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Hubertus Kischkewitz

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Zierolshofen: Deutschlands Glasfaser-Hauptstadt

Deutschlands Städte sind für jede Menge Rekorde gut. Die größte Stadt ist natürlich Berlin mit rund 3,6 Millionen Einwohnern. Auf den Titel der kleinsten Stadt ist Arnis in Schleswig-Holstein stolz. Ganz hoch im Norden leben dort nur rund 280 Menschen auf 0,45 Quadratkilometern. Und um den Titel der ältesten deutschen Stadt konkurrieren Trier, Köln, Neuss, Kempten im Allgäu, Worms sowie Augsburg – hier sind sich die Historiker nicht ganz einig. Klarer liegen die Dinge im idyllischen Zierolshofen in Baden. Denn das Örtchen mit seinen knapp 500 Einwohnern ist quasi Deutschlands Glasfaser-Hauptstadt. 96 Prozent der Bürger sind hier ans schnelle Netz der Telekom angebunden – eine Quote, die ihresgleichen sucht. Wir verraten, wie Zierolshofen zu dieser beeindruckenden Zahl gekommen ist – und was ein engagierter Ortsvorsteher damit zu tun hat.

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Mit einer Anschluss-Quote von 96 Prozent ist Zierolshofen Deutschlands Glasfaser-Hauptstadt.

Zierolshofen ist bundesweit spitze

Über 50.000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt die Telekom Jahr für Jahr in Deutschland. Aber selbst im geförderten Ausbau sind Anschlussquoten von über 90 Prozent der Haushalte äußerst selten. Denn viele Menschen scheuen nach wie vor den Aufwand oder haben Angst vor langwierigen Bauarbeiten – was aufgrund der modernen Bauweise, die auf den Grundstücken weitgehend unterirdisch abläuft, meist gar nicht mehr gerechtfertigt ist. Doch ohne Einverständnis der Immobilienbesitzer führen auch die schnellsten Glasfaserkabel an den Häusern vorbei. In Zierolshofen ist all das kein Thema. Selbst Telekom-Regionalmanager Klaus Vogel kann nur staunen: „96 Prozent sind eine absolute Traumquote. Da freue ich mich auch für den Ortsvorsteher, der die Aktion hervorragend unterstützt hat.“ 21 Kilometer Glasfaser wurden hier für den Ausbau verlegt, fünf neue Verteilerkästen stehen auf den Straßen. Damit sind die Zeiten endlich vorbei, in denen die Menschen hier nur mit maximal 16 Megabit pro Sekunde ins Internet konnten.

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Für den Ausbau wurden neben den 21 Kilometern Glasfaser auch fünf neue Verteilerkästen auf den Straßen errichtet.

Zierolshofen – begeistert von der Glasfaser

Wo man auch hinhört in Zierolshofen, das zur Kreisstadt Kehl gehört: Die Begeisterung fürs schnelle Netz ist riesig. Das gilt für die Bürger – aber natürlich vor allem auch fürs ortsansässige Gewerbe. Martin Ross entwirft mit seinen Mitarbeitern Möbel für Caravans und Wohnmobile. Seine Prototypen gehen an große Hersteller im In- und Ausland. Er sitzt vor einer Armada von vier Monitoren gleichzeitig und verrät: „Wir brauchen den Ausbau, damit wir mit unseren Kunden und Lieferanten Videotelefonie oder Videokonferenzen abhalten können.“ Jochen Lutz vom Radsportstudio Lutz ist begeistert, dass er jetzt seinen Konfigurator zum Laufen bringen kann: „Wir haben ein Supergerät von einer Firma gestellt bekommen. Und da haben wir die Möglichkeit, dass man die Räder auf dem Bildschirm größer anschauen kann.“ Patrick Rauchenberger, der mit seinem Ingenieurbüro kleine Bauvorhaben ebenso wie große Industrieanlagen betreut, kann seine Abläufe jetzt mit Höchsttempo digitalisieren: „Wir brauchen diese Bandbreiten, um unsere Daten hin- und herzuschicken. Wir gehen raus in Örtlichkeiten, erstellen Bestandsaufnahmen. Die werden dann per CAD bei uns bearbeitet und an Endkunden weitergeliefert.“ Das alles erfordert schnelle Glasfaser – die es in Zierolshofen jetzt endlich gibt.

