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Katja Kunicke

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Stuttgart: Telekom-Fährtensucher im Großmarkt

Western-Fans wissen Bescheid: Ohne Fährtensucher und Scouts, die die Spuren von Bösewichten oder von gefährlichen Tieren ausforschen, ist sogar John Wayne hilflos. Solche Kundschafter, die vorab die Lage sondieren, gibt es nicht nur im Wilden Westen, sondern auch bei der Deutschen Telekom. Im Großmarkt Stuttgart waren sie jetzt auf Fährtensuche in Sachen Glasfaser. Wir verraten, wie eine sogenannte Auskundung funktioniert – und erklären, wie die Betriebe auf diesem riesigen Großmarkt noch besser ans schnelle Internet angebunden wird.

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Der Großmarkt im Stuttgarter Stadtbezirk Wangen ist das bedeutendste Frischezentrum im Südwesten Deutschlands.

Großmarkt Stuttgart: Frische Ware für 12 Millionen Menschen

Die Telekom-Kundschafter in der schwäbischen Prärie halten nicht nach Klapperschlangen Ausschau – sondern nach den technischen Voraussetzungen, um auf dem 197.000 Quadratmeter großen Gelände weitere Betriebe ans Glasfasernetz anschließen zu können. Der Bedarf für schnelles Internet ist hier im östlichen Stuttgarter Stadtbezirk Wangen enorm. Denn der 1957 eröffnete Großmarkt ist das bedeutendste Frischezentrum im Südwesten Deutschlands. Rund 12 Millionen Menschen werden von hier aus mit Waren aus aller Welt versorgt, von der Region Stuttgart bis nach ganz Süddeutschland, Vorarlberg oder die Schweiz. Der Warenumschlag, den über 2.000 Beschäftigte in den dort ansässigen Betrieben bewältigen, liegt bei kaum vorstellbaren 450.000 Tonnen im Jahr. Da liegt auf der Hand, dass diese Logistik nur mit Hilfe moderner, schneller und zuverlässiger Internetanschlüsse bewältigt werden kann.

So funktioniert das Glasfaser-Spähen

Nachdem nun weitere Kunden auf dem Gelände bei der Telekom schnelle Glasfaseranschlüsse beauftragt haben, findet vor der Montage die Auskundung statt. Dabei klären die "Späher" mit den Kunden, wo und wie das Glasfaserkabel aufs Grundstück und ins Gebäude kommt – und wie es im Inneren verlegt wird. Was dabei alles dazugehört, erklärt Dominik Bößl. Er ist Geschäftsführer des Glasfaser-Spezialisten Fibre Industries, mit dem die Telekom zusammenarbeitet: „Grundsätzlich gehört dazu die Position des Übergabepunktes, der One Box. Ein ganz wichtiger Teil sind auch Streckenführung und Kabellängen.“ Um alle Fragen zu klären, geht es in Backstuben und Gemüselager, in Büros, Keller und Werkstätten. Die Technikerinnen und Techniker suchen nach Wänden, die sie für die Montage durchbohren können und müssen, nach Fremdleitungen – und nach vorhandenen Rohrtrassen oder Kabelschächten, die mitbenutzt werden können. Sie halten alles mit Kameras und Messgeräten in einem Montageplan fest. Diese penible und zeitaufwändige Vorbereitung lohnt sich bei der späteren Montage doppelt und dreifach.

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Dominik Bößl, Geschäftsführer Fibre Industries.

