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Klaus vom Hofe

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Wie ich unseren Promptathon erlebte

Mit Künstlicher Intelligenz Aufgaben lösen? Einfach chatten, und alles hört auf mein Kommando. Dachte ich. Eine „Promptathon“-Veranstaltung belehrte mich eines Besseren. Ich sollte dabei mit KI Magenta Muster herstellen. Hier erzähle ich euch, was ein Promptathon überhaupt ist und wie er verlief. 

„Bitte erstellt Magenta Muster für die Telekom-Werbung. Als Hintergrund. Ein Schriftzug, der etwa ein Produkt bewirbt, sollte draufpassen.“ Der Auftrag unserer Marken-Fachleute spricht mich an. Er ist eine von über 20 Aufgaben beim ersten Telekom „Promptathon“. Diese Bezeichnung für eine Veranstaltung ist für mich neu. „Prompt“ ist der Fachbegriff für die Aufgaben, die wir der KI stellen. Die Endung „-thon“ kommt von „Marathon“. Also „ausdauernd füttern“ würde ich frei übersetzen. Ein bisschen Wettbewerb gehört wohl auch dazu.  

Ich weiß, dass KI meine Arbeit in der Unternehmenskommunikation verändern wird. Also bin ich froh, heute mehr darüber zu erfahren, wie sich KI anfühlt, die ja neben Videos, Texten und Programmen zum Beispiel auch Bilder herstellen kann. Dass ich bislang nicht „sooo viel“ (also fast nichts:-) mit dieser „Generativen KI“ gemacht habe, mache nichts aus, hieß es. Wir sind zu zweit bei dieser Aufgabe. Meine Kollegin Susanne Bruns und ich. Wir haben zwei Stunden Zeit zu liefern. Ein Klacks, denke ich. Hatte ich doch schon mal mit ChatGPT experimentiert. Und nach ersten Berührungsängsten zunehmend Aha-Erlebnisse gehabt. Etwa auf meiner Suche nach den verrücktesten Interviewfragen der Welt oder Ideen für die „Fünf wichtigsten Gründe für alles Mögliche“.   

Aufgaben aus Fachabteilungen: Konzepte, Bilder, Texte 

Nun bin ich also Teil eines Promptathons. Und mit mir rund 250 andere. Wir sitzen an gut einem Dutzend langen Tischen in unserem größten Konferenzraum. Nicht nur Kollegen, wie bei manchen anderen eher technischen Events, sondern auch sehr viele Kolleginnen. Einzelne sogar aus dem Ausland. Die meisten tauschen sich intensiv aus. Einige tippen und schauen gebannt auf die Bildschirme. Manche sehe ich an Flipcharts stehen, sie gestikulieren und diskutieren. Das Gemurmel bildet einen konstanten, angenehmen Geräuschpegel.  

Ein Team soll einen Glasfaser-Comic mit KI erstellen, ein anderes Markenbilder und das nächste ein Konzept für die perfekte Townhall-Veranstaltung - nur ein paar der vielen Aufgaben aus unseren Fachabteilungen. Mich beeindruckt, wie gut sich diese vorab ins Zeug gelegt haben. Und genauso: die Informationen zum Beginn des Promptathons. Was Generative KI alles ermöglicht. Dass es etwa einen Chatbot gibt, der Preisverhandlungen mit Chatbots von Unternehmen führt. Auch das erfuhren wir: Solange es noch keine konkreten Gesetze für KI gibt, setzt sich die Telekom für den ethischen und verantwortungsvollen Umgang damit ein. Sie gehört zu den Ersten, die sich verpflichtende Leitlinien dafür gegeben haben. Und sie lädt uns zu ihrem Lernangebot ein.   

Die Zeit läuft ... 

Doch jetzt ringe ich erstmal als Neuling mit den KI-Tools für meine Bilder. Für www.patterned.ai soll ich ein Google-Konto angeben. Habe ich nicht. Und ich bin froh, dass meine Kollegin Susanne Bruns mit ihrem Rechner neben mir vor derselben Aufgabe sitzt. Sie recherchiert, fragt andere Teilnehmende. Und so kommen wir auf „Bing Image Creator“. Der funktioniert mit unseren privaten Microsoft-Accounts.

