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Hubertus Kischkewitz

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Hubertus Kischkewitz testet das Trikot auf dem Rad

Hubertus Kischkewitz unterwegs mit vernetztem Fahrrad

 

Schlauer Stoff: Bei der Radreise durch den Schwarzwald haben Wearables die Körperfunktionen der Fahrer gemessen. Was wir dabei gelernt haben, steht hier.

Als Uhr oder Armband haben die Wearables längst ihre Abnehmer gefunden. Die am Körper getragenen Mini-Computersysteme, die Vitaldaten ermitteln, hatten viele Sportler und Fans auch in Rio im Gepäck, etwa als Chip im Laufschuh. Wir hatten bei unserer Telekom Netz Tour #tnt16 durch den Südwesten Baden-Württembergs Gelegenheit, ein "schlaues" Trikot zu testen, das noch gar nicht auf dem Markt ist.

Vorweg noch: Ursprünglich sollte dieser Bericht ein Fazit werden, mit eher abschließendem Charakter, das wäre aber nicht fair. Denn die Trikots, die wir vor zwei Wochen bei unseren Radtouren auf vernetzten Bikes am Leibe trugen, haben zwischenzeitlich schon weitere Verbesserungen erfahren und werden jetzt von 50 Beta-Testern, darunter viele ambitionierte Hobbysportler, unter die Lupe genommen; Sportler, die nicht Gefahr laufen wollen, durch ein Übertraining Geist und Körper zu schaden.

Und ich bin einer von Ihnen. Das Trikot hat mein Interesse geweckt. Zwar hat unsere Version bei Temperaturen bis 30 Grad den Schweiß aus den Poren getrieben, vor allem bei einer Fahrt auf den Feldberg. Aber gemeinsam mit der Textilindustrie dürfte es nur ein Frage der Zeit sein, bis luftigere Stoffe mit der Ambiotex-Lösung intelligent werden. Und außerdem bin ich kein Brustgurt-Freund, meiner blieb deshalb oft in der Trainingstasche.

Ambiotex-Sender

Per Magnet wird der Ambiotex-Sender auf dem Trikot gehalten

 

Bei der Ambiotex-Lösung könnte das anders laufen: Denn der Streifen mit Sensoren ist im Brustbereich des Trikots eingewebt und die technische Einheit, die mit vier Magneten ans Trikot geklickt wird, wiegt nur 32 Gramm. Heute noch, wohlgemerkt. Denn auch dieses Modul wird sicher immer kleiner und leichter. Doch nun ans Eingemachte:

Das hat mir sehr gut gefallen:

Das intelligente Doppelpack hat mir bei unserer Tour Sicherheit vermittelt. Denn mein Gefühl für die Anstrengung hat nach drei eher sportlosen Jahren schon erheblich gelitten. Mit der App hatte ich meinen Puls ständig unter Kontrolle. So konnte ich auch die wohlgemeinten Hinweise der Stimme, mein Körper brauche eine Pause, zweitweise ignorieren.  ;)

Nicht ignoriert habe ich die Tipps von meinen Trainer Wolfgang Bunz. Wolfgang war Leistungssportler, als Läufer und Triathlet. Er trainiert heute Menschen aller Leistungsklassen, online und persönlich, in sämtlichen Ausdauerdisziplinen. Wolfgang versprach mir, sich während der längsten Etappe, von Basel hoch zum Schluchsee in den Schwarzwald, telefonisch zur Verfügung zu halten und mich auf der Basis der App-Informationen zu coachen.

Die App zeigt übersichtlich ein ganze Reihe von Werten, wie etwa die Geschwindigkeit und Distanz.

 

Die ersten Ratschläge holte ich mir schon vor dem Start. Halte den Puls gleichmäßig hoch, lautet der erste. Und versuche, eine gleichmäßig hohe Trittfrequenz durchzuhalten, so lautet der zweite. Die App samt Trikot halfen mir dabei. Ich pendelte mich bei 115 bis 125 Pulsschlägen ein. So ging es über 60 Kilometer mit zwei kurzen Stopps gut dahin, ehe ich eine leichte Müdigkeit in den Oberschenkeln spürte. Also zog ich meinen Telefonjoker.

