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Hubertus Kischkewitz

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Beim Breitband-Ausbau ist Baden-Württemberg auf dem Weg nach oben

Die Deutsche Telekom stemmt auch "im Ländle" ein großes Ausbauprogramm. Das Unternehmen investiert Hunderte Millionen Euro ins Festnetz und den Mobilfunk. Rund 5.000 Kilometer Glasfaserkabel hat die Telekom 2018 alleine in Baden-Württemberg verlegt.

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Ein Ausbaubeispiel: 2018 hat die Telekom das Glottertal flott gemacht. Die Bautrupps verlegten hier Glasfaserkabel für 1.200 Haushalte.

Thomas Strobl hat die Jahresbilanz des Landes Baden-Württemberg zum Breitbandausbau 2018 vorgestellt. Der Minister für Digitalisierung freut sich. Mehr als 83 Prozent aller Haushalte verfügten über einen Internet-Anschluss mit mindestens 50 Mbit/s. Strobl verkündet gegenüber der Presse, das Land habe 2018 mehr als 112 Millionen Euro in 541 Breitbandvorhaben investiert.

Die Telekom freut sich auch: Das Unternehmen hat entscheidenden Anteil an dieser Bilanz. Der Konzern hat allein im vergangenen Jahr und aus eigener Tasche rund 700 Millionen Euro in Baden-Württemberg investiert. Das reicht vom Breitbandausbau im Festnetz über den Mobilfunk bis hin zu Investitionen in Plattformen und IT.

Laut Strobl ist Baden-Württemberg bei der Versorgung mit schnellem Internet innerhalb kürzester Zeit vom Mittelfeld ins Spitzenfeld aufgestiegen. Über 83 Prozent aller Haushalte verfügten inzwischen über einen Anschluss mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Spitzenwerte erreichen mehr als 68 Prozent der Haushalte. Hier sind Verbindungen von mehr als 100 Megabit pro Sekunde verfügbar.

In den Ausbauzahlen stecken enorme Anstrengungen der Telekom. Das Unternehmen ist größter Glasfaser-Anbieter in Baden-Württemberg. "Rund 5.000 Kilometer Glasfaserkabel kamen allein 2018 hinzu.

Mehr als 4,1 Millionen Haushalte und Standorte von Unternehmen hat die Telekom insgesamt in den vergangenen Jahren ausgebaut. Und zwar mit eigenem Geld und ohne jede Förderung", sagt Frank Bothe. Er ist Leiter der Technik-Niederlassung Südwest.

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Glasfasern werden durch das sogenannte Spleißen miteinander verschmolzen.

Klare Ziele für die nächsten Jahre

Bothe kündigt an, die Anstrengungen der Telekom in Baden-Württemberg noch zu verstärken. Die Telekom will gemeinsam mit der Region Stuttgart den Glasfaserausbau vorantreiben. Konkret geht es um die Landeshauptstadt und die Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr. Alle 179 Städte und Kommunen profitieren. Derzeit treffen Gemeinderäte und Kreistage die notwendigen politischen Entscheidungen für das Vorhaben (Pressemappe Gigabit-Region Stuttgart).

Auch im Mobilfunk stellt sich die Telekom den Herausforderungen des Flächenlandes. Dazu zählen die oft schwierige Topografie und die dünne Besiedelung. Beides erschwert einen wirtschaftlichen Ausbau. Beispiele zuhauf liefern die Schwäbische Alb oder der Schwarzwald. Trotzdem: Bereits heute erreicht das mobile Sprachnetz der Telekom 99,4 Prozent der Bevölkerung von Baden-Württemberg.

Eine LTE-Verbindung können schon 95,3 Prozent der Bevölkerung nutzen. Ende des Jahres sollen es bereits 97 Prozent sein. Bis 2022 will die Telekom weitere rund 150 Millionen Euro investieren. Sie will circa 1.000 zusätzliche Funkdienste wie LTE und GSM anbieten. Zusätzlich errichtet die Telekom bis zu 250 weitere Neubaustandorte in etwa 210 Gemeinden. Dadurch schließt sie Mobilfunk-Lücken im ländlichen Bereich.

Besserer Mobilfunk muss in Stahl und Beton gegossen werden

"Wir sind dabei aber auf Hilfe angewiesen. Behörden müssen Genehmigungen zügig erteilen. Und wir brauchen Standorte", sagt Frank-Peter Käßler, kommunaler Ansprechpartner der Telekom für den Mobilfunk in Baden-Württemberg. Käßler wirbt Monat für Monat auf vielen Bürgertreffen um Standorte. Dabei steht er häufig im Kreuzfeuer der Interessen.

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Ein zweites Beispiel: Auf den Schwarzwaldhöhen nähe Waldshut-Tiengen verstärkte die Telekom 2018 ihr Fernkabelnetz. Damit ist der Grundstein für weitere Verbesserungen in den angrenzenden Ortsnetzen und auch bei der Anbindung der Mobilfunkstationen gelegt.

"Was viele nicht sehen: Kein Standort ist eine Insellösung. Er muss sich ins bestehende Netz einpassen, damit er für die Kunden etwas bringt." Käßler wünscht sich bei der schwierigen Standortsuche politische und praktische Unterstützung. Er denkt dabei vor allem an die Gemeinden und Landratsämter. Oft dauern die Verfahren für Genehmigungen sehr lange. Aktuell liegt die Dauer eines Verfahrens für einen neuen Standort in Baden-Württemberg bei knapp elf Monaten. Das Land belegt damit einen Platz im hinteren Viertel der Bundesländer.

Und Fakt ist: Die Erwartungen an die Netze steigen ständig. Die Netzbetreiber werden in Zukunft noch deutlich mehr Standorte brauchen. Diese Standorte benötigen aber Genehmigungen. Sie entstehen nicht im luftleeren Raum. Käßler wird deutlich: "Der Wunsch nach einer besseren Mobilfunk-Versorgung muss am Ende in Stahl und Beton gegossen werden. Die Standorte können nicht beliebig stehen. Sie müssen auf das Dach des Nachbarn oder auf die Freifläche gegenüber."

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