Schnelles Netz für alle Generationen

Hier im badischen Örtchen, das idyllisch wirkt, das in Sachen Internet aber ganz schön auf Zack ist, ist Breitband keine Frage von Jung oder Alt. Hedwig Scheer hält digital Kontakt zu sechs Enkeln und elf Urenkeln, die zwischen Dänemark, Bodensee und Kempten im Allgäu leben (also in der womöglich ältesten Stadt Deutschlands, was man aber nicht so genau weiß). Sie verrät: „Die Enkel haben mir einen Bildschirm geschenkt. Und jetzt kann ich immer die Bilder von der ganzen Familie anschauen.“ Ein Leben ohne Internet ist auch für Karin Storz und Ehemann Albert mittlerweile undenkbar. „Ich schau nur am Tablet“, berichtet die ältere Dame. „Ich schreibe mit den Enkeln, bin auf Facebook. Morgens fang ich schon an.“ Und ihr Albert geht ins Netz, um zu erfahren, „was während der Woche so abläuft“.

Danke an den Ortsvorsteher

„Mister Glasfaser“ in Zierolshofen ist der emsige Ortsvorsteher Heinz Speck. Während in Deutschland viele von der Digitalisierung nur reden, hat er angepackt, Klinken geputzt – und fast alle seine „Schäfchen“ überzeugt. „Ich habe mich gefreut“, erinnert er sich, „als unser Oberbürgermeister den Förderbescheid vorgelesen hat und damit das Startzeichen für den Ausbau von Breitband gegeben hat“. Er nennt die Förderung „ein Geschenk, das wir nie mehr bekommen“. Ab dann hieß es: Ran geht der Speck! Der erfahrene Kommunalpolitiker hat die Eigentumsverhältnisse von jedem Grundstück überprüfen lassen, hat die Besitzer abtelefoniert – und nie locker gelassen: „Ich habe immer wieder nachgehakt und gesagt: Von Dir habe ich noch keinen Herstellungsauftrag. Bitte schick mir den, damit ich ihn weiterleiten kann an die Telekom. Bei schwerwiegenden Fällen war ich auch mal zuhause bei den Leuten.“

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Heinz Speck ist Ortsvorsteher in Zierolshofen.

Der Traum von den 100 Prozent

In drei Jahren feiert Zierolshofen seinen 750. Geburtstag. Ortsvorsteher Heinz Speck blickt stolz zurück – und mindestens genauso stolz nach vorne. Er weiß, wie bedeutsam schnelles Internet für die Zukunft seiner Gemeinde ist: „Wir hatten ein total unterversorgtes Festnetz und auch ein schlechtes Funknetz. Deswegen war es für die Bevölkerung wichtig, zeitgemäße Anschlüsse zu bekommen – auch für die Unternehmen. Das sind zwar nur wenige in unserem Dorf. Aber sie benötigen einfach die Kapazität, um ihre Arbeit so auszuführen, wie sie das brauchen.“ Und bei den 96 Prozent muss noch längst nicht Schluss sein. Die restlichen vier Prozent wollen die Telekom und der rührige Ortsvorsteher auch noch überzeugen. Michael Timm, Projektleiter der Telekom-Technik, steht mit seinen Mitarbeitern jedenfalls parat: „Das ist jederzeit möglich. Wir bauen ja die Trassen entlang der Häuser. Und wenn dann irgendwann derjenige, der es verpasst hat, kommt – dann kriegt er auch seinen Anschluss.“ Der Zugang ist laut Förderrichtlinien dabei auch für Kunden der Telekom-Wettbewerber möglich. Der Traum von 100 Prozent Breitband – er lebt in Deutschlands Glasfaser-Hauptstadt Zierolshofen.

Das gesamte Video zum Netzausbau in Zierolshofen gibt's hier:

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Pascal Kiel

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