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Andreas Kadelke

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telegraphen_lunch: An unseren Schulen hat die Nach-Kreidezeit begonnen / Video

Wer wissen will, wie eine aufgeregte Debatte zum Thema neue digitale Medien und Internet aussieht, der sollte einfach mal "digitale Demenz" googeln. Schon ist er mittendrin im Wortgeklingel zwischen "Verdummung", "Populismus" und "dumpfen Vorurteilen".

Wer es eher unaufgeregt und dennoch spannend mag, sollte sich unser Video ansehen zum telegraphen_lunch "Digitales Lernen - Intelligentes Lernen?". Darin diskutieren folgende Experten über die Möglichkeiten und Risiken des digitalen Lernens: Simone Schützmann, Leiterin der Konrad Agahd Modellschule für Computer- und Onlinekompetenz, Prof. Dr. Nicolas Apostolopoulos, Leiter des Centers für Digitale Systeme, Freie Universität Berlin, und Sebastian Klein, Chief Content Officer und Mitgründer des Start-Ups Blinkist, dessen App die Inhalte von Sachbüchern zusammenfasst.

Gleich zu Beginn habe ich gelernt: Die Konrad Agahd Schule zieht das digitale Lernen konsequent durch. Die Grundschule im Berliner Bezirk Neukölln ist kreidefrei, klassische Tafeln sucht man dort vergeblich. Wir befinden uns hier also bereits  in der Nach-Kreidezeit. Stattdessen benutzen Lehrer und Schüler interaktive Whiteboards, die so ähnlich wie ein überdimensionales Tablet funktionieren. Auch solche interaktive Tafeln und die Nutzung von Computern im Unterricht ermöglichten das Lernen mit allen Sinnen, sagte Simone Schützmann. Ziel sei es, den Kindern Kompetenz im Umgang mit den neuen Medien zu vermitteln – und sie so auch schon frühzeitig auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Doch auch die Modellschule ist nicht zu 100 Prozent digital. „Wir bauen gerade eine Bücherei auf, die es bisher bei uns noch nicht gab“, verriet Simone Schützmann. „Die Verknüpfung beider Welten ist wichtig.“

So sieht das auch Nicolas Apostolopoulos: „Man muss unterscheiden: Wo ist die Stärke des Menschen und wo ist die Stärke des Computers.“ Und beide Stärken müsse man verbinden. Beispiel: Ein Dozent könne besser auf die Fragen der Studierenden eingehen als ein Computer. Andersherum könne man am Computer besser komplexe Sachverhalte visuell darstellen. „Selbstverständlich wird E-Learning ein globaler Markt“, so Apostolopoulos. Er sprach sich dafür aus, dass schon die Kinder in der Schule ihre eigenen digitalen Lernmittel erhalten. „Dass man kämpfen muss, um an ein Gerät heranzukommen, ist ein großes Hindernis.“

Die These, dass Menschen heutzutage weniger lesen, hält Sebastian Klein von Blinkist für falsch: „Die Leute lesen mehr – aber in digitalen Medien.“ Mit diesen neuen Medien habe sich das Lese- und Lernverhalten verändert. Die Aufmerksamkeitsspannen der Menschen würden kürzer. „Auf diese Bedürfnisse müssen wir eingehen“, so Klein. „Wir müssen Wissen aufs Smartphone bringen.“ Und das versuche Blinkist mit der Zusammenfassung von Sachbüchern.

Solche eine Zusammenfassung sei gelegentlich okay, sagte Professor Apostolopoulos. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass die Nutzer Wissen nur noch kopieren. „Man darf das Schreiben nicht aufgeben.“ Klein sieht diese Gefahr nicht. Blinkist wolle den Menschen den Einstieg in Sachbücher erleichtern. Klein: "Kompliziertes muss nicht kompliziert ausgedrückt werden." Wer den Einstieg ins Thema geschafft habe und sich weiter dafür interessiere, werde anschließend auch das ganze Buch zur Hand nehmen. Auch hier zeigte sich also wie in der gesamten Debatte: Eine Verbindung zwischen der neuen und der klassischen Welt des Lernens wird von den Experten als der richtige Weg gesehen.

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