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Andreas Kadelke

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Tarife für ländliche Gebiete – so lief der Kundenworkshop

Flipchart mit Text.

Es war ein Experiment. Natürlich sprechen wir mit unseren Kunden über ihre Bedürfnisse und natürlich betreiben wir intensive Marktforschung. Aber noch nie zuvor hatten wir Kunden öffentlich über unser Blog eingeladen, mit uns über die Gestaltung unserer Tarife zu sprechen. Konkret: über Call & Surf Comfort via Funk, unsere Tarife für ländliche Gebiete. Entsprechend gespannt waren wir, was uns bei unserem gestrigen Workshop in Bonn erwarten würde. Denn die Diskussion über diese Tarife begleitet uns schon lange und wird gerade auch hier im Blog sehr intensiv geführt. So viel vorweg: Die Debatte war auch gestern intensiv, aber immer konstruktiv und fair. Das, so war mein Eindruck, haben auch alle Teilnehmer so empfunden.

Wie angekündigt war es ein kleiner Workshop. Sieben Kunden aus verschiedenen Teilen der Republik hatten den zum Teil weiten Weg nach Bonn auf sich genommen, einige Teilnehmer mussten kurzfristig absagen. Außerdem war Katja Henschler dabei, Leiterin des Referats Telekommunikation und Medien der Verbraucherzentrale Sachsen.

Ingo Hofacker, Leiter Privatkunden-Marketing bei der Telekom Deutschland, stellte zwei Rahmenbedingungen heraus, denen sich das Unternehmen bei der Tarifgestaltung unterwerfen muss. 1. Die Physik: Mobilfunk ist ein Shared Medium, das heißt mehrere Teilnehmer teilen sich die verfügbare Kapazität. Und das bedeutet – bei allen technischen Verbesserungen über die Jahre – die Kapazitäten sind endlich.  2. Die Wirtschaftlichkeit: „Wir sind ein freies Wirtschaftsunternehmen und wir müssen damit Geld verdienen“, so Hofacker.

Dazu einige Zahlen, die verdeutlichen, in welchem Spannungsfeld sich die Telekom hier bewegt. Wir haben in Deutschland etwa 30 Millionen Mobilfunk-Kunden und circa 250.000 Call & Surf Comfort via Funk Kunden. Diese 250.000 Kunden erzeugen etwa ein Drittel des gesamten Datenverkehrs im Mobilfunknetz.

Michael Preißler, Leiter Tarifgestatung im Marketing der Telekom Deutschland, sagte, dass die Telekom eine anhaltend hohe Nachfrage nach Call & Surf Comfort via Funk feststelle. Für die meisten Nutzer reiche das aktuelle Angebot derzeit aus. Was für den Tarif spricht. Aber klar ist auch, dass es Rückmeldung von Kunden gibt, die sich mehr wünschen.

Die Sicht eines Betroffenen legte Jochen Bonitz (lte-drossel.de) dar. „Auf dem Land gibt es keinen Wettbewerb“, so Bonitz. Er sei froh, bei der Telekom zu sein, denn „die macht mehr als die anderen“. Aber: „Die Kunden, die eine Funklösung nutzen, wollen das gleiche können wie die Festnetzkunden.“ Damit hatte er einen wesentlichen Punkt angesprochen, der alle teilnehmenden Kunden bewegt: Gleichbehandlung mit Festnetzkunden.

In kleinen Arbeitsgruppen entwickelten die Teilnehmer Vorstellungen, welche Anforderungen die Call & Surf Comfort via Funk Tarife erfüllen sollten. Alle Punkte aufzuführen würde hier den Rahmen sprengen. Die Palette der Vorschläge reichte von Eckpunkten bis hin zu konkreten Tarifmodellen. Aber in eigentlich allen Vorträgen drehte es sich immer wieder um die Höhe der Volumenbegrenzung und um die Absenkung der Surfgeschwindigkeit nach Aufbrauchen des Inklusiv-Volumens.

Für die Telekom stellte Michael Preißler zwei Ideen vor. In der einen ging es darum, die SpeedOn Option, mit der man bei Bedarf zusätzliches Volumen buchen kann, aufzufächern. Die andere drehte sich um die Hybrid-Technologie, die die Telekom auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt hat und die noch in diesem Jahr auf dem Markt kommen soll. Dabei werden die Vorzüge aus Festnetz und Mobilfunk kombiniert, um neue Bandbreiten zu ermöglichen. Die entsprechenden Tarife könnten laut Preißler den Bedürfnissen der Kunden auf dem Land entgegenkommen, weil sich für die Telekom hier noch einmal andere Möglichkeiten ergeben.

Wie geht’s jetzt weiter? Unsere Experten werden die sehr konstruktiven und differenzierten Vorschläge aus dem Workshop analysieren und, wo möglich, in die Tarifgestaltung einfließen lassen. Wie gesagt, Voraussetzung ist, dass es technisch und finanziell machbar ist. Und es wird nicht von heute auf morgen gehen. Aber wir werden hier im Blog über die weiteren Ergebnisse berichten. Aus Sicht der Telekom jedenfalls ist das Experiment, jedenfalls der Auftakt dazu, geglückt. Und unsere Transparenzoffensive wird weitergehen.

Übrigens: Wir hatten den Blogger Max Planken zum Workshop eingeladen. Seine Eindrücke könnt Ihr auf seinem Blog maxwireless.de lesen.

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