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Andreas Kadelke

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Glasfaser: "Wir wollen, dass alle gleich erschlossen werden"

Zum Auftakt zwei Zahlen: Eine Million Haushalte wird die Telekom im Laufe dieses Jahres ans Netz anschließen mit Glasfaser bis ins Haus (Fiber to the home, FTTH). Und bis 2024, also in rund drei Jahren, sollen bereits zehn Millionen Haushalte angeschlossen sein. Diese beiden Zahlen – und noch viel mehr interessante Fakten rund um die Glasfaser – nannte Walter Goldenits, Technik-Chef der Telekom, beim jüngsten Netzgeschichten Talk. „Glasfaserausbau – Megaprojekt für den Gigabitanschluss“ lautete das Thema dieses etwas anderen Talks. Gast war Stephan Albers, Geschäftsführer des BREKO – Bundesverband Breitbandkommunikation.

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Diskutierten über Möglichkeiten eines beschleunigten Glasfaser-Ausbaus (v.l.): Stephan Albers (BREKO), Telekom Technik-Chef Walter Goldenits und Moderatorin Dörthe Eickelberg.

Der Datenverkehr in den Netzen steigt um rund 40 Prozent – pro Jahr. Darum sei absehbar, dass Glasfaser bis ins Haus wichtig werde, damit die Menschen an der digitalen Gesellschaft teilhaben könnten, so Walter Goldenits. Derzeit seien rund 34 Millionen deutsche Haushalte mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde und mehr ans Netz der Telekom angeschlossen. Für die Kunden sei das reibungslose Surferlebnis wichtig, nicht so sehr die Geschwindigkeit oder die Technologie dahinter. Darum seien Download-Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s oder bis zu 250 Mbit/s aktuell für die allermeisten Kunden ausreichend. Viele Firmenkunden mit höherem Bandbreitenbedarf seien bereits per FTTH ans Netz angeschlossen.

Unterschiede FTTC vs. FTTH

Die Glasfaser-Anschlussvarianten der Telekom

Die Telekom versorge mit ihrem Glasfaserausbau nicht nur große Städte, sondern auch die kleineren. „Wir tun etwas dafür, dass alle gleich erschlossen werden“, sagte Goldenits. Schon ab dem kommenden Jahr will die Telekom zwei Millionen Haushalte pro Jahr ans Glasfasernetz anschließen. Das zeigt, dass der Glasfaserausbau immer mehr Fahrt aufnimmt. Und das bedeutet laut Goldenits, dass das gesamte Verfahren beschleunigt werden müsse – von der Planung über die Genehmigung bis hin zu den eigentlichen Bauarbeiten. 

Ein kostengünstiges Ausbauverfahren sei das so genannte Trenching, sagte BREKO-Geschäftsführer Stephan Albers. Dabei wird, anders als beim klassischen Tiefbau, nur ein kleiner Schlitz in den Gehweg oder die Fahrbahn gefräst. Glasfaserkabel rein, verfüllen, fertig (leicht verkürzte Darstellung 😉). Doch viele Kommunen sträuben sich noch gegen dieses innovative Verfahren, obwohl es in anderen europäischen Ländern längst erfolgreich eingesetzt wird. Albers schlug vor, das Verfahren zu normieren, um die Kommunen von den Vorteilen zu überzeugen. Allerdings dürfe man nun nicht drei, vier Jahre auf die Norm warten. Trenching müsse bereits jetzt eingesetzt werden, um den Ausbau zu beschleunigen.

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Auch die Genehmigungsverfahren müssten laut Albers dringend beschleunigt werden. Heute benötige ein Unternehmen für den Ausbau mehrere Genehmigungen von verschiedenen Stellen. Das müsse künftig in einer Hand zusammengefasst werden. Ergänzend plädierte Walter Goldenits dafür, die Genehmigungsverfahren zu digitalisieren. In zu vielen Städten und Gemeinden laufe das noch auf Papier ab. Ein Zeitfresser. Goldenits bot an, als Branche die Kommunen bei der Digitalisierung zu unterstützen.

Um die Glasfaser noch schneller zu ihren Kund*innen zu bringen, setzt die Telekom in der Planung auf Künstliche Intelligenz (KI). Hochtechnisierte Messfahrzeuge fahren dazu durch die Straßen und erfassen alle wichtigen Daten. Eine KI errechnet dann die beste Trasse für den Ausbau. „Ohne diese Beschleunigung wäre der schnelle Ausbau nicht möglich“, so Goldenits.

Wie immer beim Netzgeschichten Talk hatten wir die User aufgerufen, mitzudiskutieren und Fragen zum Thema zu stellen. Nachfolgend eine Auswahl der Fragen mit Antworten von Walter Goldenits.

Nils: „Wird das Surfen via Glasfaser-Anschluss am Haus grundsätzlich ausfallsicherer sein als eine Hausanbindung per Kupferkabel bis zum Verteilerkasten?“

Walter Goldenits: „Witterungs- und Alterungseinflüsse sind bei Glasfaser ausgeschlossen - anders als bei Kupferkabeln. Man kann eine Glasfaser auch ins Wasser legen, und sie funktioniert.“

Allgemeine Frage: „Wann wird denn mein Ort an Glasfaser angeschlossen?“

Walter Goldenits: „Man kann auf www.telekom.de/glasfaser nachschauen, wie unser Ausbaustand ist.“

Rainer Nasch: „Gibt es einen Grund, warum nicht bei jedem Straßenbau ein Glasfaserkabel mitverlegt wird?“

Walter Goldenits: „Wir sind daran interessiert, wenn Straßen in unseren Zielausbaugebieten offen sind, unsere Kabel reinzulegen. Es ist unser Ziel, wenn ganze Straßenzüge offen sind, die Gelegenheit mit  zu nutzen. Wir machen das übrigens bei Neubaugebieten. Dort sind wir in über 80 Prozent in Kooperation mit Stadtwerken und Energieversorgen, um gemeinsam die Grundstücke zu erschließen.“

Frage: „Aktuell werden bei FTTH Geschwindigkeiten bis zu 1 Gbit/s angeboten. Rein interessehalber: Was wäre das Maximum?“

Walter Goldenits: „Man wird von der Telekom demnächst in technischen Trials die 10 Gbit/s hören. Dann werden wir weiterschauen, was die nächste Stufe ist.“ 

Das waren einige Highlights und Fragen aus unserem Netzgeschichten Talk. Noch mehr Antworten und noch mehr interessante Aspekte zum Glasfaserausbau könnt ihr in der Aufzeichnung unseres Talks sehen. In den Netzgeschichten befassen wir uns mit den wichtigsten Aspekten. Und einen Netzgeschichten Podcast könnt ihr auch bald erwarten.

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