"Was tun? Geht da noch was?", lauteten meine Fragen, bevor der Anstieg von Waldshut-Tiengen 30 Kilometer hinauf in den Hochschwarzwald drohte. "Mach eine Pause, aber nur maximal 15 Minuten. Und beweg dich dabei. Lockere deine Beine. Hinsetzen und länger Pause machen geht nicht, dann schaltet der Körper sofort in den Ruhemodus. Da wird es schwer, wieder in die Gänge zu kommen. Und trink, wenn möglich noch etwas Koffein, mit Kaffee oder Cola , das stimuliert die Nervenzellen und erhöht die Aufmerksamkeit für die Muskeln, deine Kraftumsetzung ist präziser. So kannst du den toten Punkt etwas verschieben.

Hubertus Kischkewitz und sein Rad

Hubertus Kischkewitz und sein Rad auf der #tnt16

 

Also bin ich in Ühlingen gleich ins erste Café rein. Bedienung und Gäste blickten verwundert, als ich dankend ablehnte, mich zu setzen, um die Cola im Stehen zu trinken, die Beine leicht ausschlackernd. Den Rest zu fahren, ging dann tatsächlich einfacher. Grafenhausen wurde für mich zur Alpe d'Huez, zur herrlichen Bergankunft. Vergessen die Schinderei zuvor, vergessen der Frust bei jedem Schild mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung, das mich zu verhöhnen schien.

Doch zurück zur App: Als gute Motivation diente der abendliche Blick auf die Tagesleistung: So zeigte die App die zurückgelegte Strecke (per GPS-Tracking), die Dauer der Übungseinheit, die Kilometer, die durchschnittliche Geschwindigkeit, verbrauchte Kalorien, den durchschnittlichen Puls. Das macht einerseits stolz und spornt andererseits weiter an.

Noch Arbeit für die Entwickler

Genervt hat die App-Stimme bei Abbrüchen der Bluetooth-Verbindung zum Trikot. Die wahrscheinliche Ursache war, dass ich das Smartphone in der Rückentasche des Trikots hatte. Der menschliche Körper dämpft die Bluetooth-Signale stark ab. Ambiotex will mit einem Antennen-Redesign reagieren.

Gestört hat vor allem aber, dass sich die Verbindung offensichtlich nicht immer wieder selbstständig aufbaute. Mehrfach musste ich eine neue Übungseinheit starten.

Was ich noch checken will:

Zunächst ein paar Features dieser App: So zeigt sie einen Stressfaktor an und trifft zudem eine Aussage zur Stimmung und zur Erholung. Dem will ich noch näher auf den Grund gehen. Bisher haben mich gerade solche Stress-Apps noch nicht wirklich überzeugt.

Auch muss ich meine individuelle aerobe Schwelle noch ermitteln. Sie spielt bei der Gestaltung eines Trainings eine große Rolle, und auch da will die App unterstützen.

Eine spannende Zukunft liegt vor uns

Dann geht es natürlich um die weitere Entwicklung der Wearables allgemein. So wird auch bei mir im Bekanntenkreis das Einsammeln von Daten unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit durchaus kritisch hinterfragt. Andererseits überzeugen mich die Chancen, die sich ergeben. Im privaten wie im Businessbreich. So arbeitet T-Systems, unter anderem im Innovation-Center in München, intensiv mit bei dem Thema. Smarte Textilien können überall dort zum Einsatz kommen, wo die Vitalparameter von Mitarbeitern relevant sind. Feuerwehrmänner, Mitglieder einer Boxencrew oder Chemiker tragen beispielsweise oftmals hermetisch abgeriegelte Anzüge. Doch selbst dann kann der physiologische Stress ernste Folgen haben, wie etwa gesundheitsgefährdende Hitze unter dem Schutzanzug.

Dank der neuen Technik ist ein Echtzeit-Monitoring dieser Mitarbeiter problemlos möglich. Wearables werden in die Textilien integriert und ermitteln laufend Gesundheitsparameter wie Temperatur, Herzschlag und Atmung. Via mobiler Datenübertragung werden sie verschlüsselt und in Echtzeit an einen Arzt weitergeleitet. Ein User Interface ermöglicht diesem die problemlose Überwachung der vitalen Funktionen und des Wohlbefindens mehrerer Personen gleichzeitig. Der Träger eines Smart-Textile-Anzugs kann außerdem per integriertem Notfallknopf um Hilfe oder Unterstützung bitten. Zukunftsmusik? Schauen wir mal, wie lange noch.

Mein Rad-Mitstreiter Stephan hat seine Erfahrungen mit dem klugen Trikot übrigens schon während der #tnt16 fleißig getwittert:

Was die Kollegen im Innovation-Center sonst noch machen, sehen Sie hier:

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