„Magenta Muster“ – ich weiß, dass unsere Marken-Fachleute streng sind. „Bitte nur in Magenta, keine andere Farbe“. Und genau das macht die KI: Irgendwelche Muster, ja, aber starke Kontraste bis ins Schwarze. Wir probieren hin und her. Es bleibt dabei. Die ersten Versuche wirken zufällig. Manches interessant, anderes daneben. Manchmal schreibt die KI das Wort „Bitte“ ins Muster, wohl weil ich meine Befehle immer so beginne. (Jemand sagte mal: Immer freundlich zur KI sein). Die Promptathon-Tipps helfen uns weiter; für den Bing Image Creator vor allem diese:  

  • Wir fragen ChatGPT nach tollen Prompts für Bing, sprechen mit dem Tool wie mit einem Menschen
  • Wir bohren tief in die KI, stellen ungewöhnliche Fragen, spielen „Ping-Pong“
  • Wir nennen Stile, Epochen, Künstler*innen  

Da platzt der Knoten. Die Ergebnisse werden besser. Wir spielen uns die Bälle zu und erhalten Muster von plüschigen Wellen über „Gerhard-Richter-Kunst“ bis hin zu spacigen Glasfaser-Mustern. Das Bild oben zeigt das Ergebnis meines Bauhaus-Prompts. Die Zeit vergeht wie im Flug. Ein bisschen stolz bin ich nach den 120 Minuten schon. 

Ein paar Fazits ...

Ich bin fast verwirrt von den vielen Möglichkeiten, mit denen wir auf KI zugehen können. Frei auszuprobieren erscheint leicht. Aber was ist der richtige Weg, um in einer bestimmten Zeit an ein Ziel zu kommen? Es fühlt sich alles noch groß an - aber nun nicht mehr ganz so mächtig und fremd. Für mich liegt der Schlüssel darin, mir beim Prompten mit anderen die Bälle zuzuspielen. So komme ich schneller voran. Und es macht noch mehr Spaß. Meine Kollegin Susanne bringt ihre Erfahrung mit den Mustern so auf den Punkt: „Zum Prompten braucht es Kreativität und den Geist, das Gewohnte mit dem Unmöglichen zu kombinieren. Man muss die richtigen Fragen stellen und die ‚Grammatik‘ erlernen, die die ‚Maschine‘ versteht.“ 

Und was sagen andere, die bei anderen Aufgaben dabei waren? Gjurgjica Pesheva von unserer DTSE hat an den Comics gearbeitet. Sie hat gleich mehrere Lektionen gelernt, meint sie. „Während eines Promptathons durchläuft man eine Achterbahn der Emotionen, von Aufregung bis Selbstzweifel. Aber diese emotionale Reise anzunehmen, ist entscheidend; sie führt oft zu meiner besten Arbeit." Die brachte sie auch dazu, neue Genres und Stile zu erkunden. Auch half ihr der knappe Zeitrahmen, effizient zu schreiben. Und genauso die Gemeinschaft von Autor*innen. „Die Zusammenarbeit, der Austausch von Feedback und das voneinander Lernen sind ein wichtiger Teil dieser Reise.“ 

Pascal Thelen von der Telekom IT stellte technische Bilder aus dem Telekom-Alltag her. „Selbst völlig ohne Kenntnisse lassen sich wirklich gute Ergebnisse kreieren – in kürzester Zeit und mit wenig Aufwand.“ Er hebt hervor, dass „wir in der Telekom viele KI-Enthusiasten und Neugierige haben“. Und es beeindruckt ihn, wie kreativ die KI selbst ist: „Ein Prompt, geschrieben von ChatGPT und dann vom Bing Image Creator als Bild umgesetzt, war eins unserer besten Ergebnisse. Erst auf den zweiten, genaueren Blick zeigen sich noch Schwächen in den Details 😊.“ 

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Tipps für bessere Prompts vom Telekom Promptathon: “Sprich mit KI, wie mit einem Menschen” | AI EXPLAINED
 

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