Karriere & aktuelle Jobs bei der Deutschen Telekom

Philippe Tambourgi

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Interne Berater: Dichter dran und schneller oben

Es muss nicht immer McKinsey oder die Boston Consulting Group sein. Zunehmend setzen Unternehmen - wie auch die Telekom - auf Inhouse Consulting. Das bietet spannende Aufgaben für jeden, der mit ganzem Herzen Berater ist – und die Ergebnisse seiner Arbeit hautnah miterleben will.

Grünes Schild mit dem Schriftzug „Outsource“ unter dem ein Pfeil nach links zeigt, sowie dem Schriftzug „In-House“ unter dem ein

Inhouse Consultants sind die Insider im Unternehmen. © MMS#2018062870000791

Die Vorurteile halten sich hartnäckig. Es heißt: Externe Berater sind näher am Geschäft, haben abwechslungsreichere Projekte als die Inhouse-Berater und mehr Einfluss auf das Top-Management ihrer Klienten. Es gab vielleicht Zeiten, da könnten diese Punkte gestimmt haben. Da war Inhouse-Consulting aber eher noch selten. Inzwischen erkennen zumindest größere Unternehmen, dass ein internes Top-Beratungsteam mehrere Vorteile mit sich bringt: Sie sind viel näher dran am Alltag, an den aktuellen Themen, an der Umsetzung und an den Entscheidern. Und interne Consultants lernen das eigene Unternehmen aus dem Effeff kennen, was sie nach wenigen Jahren zu Führungskräften qualifiziert.

Umsetzung strategischer Programme

So stehen ihnen zum Beispiel für ihre Arbeit Informationen zur Verfügung, auf die externe Consultants nicht zugreifen dürfen – aus Geheimhaltungsgründen. Inhouse-Berater setzen also strategische Programme des eigenen Unternehmens tatsächlich um, erleben hautnah, ob und wie ihre Vorschläge fruchten. Dann sind externe Berater längst aus dem Haus und wenden ihre immer gleichen Methoden beim nächsten Kunden an.  

Es gibt aber auch die andere Seite. So halten sich auch über Inhouse-Beratungen Meinungen, die die Realität nicht so ganz widerspiegeln. In Inhouse-Beratungsteams sei alles viel lockerer und es gäbe viel weniger Arbeit – eine Nine-to-Five-Mentalität. Dafür seien die Projekte aber weniger spannend, Routinejobs halt. Auch falsch. Was stimmt: Wir leben nicht über Jahre aus dem Koffer und sehen unsere Partner, Familien und Freunde nur am Wochenende. Über Work-Life-Balance wird bei uns nicht nur gesprochen, weil es en vogue ist. Wir bringen Arbeits- und Privatleben tatsächlich in Einklang.

Kein 9 to 5 und langweilige Routine

Aber von „Nine to Five” sind wir in ganzes Stück weg. Da wir meist in sehr strategischen Projekten zu Themen beraten, die nicht auf die lange Bank geschoben werden können, heißt es in heißen Phasen auch bei uns: nicht auf die Uhr schauen, denn in einer Woche tagt der Vorstand und dann müssen wir liefern. Der Unterschied ist nur: Wir machen Arbeiten ohne Ende nicht zum Prinzip. Ganz nach dem Motto: Nur wer lange arbeitet, macht einen guten Job. Und von wegen langweilige Routinejobs. Die gibt es nur in den seltensten Fällen. Wer einen internationalen Telekommunikationskonzern berät, kennt keine Routine. Denn jedes Projekt ist wichtig und strategisch relevant. Ob es um Innovationen, Post Merger Integration, Reorganisation und Transformation oder Kostensenkungsprogramme geht. Und das Spannende: Inhouse-Berater sind in der Regel auf ein Projekt fokussiert, können daher in die Tiefe gehen und sich besser selbst organisieren.

