebaut wurde während des laufenden Flugverkehrs, und viele der technischen Baustellen lagen im absoluten Sicherheitsbereich. Das bedeutet erhebliche Mehraufwände, etwa beim Transport des Baumaterials.