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Sandra Rohrbach

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Viel „Gemeinsinn“ beim Stopfen von Funklöchern

Das Wort „Gemeinsinn“ gehört zum Corona-Vokabular, genauso wie „Abstand halten“ und „Zusammenhalt“. Viel „Gemeinsinn“ gibt es auch beim Stopfen von Funklöchern. Das Miteinander der Netzbetreiber funktioniert ganz ohne Verordnung.

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Gemeinsam Abstand halten funktioniert auch beim Netzausbau.

Während der Corona-Pandemie wird viel über „Gemeinsinn“ gesprochen. Wir unterstützen und helfen uns gegenseitig. Wir erleben überraschend viel Gemeinschaft, vor allem digital. Gemeinsinn hilft uns, der Krise zu trotzen. Mir gefällt die Vokabel „Gemeinsinn“, weil in dem Wort so viel Positives mitschwingt. Gemeinsinn entsteht aus Verständnis, Rücksichtnahme und aus der Bereitschaft, sich für die Allgemeinheit einzusetzen. Diese Art von „Gemeinsinn“ gibt es auch beim Netzausbau. Beispielsweise beim Stopfen von Funklöchern auf dem Land. Es ist eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der alle Beteiligten Verantwortung übernehmen müssen. 

Gemeinsam bauen und nutzen

Wie sieht dieser „Gemeinsinn“ im Kampf gegen Funklöcher genau aus? Wir verstehen darunter den Netzausbau in Kooperationen. Zusammen mit Konkurrenten schließen wir auf diese Weise Funklöcher auf dem Land und entlang von Verkehrswegen. Wir werden unter anderem 6.000 neue Mobilfunkstandorte bauen, zusammen mit Vodafone und Telefónica. Diese werden wir gemeinsam nutzen. Oder wir ermöglichen es, unsere Infrastruktur einem anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Z.B. hat die Telekom mit Vodafone vereinbart, dass wir uns an 4.000 Mobilfunkstandorten gegenseitig beteiligen, jeder in gleichem Maße. All dies geschieht freiwillig - weil wir gemeinsam das Ziel verfolgen, die Digitalisierung in Deutschland voranzubringen. Anderes gutes Beispiel: Bei der Aktion „Wir jagen Funklöcher“ arbeitet die Telekom mit 100 Kommunen auf kreative Weise zusammen und bringt sie so ins schnelle Internet.

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Mobilfunkmast mit Antennen mehrerer Netzbetreiber, Quelle: DFMG © DFMG

Kulturwandel zum Miteinander

Dieses gemeinsame Vorgehen bezeichnet einen Kulturwandel in der Branche. Dieser wird wie beschrieben nicht erst seit Corona gelebt. Er ist nicht verordnet, sondern entsteht auf marktwirtschaftlicher Basis. Wir kämpfen um unsere Kunden, wir wollen ihnen weiterhin das beste Netz bieten. Gleichzeitig tragen wir die Verantwortung, Mobilfunk auch in schlecht versorgte Orte und Regionen zu bringen. Wir suchen nach passenden Mobilfunkstandorten, kümmern uns um Genehmigungen, wir buddeln, wir bauen, wir schließen die Kunden an. Netzbetreiber zu sein bedeutet auch, Netze tatsächlich zu bauen. Und: Löcher im Netz zu schließen, funktioniert nur durch Netzbau. Mancherorts macht es Sinn, dies gemeinsam zu tun.

Für einen gemeinsamen Ausbau gibt es inzwischen eine Vielzahl an Modellen, nicht nur im Mobilfunk, sondern auch beim Festnetz. Vor kurzem ist im Nordwesten unser Glasfaser-Gemeinschaftsunternehmen mit EWE an den Start gegangen, im Südwesten sind wir mit vielen Partnern im Großraum Stuttgart aktiv. Die Branche bewegt sich, und das bereits sehr erfolgreich. Denn auch das zeigt die Corona-Krise: Die Versorgung von Breitband in Deutschland ist deutlich besser als behauptet.

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Alpenpanorama: Telekom-Techniker arbeitet an Mobilfunkantenne, Quelle DFMG © DFMG

Lückenschluss an Bahnstrecken ist Gemeinschaftsaufgabe

97,6 Prozent der Autobahnen und 96,4 Prozent der Schienenstrecken verfügen über LTE von der Telekom. Aber leider gibt es im Zug oder auf der Autobahn noch immer zu viele Verbindungsabbrüche. Auch hier ist in Zukunft viel „Gemeinsinn“ gefragt, und zwar von allen Beteiligten. Dazu zählen nicht nur schnellere Genehmigungen für Mobilfunkmasten. Schon die Standortsuche gestaltet sich häufig als viel zu schwierig. Mit der Bahn werden Gespräche geführt, damit fehlende Masten entlang von ICE-Strecken gebaut und die letzten Lücken geschlossen werden können. Auch geht es darum, wie die Bahn in den Zügen den Empfang verbessern kann.

In der Corona-Krise wird der gesellschaftliche Zusammenhalt großgeschrieben. Jeder hält Abstand, und doch erleben wir Gemeinsamkeit. Ähnliches findet derzeit beim Stopfen von Funklöchern statt. Netzbetreiber halten Distanz und sind doch zusammen unterwegs für ein digitales Miteinander. Wettbewerb und Gemeinsinn schließen sich nicht aus. Das bleibt - auch nach Corona.

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