Karriere optimal gestalten

Und wie sieht es mit der Karriereleiter aus? Die läuft bei klassischen Beratungshäusern wie folgt ab: Zum Start Zuarbeit in ersten Projekten, danach Übernahme von eigenen, kleineren Projekten, dann kommen die großen Beratungsjobs mit eigenem kleinen Team und schließlich wird man nach vielen Jahren Partner mit primär vertrieblichen und internen Aufgaben. Oder auch nicht. Denn nicht jeder Berater kann Partner werden und nicht jeder Consultant – selbst die größten Talente – verfügen auch noch über ein Akquise-Gen. Und das wird auf Dauer gefordert, da externe Beratungen nun mal von der Akquise neuer Projekte leben. Wer diesen hohen Ansprüchen nicht genügt, findet einen Job bei einem Kunden – dann allerdings nicht immer in der Top-Führungsebene. Anders als externe Berater erleben Inhouse Consultants die Umsetzung ihrer Projekte unmittelbar und bauen sich in konzernweiten Projekteinsätzen ein wertvolles Netzwerk zu Entscheidern auf. Sie erhalten Einblicke in alle Unternehmensbereiche und können so ihre Karriere optimal gestalten.

Am Unternehmen orientierte Lösungen

Inhouse-Beratungen dagegen haben das klare Ziele, hochtalentierte Mitarbeiter zu rekrutieren und als zukünftige Führungskräfte für das Mutterunternehmen weiterzuentwickeln. Sie stehen dabei nicht unter dem ständigen Druck, maximalen Profit zu erzielen und möglichst viele Beratungstage zu verkaufen und im laufenden Projekt schon das nächste zu akquirieren. Bei internen Beratern besteht dagegen der Mehrwert darin, die Ergebnisse in den Projekten maßgeblich zu beeinflussen und weniger das nächste umsatzträchtige Projekt. Consultant in einer Inhouse-Beratung sind also in vielerlei Hinsicht dichter dran, denn interne Berater sind zugleich Mitarbeiter und daher mit dem Unternehmen und seinen Abläufen bestens vertraut. Dies gewährleistet schnelle, am Unternehmen orientierte Lösungen und exzellente Entwicklungsmöglichkeiten.

Teamkultur statt Ellbogenmentalität

Ruderer-Team im Ruderboot auf dem Wasser

Eine Ellenbogen-Mentalität hat in einer internen Beratung nichts zu suchen. Der Teamerfolg zählt. © MMS#2018062870000791

Auch die Kultur und das Miteinander sind nicht mit einem Beratungshaus vergleichbar. Dort sind die meisten Mitarbeiter unter der Woche in kleinen Teams beim Kunden. Und wenn nicht beim Kunden, dann im Hotel. Dies ist gut für die Kultur in den kleinen Teams. Doch die übergreifende Vernetzung im Unternehmen ist schwierig, so dass viele Consultants als isolierte Einzelkämpfer agieren. Und den Kunden kennt man meist nur aus Meetings.


In einer Inhouse-Beratung dagegen gibt es die Gesamtmannschaft, die die meiste Zeit im Headquarter arbeitet. Und diese Mannschaft arbeitet nicht für den klassischen Kunden, sondern für Kollegen. Dies fördert eine starke Miteinander-Kultur, in der jeder jedem hilft und alle – also das gesamte Unternehmen - vom Projekterfolg profitieren. Potentielle Selbstoptimierer schließt das Team meist aus. Ellbogenmentalität wird abgestraft. Wer dies schätzt, findet seine Weiterentwicklung meist außerhalb der Organisation. Gefördert wird eine Kultur des Miteinanders auch dadurch, dass es keine monetären Ziele wie Neuakquise gibt. Die Teams rotieren regelmäßig zwischen den Projekten und jeder Mitarbeiter bekommt ausreichende Wachstumsperspektiven.  

Attraktive Arbeitgeber für hochtalentierte Berater

Inhouse-Beratungen, wie zum Beispiel das Center for Strategic Projects der Deutschen Telekom, sind also attraktive Arbeitgeber für hochtalentierte Mitarbeiter, die mittelfristig eine Managementposition bei Großunternehmen anstreben. In Rahmen spannender Projekte lernen sie die Instrumente des Management-Consultings sowie die Interaktion mit dem Top-Management kennen. Auch wenn die Zahl aus einer etwas älteren Studie von EBS stammt: Vielen internen Beratern gelingt ein rascher Aufstieg. 66 Prozent schaffen binnen weniger Jahre innerhalb ihres Unternehmens den Sprung in die Führungsebene. Denn sie arbeiten in strategisch wichtigen Projekten, bauen die Reputation in eigener Sache auf, entwickeln ein Netzwerk innerhalb der Organisation – und können meist nach drei bis vier Jahren aus verschiedenen attraktiven Optionen wählen.

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