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Andreas Middel

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Fakten gegen Breitband-Legenden

Die Digitalisierung wird auch in den kommenden Jahren zu den Kernthemen von Politik und Gesellschaft zählen. Eine flächendeckende gigabitfähige Infrastruktur für Deutschland lautet das Ziel. Zugleich gibt es kritische Stimmen aus Politik und Verbänden, dass Deutschland bei der Breitbandentwicklung massiv hinterherhinke. Teils wird das mit Studien unterlegt, deren statistische Basis und damit Aussagekraft mehr als fragwürdig sind. Und so macht sogar eine „moderne Legende“ in diesen Tagen die Runde: Deutschland liege im Mobilfunk bei der LTE-Versorgung auf dem Stand eines Entwicklungslandes. Wer zuverlässig und schnell mobil surfen will, sollte besser woanders leben. Diesen Schluss zogen selbst ernannte Experten aus den Zahlen des britischen Unternehmens OpenSignal, ohne die Studie zu hinterfragen.

Doch die Zahlen von OpenSignal sind nicht belastbar. Die Erhebung basiert auf Teilnehmern, die sich eine App dafür herunterladen müssen. Wer das macht und in welchen Fällen gemessen wird, ist nicht bekannt. Deshalb sind die Ergebnisse fragwürdig, wenn es darum geht, Aussagen zur tatsächlichen Ausbausituation zu stellen. 

Wie viele Nutzer in Deutschland tatsächlich die OpenSignal-App benutzen, gibt das Unternehmen nicht bekannt – trotz dürftiger Datenlage aber wird eine Rangliste erstellt, wonach Deutschland einen hinteren Platz bei der LTE-Versorgung einnimmt.

Ein Techniker bei der Arbeit am Fernmeldeturm.

Infografik zum Download.

​​​​​​​Die Realität sieht anders aus.

Deutschland hat eine der besten Mobilfunk-Infrastrukturen weltweit – und das geht zu einem großen Teil auf Investitionen der Telekom zurück. Wir haben hierzulande eine LTE-Abdeckung von 94 Prozent und erreichen Spitzengeschwindigkeiten beim mobilen Internet. Dies belegt eine Studie von Akamai, die Übertragungsgeschwindigkeiten direkt im Netz misst.

Danach liegt Deutschland hinter Großbritannien und Zypern auf Rang drei in Europa. Auch die Zahlen des Breitbandatlas der Bundesregierung widersprechen den OpenSignal-Daten. Danach lag die LTE-Verfügbarkeit in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte 2017 bei rund 96 Prozent, in einigen Städten liegt sie sogar schon bei 100 Prozent.

Und die Telekom trägt wesentlich zur guten Versorgung bei, wie Mobilfunk-Tests immer wieder beweisen. „Bestes Netz“, sagte zuletzt Chip.

Trotz der bereits guten Werte wird das LTE-Netz gezielt weiter ausgebaut. Dazu erhöhen wir die Investitionen der Deutschen Funkturm, die für die Antennenstandorte zuständig ist, um rund 100 Millionen Euro schon im laufenden Jahr. Wir können so den Netzausbau von rund 500 Funkstandorten im Durchschnitt der vergangenen Jahre deutlich auf mittelfristig rund 2.000 Standorte jährlich erhöhen.

Das Ziel: Bis Jahresende 2019 soll die Bevölkerungsabdeckung mit LTE bei 98 Prozent liegen. Gleichzeitig werden wir Funklöcher an Autobahnen systematisch lokalisieren und schließen sowie die Versorgung entlang von Bahnstrecken und in ländlichen Gebieten deutlich verbessern.

