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Markus Jodl

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Von wegen „Stillgestanden!“ Glasfaser für die Bayernkaserne

Weil zum zeitgemäßen Wohnen schnelles Internet mit Gigabit-Tempo unverzichtbar ist, hat die Telekom bereits jetzt die Glasfaseranschlüsse für die neuen Gebäude eines großen Bauprojekts in München geplant. Auf dem einstigen Bundeswehrgelände im Münchner Norden heißt es nicht mehr „Stillgestanden!“ – sondern es geht mächtig voran beim schnellen Surfen. Wir verraten, wie die Deutsche Telekom so ein Mega-Projekt plant und angeht.

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Die Wohnungsnot und die Mietpreise in München haben es zu trauriger Berühmtheit gebracht. Wer hier wohnen oder gar eine Immobilie kaufen will, zahlt so viel wie in keiner anderen Großstadt in Deutschland. Ein gewaltiges Bauprojekt soll allerdings in den nächsten Jahren zumindest ein wenig Entspannung bringen: Auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne im Norden der bayerischen Landeshauptstadt entsteht bis 2030 quasi ein neues Stadtviertel mit 5.500 Wohnungen, in denen rund 15.000 Menschen leben sollen – eine Kleinstadt mitten in der Großstadt. 

Das ist die Bayernkaserne

Bayernkaserne – das klingt nach dem Quarantäne-Trainingslager des FC Bayern zum Ende der abgelaufenen Bundesliga-Saison. Doch auch wenn der Nachwuchs-Campus des nunmehr 31-fachen Deutschen Meisters unmittelbar angrenzt, hat die Bayernkaserne nichts mit Fußball zu tun. Sie diente jahrzehntelang als Kaserne für die Bundeswehr, für Feldjäger, Fernmelder oder auch für die Panzerartillerie. 2011 haben die letzten Soldaten das Gelände verlassen. Und nun entsteht hier auf 58 Hektar oder umgerechnet 81 Fußballfeldern bis Ende des Jahrzehnts das größte Siedlungsprojekt Münchens, neben Freiham im Westen der Stadt.

So funktionieren die Planungen

Vor so einer Herausforderung steht auch die Deutsche Telekom nur äußerst selten. Wie plant man Glasfaser für einen komplett neuen Stadtteil? Welche Chancen bietet diese Planung auf einem weißen Blatt Papier? Andreas Schober kümmert sich als Regional-Manager der Telekom um FTTH-Anschlüsse im Großraum München, und ist damit mitverantwortlich für die Kommunikationsanbindung des Mammutprojekts. Dabei stand von Beginn an fest, dass für die Internetanschlüsse nur die modernste verfügbare Technik in Frage kommt – also FTTH („Fiber to the Home“), bei dem die Glasfaseranschlüsse direkt bis in die Gebäude und in die Wohnungen verlegt werden. Hier bremsen keine Kupferkabel mehr das schnelle Netz. Erst so wird Gigabit-Tempo möglich.

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Andreas Schober, Regional-Manager der Telekom.

Andreas Schober erklärt seine Aufgabe: „Wir vom Infrastrukturvertrieb betreuen nicht nur die Gemeinden und die Städte bei ihrem Glasfaserausbau, sondern auch Bauträger und Planungsbüros bei der FTTH-Versorgung der Neubaugebiete. Mit Blick auf die Bayernkaserne entsteht ein Riesenareal, ein eigenes Stadtquartier mit bis zu 5.500 Wohneinheiten, mit Gymnasium, Grundschule, Musikschule“ – und mit vielem mehr, von Jugend- bis zu Pflegeeinrichtungen, die alle zu einem neuen, lebendigen, pulsierenden Stadtteil gehören. Und das, so der Telekom-Manager, „zeigt einfach die Komplexität dieses Riesengeländes“.

So starten die Planungen

Bei der Planung solcher Erschließungen ist die Telekom früh mit an Bord, wie Andreas Schober verrät: „Da wir mit den Bauträgern, Planungsbüros und Städten im regen Austausch sind, werden wir relativ zeitnah in die Planung mit eingebunden. Wir recherchieren auch viel selber und schauen, wo entstehen Neubaugebiete, um dann auf Städte oder Bauträger zugehen zu können.“

Die Planungen starten dabei mit den absoluten Basis-Informationen, die die Telekom zu Beginn erhält: „Für uns ist es wichtig, zu erfahren, was wird gebaut? Also wie viele Gebäude entstehen, wo stehen diese Gebäude? Wie viele Wohn- und wie viele Gewerbeeinheiten sind geplant? Gibt es besondere Dinge zu beachten, zum Beispiel, dass eine Schule oder Hotels entstehen? Diese Informationen sammeln wir, und lassen uns auch den ersten Bau- und Lageplan geben.“

So kann die Telekom erstmals sehen, wo und wie die Gebäude stehen, und wo beispielsweise Technikräume vorgesehen sind. Denn davon hängt ab, wie sich die Glasfaserleitungen optimal in die Gebäude legen lassen. Hier werden dann auch die Kollegen der Technik erstmals mit ins Boot genommen.