Die Herausforderungen am Großmarkt

Die größte Herausforderung bei der Versorgung eines Großmarktes sind die sehr unterschiedlichen Gebäudestrukturen, die über Jahre oder gar Jahrzehnte gewachsen sind. Die Kundschafter treffen auf alte und auf neue Gebäude, die in den verschiedensten Bauweisen errichtet wurden. „Wir haben heterogene Gebäudestrukturen“, weiß Experte Bößl, „die permanent im Wandel sind. Es wird hier von den Betreibern immer wieder an die Objekte angebaut, und das müssen wir alles berücksichtigen“. Das führt zu skurrilen Entdeckungen. So befinden sich Zugänge wie Deckel zu Schachtanlagen, die früher im Freien waren, durch Anbauten mittlerweile häufig innerhalb von Gebäuden. Teilweise haben sich die Betriebe und Lager auch in Reihen hintereinander angesiedelt. Wenn sich der Kunde, den die Telekom anbinden soll, mit seinem Geschäft in der Mitte einer solchen Gebäudereihe befindet, so Dominik Bößl, „müssen wir einmal durch alle Einheiten durch“. Das hat immerhin einen Vorteil: In so einem „Reihenhaus“ können sich Geschäftsleute, die jetzt noch keine Glasfaser wollen, später mit überschaubarem Aufwand doch noch anschließen lassen.

Die Tricks der Späher und Monteure

Weil so ein Großmarkt praktisch nie „schläft“, müssen alle Arbeiten im laufenden Betrieb stattfinden, der nicht beeinträchtigt werden soll. Deshalb muss auch möglichst viel Technik an den Außenfassaden angebracht werden, wo sie nicht stört. Damit trotz des komplizierten Umfeldes alles gut funktioniert, haben die Technikerinnen und Techniker ihre Tricks und ihre ganz speziellen Werkzeuge. So gibt es bis zu 200 Meter lange Einziehspiralen für vorhandene Leerrohre. Und mit einem zehn Meter langen Fädelgestänge lassen sich Glasfaserkabel unter abgehängten Decken durchziehen. Beim Aneinanderschweißen der haardünnen Glasfasern ist auf dem Bildschirm des Schweißgeräts in riesiger Vergrößerung zu sehen, ob die beiden Fasern korrekt miteinander verbunden sind. Denn wenn die Nahtstelle nicht perfekt passt, wird das Signal gedämpft, und die Leitung ist langsamer oder gestört. Außerdem lässt sich moderne Glasfaser, die von Profis verlegt wird, enorm biegen. Das ermöglicht eine sehr flexible Trassenführung.

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Beim Aneinanderschweißen der Glasfasern wird gleichzeitig überprüft, ob die Nahtstelle beider Fasern korrekt miteinander verbunden sind.

So geht es nach der Auskundung weiter

Marcus Nickel, einer der Späher der Telekom-Technik, erklärt die nächsten Schritte: „Wir halten die komplette Auskundung in einem Protokoll fest, machen dann noch eine Fotodokumentation dazu. Die wird vom Eigentümer des Gebäudes unterschrieben. Und danach geht es direkt zur Montage.“ Die Kunden können es in aller Regel kaum erwarten, dass ihr schneller Anschluss endlich läuft. Angela Sirignano ist Geschäftsführerin der Bäckerei Sirignano und spricht Gewerbetreibenden auf dem Großmarkt aus der Seele: „Ohne Internet läuft es gar nicht mehr. Deswegen Glasfaser, so schnell es geht.“ Denn auf so einem Großmarktgelände geht es nicht nur bei Ciabatta und Biscotti, sondern auch Obst und Gemüse, bei Fleisch, Fisch und Blumen vor allem um Frische und um Geschwindigkeit. Auch in Sachen Internet soll es heißen: Daten, schnell und frisch auf den Tisch!

Alles zur Auskundung am Stuttgarter Großmarkt gibt es im Video zu sehen:

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Pascal Kiel

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Nach der Flut: Glasfaser für Altenburg

Das verheerende Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ist jetzt ein Vierteljahr her. Doch die betroffenen Menschen vor Ort kämpfen weiterhin tagtäglich gegen die Folgen der Katastrophe. Für viele von ihnen wird die Rückkehr in ihr gewohntes Leben noch Monate oder gar Jahre dauern. Die Deutsche Telekom tut ihr Bestes, um die Bürger zu unterstützen. Sie baut nach und nach die zerstörten Netze für Mobilfunk und Festnetz wieder auf. Wir verraten, wie das funktioniert und zeigen, wie der Telekom-Alltag im Flutgebiet aussieht.

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