Und auch damit stoppt der Ausbau nicht. Wir haben 5G im Blick, den neuen Telekommunikationsstandard, der Festnetz und Mobilfunknetz integrieren kann. Wir sind voll im Zeitplan für 5G, damit es 2020 losgehen kann. Alles in allem bietet 5G perspektivisch eine 1.000-fach höhere Kapazität, eine 100-fach höhere Verbindungsdichte, eine 10-fach höhere Geschwindigkeit, eine 10-fach geringere Latenzzeit. Auf dem Weg dahin setzt die Telekom technologisch Bestmarken. So konnten wir vor kurzem mit starken Partner eine Weltpremiere für 5G-Interoperabilität bieten. Denn Voraussetzung für 5G ist, dass das komplette Ökosystem übergreifend eine Sprache spricht und das Zusammenspiel von technischen Komponenten unterschiedlicher Hersteller funktioniert. Wir waren übrigens auch die Ersten in Europa, die 5G-Antennen schon 2017 ins reale Mobilfunknetz gebracht haben.

Wenn Deutschland im positiven Sinne Top-Forschungs- und Entwicklungsland ist, dann bei 5G, dem Netz der Zukunft. Die Telekom hat neben diversen 5G-Rekorden auch als erster in Europa die ersten 5G-Antennen in Berlin in Betrieb. 

Realitätscheck zeigt gute Position

Auch beim Festnetz wird immer wieder gern das Bild vermittelt, Deutschland sei Entwicklungsland. Der Realitätscheck zeigt auch hier etwas anderes. Das belegen allein schon die Zahlen der Telekom.

Ende 2017 haben wir allein rund 71 Prozent der Haushalte in Deutschland mit unserem Glasfasernetz verbunden. In Summe sind das über 30 Millionen Haushalte. Ende 2018 wollen wir rund 80 Prozent verbunden haben (rund 33 Millionen Haushalte).

Bis Ende 2018 plant die Telekom, rund 26 Millionen Haushalte mit Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s zu versorgen. Heute sind es bereits 19 Millionen. 15 Millionen Haushalte werden bis Jahresende sogar Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s haben.

Schon jetzt gehört Deutschland zu den führenden europäischen Breitbandnationen. Mit einer Abdeckung von über 80 Prozent mit Bandbreiten von 30 Mbit/s und mehr liegt Deutschland laut Zahlen der EU-Kommission sogar vor Ländern, die vorrangig auf Glasfaser-Anschlüsse (FTTH) setzen.

Vorgehalten wird der Telekom auch gern, wir bauten immer noch auf alte Kupfertechnologie. Auch das ist falsch. Die Telekom verbaut heute fast ausschließlich Glasfaser, zu den Verteilerkästen, aber auch bis in die Haushalte, also FTTH.

Beispielsweise im Landkreis Vorpommern-Rügen. Dort werden bis Ende 2019 rund 40.000 Haushalte in 63 Kommunen mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde ausgebaut. Die Telekom hat diese europaweite Ausschreibung gewonnen hat. Es ist das größte Projekt seiner Art in Deutschland.

Vor allem unsere Geschäftskunden brauchen aktuell am ehesten Gigabit-Geschwindigkeiten. Sie sind darum ein wichtiger Baustein unser Ausbaustrategie: In den kommenden Jahren wollen wir rund 3.000 Gewerbegebiete an das Gigabit-Netz angeschlossen haben. Das sind dann rund 80 Prozent der Unternehmensstandorte in den Gewerbegebieten mit rund 400.000 Unternehmen und mit Millionen Arbeitnehmern.

In diesem Jahr werden wir 60.000 Kilometer Glasfaser verlegen. Das Telekom-Glasfasernetz wird dann auf mehr als 500.000 Kilometer wachsen. Der nächste Wettbewerber kommt gerade einmal auf 60.000 Kilometer.

Das zeigt: Keiner treibt den Breitbandausbau so sehr voran wie die Telekom. Gut fünf Milliarden Euro investieren wir jährlich in Deutschland. Wir diskutieren nicht, wir bauen aus.

Hinweis Für Fragen zu Ihrem individuellen Anschluss wenden Sie sich bitte an Telekom hilft.

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Die Telekom investiert jedes Jahr mehrere Milliarden Euro in den Netzausbau. Informationen rund ums Netz.

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