So laufen die Planungen ab

Nadine Kleilein ist Strukturplanerin bei der Telekom-Technik. Sie schildert, was sie mit den Plänen anfängt, die sie von Regional-Manager Schober erhält: „Andreas lässt uns erst einmal den Bebauungsplan zukommen. Damit haben wir die Informationen, wie viele Wohn- und Gewerbeeinheiten geplant sind. Wir erfahren, wer da baut, und wer da tätig ist.“

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Nadine Kleilein, Strukturplanerin bei der Telekom-Technik.

Baupläne und Tabellen – aus diesen „städtebaulichen Kennwerten“ geht detailliert hervor, wie viele Einheiten wo und wann geplant sind, und wie der Ablauf der einzelnen Bauabschnitte vorgesehen ist. Im Fall Bayernkaserne sind das drei verschiedene Abschnitte zwischen 2023 und 2030, die versetzt zu unterschiedlichen Zeitpunkten fertiggestellt werden sollen. „Da müssen wir darauf achten“, so Nadine Kleilein, „dass sich diese beim Baufortschritt nicht gegenseitig in die Quere kommen“.

Erster Schritt – die Grobplanung

Strukturplanerin Kleilein zeigt auf einem der drei Bildschirme an ihrem Arbeitsplatz, wie solch ein gewaltiges Projekt bei ihr startet: „Hier ist erst einmal das Gebiet, wie es abgegrenzt ist. Man sieht unsere Vermittlungsstelle und einen ersten Vorschlag des Systems, wie wir das Ganze anbinden können.“ Im Kontakt mit den Ingenieurbüros entstehen dann beispielsweise erste Vorstellungen, wie viele Verteilerkästen für die Versorgung des Gebiets aufgestellt werden müssen. 

Nadine Kleilein erklärt: „Das ist wichtig, damit wir überhaupt wissen, wie viele Fasern wir aus der Vermittlungsstelle heraus planen müssen.“ Und das hängt unmittelbar damit zusammen, wie viele Kabel und Speednet-Leerrohre für die Glasfaserleitungen im Neubaugebiet benötigt werden. Der Umfang der Arbeiten ist gewaltig: Allein für einen der Baubereiche, die auf dem Bildschirm der Telekom-Planerin zu sehen sind, müssen 14 Verteilerkästen auf dem Gelände aufgestellt werden. Eine der Aufgaben ist dabei die Abstimmung mit anderen Versorgern für Strom, Gas, Fernwärme oder Abwasser – damit, so Nadine Kleilein, „wir uns zeitlich nicht überschneiden“.

Zweiter Schritt – die Feinplanung

Wenn das grobe Konzept steht, beginnt die praktische Umsetzung des Vorhabens. Dann stellt Nadine Kleilein verschiedene Aufträge in das interne Workflow-Management-System der Telekom ein. Aus jedem geplanten Verteilerkasten wird dann beispielsweise ein konkreter Arbeitsauftrag: „Der Projektierer, der Ausbauplaner, wird sich dann über unsere Infrastruktursysteme erst einmal eine Trasse heraussuchen oder die Trasse neu festlegen.“

Die Infrastruktursysteme zeigen beispielsweise, wo bereits Leerrohre für andere Versorgungszwecke eingeplant sind, die die Telekom mitnutzen kann – ohne dass zusätzlicher Tiefbau erforderlich ist. Aus den Feinplanungen entstehen nach und nach Unterlagen und Kalkulationen, mit denen die Firmen vor Ort das Projekt konkret umsetzen können. Darum kümmern sich weitere Telekom-Kolleginnen und Kollegen von Strukturplanerin Nadine Kleilein: „Die Baubegleiter beauftragen die Firmen und koordinieren die Maßnahmen.“

So geht es auf der Mega-Baustelle weiter

Mit Blick auf die Bayern-Kaserne geht die Arbeit jetzt so richtig los. Die Technik bringt die Glasfaser in die Straßen. Andreas Schober setzt sich mit den Bauherren und -trägern in Verbindung, um die Verträge für die einzelnen Gebäude zu verhandeln. Denn nur mit den unterzeichneten Verträgen können wir die Glasfaser in jedes Gebäude und jede Wohnung legen. Und richtig spannend wird es für Andreas dann, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind: „Für mich wird es 2025 besonders interessant, wenn die Gebäude stehen und die Kunden einziehen.“ Dann geht es für die Telekom darum, möglichst viele Nutzer zu gewinnen und sie darüber zu informieren, was sie mit ihrer neuen FTTH-Gigabit-Leitung anfangen können. Spätestens 2030 gibt es garantiert ganz neue technische Möglichkeiten, von denen wir heute noch nicht einmal träumen können. Doch eines steht fest: Die superschnellen Gigabitanschlüsse in Münchens brandneuem Wohnquartier sind für alle Zukunftsaufgaben von der PlayStation 6 bis zu Urlaubsreisen mit der Virtual-Reality-Datenbrille gerüstet.

Alle Infos zum Großprojekt Bayernkaserne gibt es im Video:

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Ein Pressesprecher der Telekom steht mit einem Mikrofon neben einer Kuh.

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Georg von Wagner

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