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Fuhrparkmanager setzen auf M2M

  • Telematik kommt im Transportwesen immer häufiger zum Einsatz
  • Fahrtrouten optimieren und Kraftstoffverbrauch senken mit M2M
  • MAN, Daimler und SchmitzCargobull Kooperationspartner der Telekom

Immer mehr Speditionen und Kurierdienste setzen auf Lösungen, die auf der Machine-to-Machine-Technologie, kurz M2M, basieren. Nicht zuletzt, weil M2M Arbeitsabläufe vereinfacht, Prozesse verschlankt und Kosten senkt. Denn wer als Spediteur langfristig Erfolg haben will, muss kostenbewusst arbeiten. Er muss auch seinen Kunden einen guten Service bieten, indem er die Waren verlässlich, schnell, pünktlich und in einem einwandfreien Zustand liefert. M2M-Lösungen wie zum Beispiel Trackingsysteme helfen ihm dabei. Die Marktforscher von Machina Research gehen davon aus, dass die weltweite Zahl der M2M-Verbindungen insgesamt allein im Bereich Transport und Logistik von derzeit 15 Millionen auf 80 Millionen im Jahr 2022 steigen wird. Die Telekom unterstützt Unternehmen, vom kleinen Handwerksbetrieb über den Mittelständler bis hin zum Großkonzern, dabei, die Vorteile von M2M-Lösungen für sich zu nutzen.

Wenn es um M2M geht, zählen Flottenmanager zu den Vorreitern, denn sie nutzen bereits seit mehreren Jahrzehnten Fuhrparklösungen auf Basis der M2M-Technologie. Nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie sind Spediteure dank Telematik in der Lage, pro Jahr und Fahrzeug rund 5.000 Euro einzusparen - etwa, indem durch optimierte Fahrtrouten der Kraftstoffverbrauch der Flotte um zehn bis 20 Prozent gesenkt werden kann.

Zigarettenschachtelgroße Trackingsysteme
Möglich wird das Ganze durch spezielle Trackingboxen, die in die Fahrzeugarchitektur integriert werden. Diese Ortungssysteme enthalten unter anderem ein GPS-Modul, um die aktuelle Position des Fahrzeugs zu bestimmen, sowie eine Funkeinheit mit integrierter M2M SIM-Karte - und sind in vielen Fällen nicht größer als eine Zigarettenschachtel. Einige Lösungen enthalten zudem Sensoren, die beispielsweise starke Beschleunigungen, abrupte Bewegungen, die aktuelle Geschwindigkeit und Leerlaufzeiten registrieren. Der Flottenmanager kann die Daten dann in aufbereiteter Form über ein Web-Portal einsehen und die Firmenfahrzeuge so besser disponieren.

Beispiel Nummer eins: MAN-Lösung
Die M2M-Lösung von MAN heißt MAN TeleMatics und kommt mittlerweile in rund 7.500 Lkw von MAN bei rund 1.000 Speditionen zum Einsatz. Die Software liefert eine Reihe unterschiedlichster Auswertungen und hilft Unternehmen aus dem Transport- und Logistikbereich laufende Kosten zu senken. Denn mit MAN TeleMatics erhalten Speditionen vier Anwendungen in einer: Wartungsportal, Fahrzeugeinsatzanalyse, Flottensteuerung und Fuhrparkmanagement. Die Fahrzeugeinsatzanalyse erstellt beispielsweise einen Bericht über den Status verschleißabhängiger Komponenten wie Motoröl oder Bremsbeläge. Diese Informationen fließen in ein Wartungsdatenportal, das neben der Spedition auch von der Vertragswerkstatt eingesehen werden kann. Die Kfz-Mechaniker ermitteln so den optimalen Zeitpunkt für die nächste Inspektion und vereinbaren langfristig mit der Spedition einen Termin. Daneben hilft die Einsatzanalyse, den Spritverbrauch zu senken. Das Bordmodul sammelt ständig Daten wie Kraftstoffverbrauch, Geschwindigkeit, Gaspedalstellung, Drehzahlen, Schaltvorgänge oder Bremsbetätigungen. So lässt sich mit wenigen Mausklicks auswerten, ob ein Fahrer im Schnitt 30 oder 35 Liter Diesel auf 100 Kilometer verbraucht.

