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Smarte Energieverwaltung

Ende 2014 waren in Deutschland 24.867 Windkraftanlagen, mehr als 7.300 Wasserkraftwerke und rund 3,5 Millionen Solaranlagen in Betrieb. Um technisch und wirtschaftlich den Überblick zu behalten, sind intelligente Stromnetze, sogenannte Smart Grids auf Basis von M2M, nötig. Denn M2M spielt eine Schlüsselrolle in der Energiewende.

So soll bis zum Jahr 2025 der Anteil aller erneuerbarer Energiequellen in der EU auf bis zu 45 Prozent steigen. Allerdings unterliegen Wind-, Wasser- und Sonnenenergieanlagen nicht selten starken unvorhersehbaren Schwankungen und sind häufig dezentral organisiert.

Smart Meter sollen Standard werden

Mit intelligenten Stromzählern, sogenannten Smart Metern, lassen sich Verbrauch und Erzeugung von Energie steuern. So schalten Energieversorger beispielsweise viele kleine Blockheizkraftwerke und Solaranlagen zu einem großen virtuellen Kraftwerk zusammen und gleichen damit Produktionsdefizite aus, sobald zum Beispiel Windflaute herrscht und die Anlagen in einem Windpark stillstehen.

In Haushalten gilt der flächendeckende Einbau von Smart Metern als wichtiger Schritt zum intelligenten Energiemanagement. Nach EU-Vorgabe sollen bis 2020 in 80 Prozent der knapp 200 Millionen EU-Haushalte Smart Meter eingebaut sein. Im Feldversuch ließen sich bereits mit intelligenten Stromzählern Energieeinsparungen von rund vier Prozent erzielen. Auf alle deutschen Haushalte gerechnet könnten so 1,2 Milliarden Euro und rund zwei Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Best Practice: QIVICON

Mit QIVICON führt die Deutsche Telekom zudem verschiedene Lösungen von Partnerunternehmen für das Smart Home zusammen: So lassen sich neben Heizthermostaten auch Beleuchtung, Rollläden oder Hausgeräte fernsteuern. Welches Potenzial für ein optimiertes Energiemanagement die Gebäudeautomatisierung für Privathaushalte, öffentliche Gebäude sowie Gewerbeimmobilien bietet, zeigen aktuelle Zahlen der Wirtschaftsprüfer von Deloitte: Bis zum Jahr 2020 werden in Deutschland etwa eine Million Smart-Home-Haushalte erwartet, bis 2025 könnte ein Marktvolumen von 19 Milliarden Euro erwirtschaftet werden.

Best Practice: Automatisierte Anlagenwartung

M2M erleichtert aber auch Energieversorgern im Wartungsalltag die Arbeit: So nutzt der Telekom Partner und Energiespezialist Giese aus Puchheim bei München M2M für die Fernwartung seiner Blockheizkraftwerke. Dazu wird eine Kommunikationsbox, ausgestattet mit einem Funkmodul und einer M2M-SIM-Karte, direkt an die Steuerung der Kraftwerke angeschlossen. Sie übermittelt Messwerte, Statusmeldungen und Wartungszeiten über das Mobilfunknetz der Telekom an ein Rechenzentrum. Im Falle einer Störung schickt das System eine Meldung an die zuständige Stelle und der Techniker weiß, welche Ersatzteile für die Reparatur nötig sind.

Best Practice: Abrechnung auf Knopfdruck

Mit der automatischen Erfassung von Verbrauchsdaten reduzieren Eigentümer und Mieter den Aufwand der jährlichen Betriebskostenabrechnungen. Bei Haus & Grund Mannheim sammelt ein Smart Grid in mehr als 2.000 Wohnungen die Verbrauchsdaten von Strom, Gas und Wasser und sendet sie an einen zentralen Server. Die Mitarbeiter von Haus & Grund Mannheim haben die Verbrauchsdaten aller Liegenschaften im Blick und können Abrechnungen auf Knopfdruck erstellen und Mieter sehen tagesaktuell ihren persönlichen Verbrauch.

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