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Pascal Kiel

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Nach der Flut: Glasfaser für Altenburg

Das verheerende Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ist jetzt ein Vierteljahr her. Für die großen Schlagzeilen sorgen längst andere Ereignisse. Doch die betroffenen Menschen vor Ort kämpfen weiterhin tagtäglich gegen die Folgen der Katastrophe. Für viele von ihnen wird die Rückkehr in ihr gewohntes Leben noch Monate oder gar Jahre dauern. Die Deutsche Telekom tut ihr Bestes, um die Bürger zu unterstützen. Sie baut nach und nach die zerstörten Netze für Mobilfunk und Festnetz wieder auf. Wir verraten, wie das funktioniert und zeigen, wie der Telekom-Alltag im Flutgebiet aussieht.

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Die Deutsche Telekom baut nach und nach die zerstörten Netze für Mobilfunk und Festnetz wieder auf.

Das heiß ersehnte Glasfaser-Provisorium

Auch in dem am schwersten betroffenen Landkreis Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz hat die Flut zahllose Leitungen und Anlagen der Telekom zerstört. Lucas Jördening ist Mess-Bauführer bei der Telekom-Technik. Er arbeitet mit seinem Team schon seit Wochen in der Region, um bei der Wiederherstellung zu helfen: „In Summe bin ich seit sieben Wochen vor Ort, und bin für das Ortsnetz in Altenahr und die angrenzenden Ortsteile zuständig. Wir fahren immer montags aus Frankfurt hierher, sind dann unter der Woche hier, und fahren am Freitag wieder nach Hause.“ Neuestes Projekt der fleißigen Telekom-Helfer ist das Verlegen eines von den Bürgern heiß ersehnten Provisoriums, eines Glasfaser-Hauptkabels für die komplette Anbindung von Altenburg.

Schnelles Internet für die Bürger und für zwei Schulen

Altenburg ist ein Ortsteil der Gemeinde Altenahr. Hier leben rund 600 Menschen, deren Versorgung mit Telefon und Internet seit der Flut eingeschränkt ist. Lucas Jördening erklärt, wie wichtig die neu verlegte Leitung für die Bürger ist: „Da hinten dran hängen ein Netzverteiler, an dem zwei Schulen angebunden sind, und zwei Multifunktionsgehäuse, die die Anwohner versorgen.“ Hierfür werden 500 bis 600 Meter Glasfaserkabel verlegt – noch nicht nach allen Regeln der Kunst mit aufwändigem Tiefbau, sondern über zwei Holzmasten und an einem Brückengeländer an der längst wieder friedlichen Ahr entlang. Die Holzmasten sind erforderlich, weil es keine Rohranlagen gibt, um eine vielbefahrene Straße zu unterqueren. „Um die Straße nicht komplett zu blockieren, müssen wir das Kabel in rund acht Metern Höhe aufhängen“, so der junge und engagierte Techniker. Dass es beim Verlegen erst einmal etwas rustikaler zugeht, stört hier niemanden. Wichtig ist das Ergebnis – dass Telefon und schnelles Internet wieder funktionieren. Und dass die von Corona ohnehin gebeutelten Kinder und Jugendlichen im Unterricht endlich wieder ins Netz können.

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Lucas Jördening, Mess-Bauführer bei der Telekom-Technik.

Kabelverlegen per Abschlepphaken

Die Glasfaserstrecke verläuft zwischen Altenburg und der Telekom-Vermittlungsstelle in Altenahr, von der aus das Signal verteilt wird. Von einer riesigen Kabeltrommel an der Ahr-Brücke zieht ein Telekom-Fahrzeug das Kabel im Schritttempo Richtung Vermittlungsstelle. Normalerweise geht es bei der Telekom um Tempo, Tempo, Tempo. Und auch hier wird Glasfaser für superschnelles Internet verlegt. Aber beim Verlegen muss es erst einmal ganz langsam und behutsam vorangehen. Dabei sind simple und pragmatische Lösungen gefragt, verrät Lucas Jördening: „Mit der gleichen Befestigung, mit der das Kabel an den Masten montiert und aufgehangen wird, wird es an der Abschleppöse des Fahrzeugs angebracht. Das Kabel ist auch erdverlegbar, das hält das Ganze aus.“ So ist der Großteil der Strecke schon verlegt, bevor die Masten überhaupt stehen. Koordiniert werden die Arbeiten per Telefonkonferenz über die Smartphones der drei beteiligten Techniker.

Auf dem Weg nach Altenahr: Wenn das Leerrohr nicht leer ist

Alles läuft planmäßig – bis sich am Ende, nur noch einen Steinwurf von der Vermittlungsstelle entfernt, herausstellt, dass das vorgesehene Leerrohr für die letzten Meter leider doch nicht ganz so leer ist wie erhofft. Das Leerrohr ist quasi ein Vollrohr, so Jördening: „Wir haben hier unter der provisorischen Straße bereits ein Rohr liegen. Das ist aber leider durch bereits gezogene Kabel voll. Wir hatten gehofft, dass unser Kabel noch mit reinpasst.“ Doch die Hoffnung war an diesem Freitag vergeblich. Deshalb muss Anfang nächster Woche nochmal der Tiefbau anrücken, um den Graben für ein weiteres Leerrohr auszuheben. Nicht so schlimm, denn Improvisieren und schnelles Reagieren gehören zum Alltag im Flutgebiet.

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Um die Anwohner mit schnellem Netz zu versorgen, wird ein Glasfaser-Hauptkabel provisorisch entlang der Ahr verlegt.

Die letzten Meter Glasfaser werden verlegt

Beim Ausheben der tiefen Löcher für die beiden Holzmasten an der Ahr in Altenburg läuft alles glatt. Das Kabel kann wie geplant und pünktlich über die Straße gespannt werden. Und am Dienstag legt die Glasfaser dann auch noch die letzten Meter zur Vermittlungsstelle in Altenahr zurück. Um den Graben möglichst klein zu halten, buddelt sich ein Mini-Bagger durchs Erdreich, der auf gewaltige Gesteinsbrocken stößt. Nach einiger Zeit ist es aber geschafft, der Graben ist hergerichtet, und das Leerrohr kann unter die Erde. Damit ist der Weg frei für das Anschließen des Kabels. „Und dann“, so Lucas Jördening zufrieden, „kann das Ganze in Betrieb gehen“. Der nächste Einsatz für Lucas und seine Truppe wartet längst: Bei Bauarbeiten wurde ein Glasfaserkabel zerrissen und muss instandgesetzt werden. Im Flutgebiet an der Ahr geht auch der Telekom die Arbeit noch für viele Monate nicht aus.

Mehr zum Aufbau des Provisoriums gibt's hier:

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Wiederaufbaugebiet Messfahrt Flut

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Markus Jodl

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