Beispiel Nummer zwei: Daimler-Lösung
Auch mit dem Telematiksystem FleetBoard von Daimler können Lkw- und Transporterflotten effizienter gesteuert werden. Ergebnis: Der Kraftstoffverbrauch wird gesenkt und das Transportmanagement optimiert. FleetBoard bietet die drei Pakete Fahrzeugmanagement, Transportmanagement und Zeitwirtschaft an. Alle Dienste stehen in zehn Sprachen zur Verfügung und können in ganz Europa, im Mittleren Osten, in Südafrika, Brasilien sowie weiteren Regionen der Welt genutzt werden. Für das Daimler-Tochterunternehmen liefert die Telekom seit Juli 2011 die M2M SIM-Karten und sorgt weltweit für die notwendige Konnektivität, um Daten für das intelligente Flottenmanagement gesichert zu übertragen. In der Actros-Reihe von Daimler wird FleetBoard serienmäßig verbaut. Daneben kann die Lösung aber auch in Bussen und Transportern eingesetzt werden.

Beispiel Nummer drei: SchmitzCargobull-Lösung
Um Zugmaschinen und Anhänger zu überwachen, mussten Speditionen bisher auf zwei unterschiedliche Lösungen zurückgreifen. Stellen sie Lkw und Anhänger zu neuen Zügen zusammen, müssen sie die eingehenden Daten aus verschiedenen Systemen wie zum Beispiel MAN TeleMatics manuell nachpflegen. Die Telekom hat deshalb zusammen mit SchmitzCargobull die Lösung TelematicOne entwickelt. Damit verfügen Speditionen über eine zentrale Steuereinheit für alle Logistikaktivitäten. Sie können auftragsbezogene Positionsdaten von Trucks und Trailern kontrollieren oder die Kühltemperatur der Waren dokumentieren. Daneben erfasst TelematicOne in Echtzeit den Transportweg von Containern und Trailern. Speditionen und Logistikdienstleister sind in der Lage, nachzuvollziehen, wann welche Ware ausgeliefert wird und können Kunden bei Verzögerungen informieren. Die Nutzer greifen via Internet auf die Lösung aus der Cloud zu. Sie müssen die Software daher weder installieren noch warten. Zu den Unternehmen, die von den Vorteilen der IT-Plattform TelematicOne profitieren, zählt der europaweit führende, herstellerunabhängige Vermieter von Lkw, Anhängern und Aufliegern PEMA. Der aus rund 18.000 Fahrzeugen bestehende PEMA-Fuhrpark wird ab Juni 2013 schrittweise an das Telematikportal angeschlossen. So sollen Kunden Fahrzeug- und Ladungsdaten einfacher verfolgen können.

Beispiel Nummer vier: Lösung gegen Dieseldiebstahl
Dass der Transport- und Logistikbereich aber noch viele weitere Vorteile aus der M2M-Technologie ziehen kann, beweist ein anderes Partnerprojekt der Telekom. Hierbei handelt es sich um eine Lösung, die den Diebstahl von Kraftstoff eindämmen soll. Mithilfe der M2M-Technologie erkennt das Tankabsicherungsmodul, je nach Tankgröße, Abweichungen zwischen fünf und zwölf Litern Kraftstoff. Sobald die Abweichungen nicht durch den üblichen Fahrverbrauch verursacht wurden, löst das System einen Alarm aus. Dieser wird per E-Mail oder SMS an bis zu drei Personen weitergeleitet. Ein Vorteil etwa für Unternehmer, die ihre Fahrzeuge nachts auf unbewachten Baustellen abstellen oder für Lkw-Fahrer, die Rast auf einem Autobahnparkplatz machen und den Tank nicht immer im Blick haben.

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